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Syrien - eine unendliche Geschichte

Der Zeitgeist wirkt oft wie eine Droge. Manchmal stellen sich die damit verbundenen Halluzinationen über Nacht ein, meistens aber kommen sie schleichend und nach ein paar Wochen empfindet man das Absurde schon als alltäglich. Dann stört auch eine Überschrift wie heute im Spiegel nicht mehr: Abgeordnete sollen Syrien-Einsatz der Bundeswehr schon Freitag abnicken.

Anders ausgedrückt – nach dem Schock von Paris finden wir es heute anscheinend völlig normal, dass unser Land demnächst in den Krieg ziehen wird. Gegen einen Feind, den sogenannten Islamischen Staat, der von "Verbündeten und Freunden" (wie zB Saudi-Arabien und der Türkei), finanziert und unterstützt wird. Und große Diskussionen wird es darüber auch nicht mehr geben, denn eigentlich ist doch alles klar.

So klar wie es unter dem kosmischen Signum eines Saturn-Neptun-Quadrats eben sein kann, wenn Jupiter im Hintergrund die Stimmung weiter aufheizt. Warum wir uns jetzt an dem Krieg in Syrien beteiligen müssen, wurde in den letzten Wochen auch oft genug mantrahaft wiederholt – damit die Flüchtlingslawine unser Land nicht weiter überrollt, muss jetzt dort endlich wieder Frieden geschaffen werden. Und das heißt: noch mehr Waffen, noch mehr Krieg. Sicher, an einem Tag wie heute, an dem sich aus heliozentrischer Sicht auch noch die Erde selbst in das große Quadrat zwischen Jupiter, Saturn und Neptun einfügt, beschließt man am besten zur Lösung aller Probleme einen Kriegseintritt.

Und nichts anderes passiert hier gerade. Das kann man sich erst mal schön reden, weil ja „nur“ Aufklärungs-Tornados eingesetzt werden sollen. Zusammen mit knapp 1250 Bundeswehrsoldaten. Und weil nach den Attentaten von Paris ja dem IS endlich das Handwerk gelegt werden muss. Es geht also um die innere Sicherheit, und in diesem Zusammenhang verläuft die deutsche Grenze dann in ein paar Wochen quer durch den Nahen Osten.

Gut – Insider wissen natürlich, dass man den Krieg in Syrien auch anders beenden könnte. In dem man zum Beispiel die heimlichen Unterstützer des Terror-Regimes unter Druck setzt. Diplomatisch und wirtschaftlich, so wie man das bei Russland versucht hat. Ansonsten werden demnächst deutsche Soldaten durch Waffen ums Leben kommen, die Deutschland an Saudi-Arabien geliefert hat. Also durch die eigene Regierung, wenn man es genau nimmt.

Ja, das klingt jetzt schon fast wie eine Verschwörungstheorie, nur ist das leider politische Wirklichkeit. Und die besteht aus vielen kleinen und großen Halbwahrheiten, wenn man es freundlich ausdrücken wollte. Aber wie ausgerechnet ein amerikanisches Sprichwort meint – auch eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge. Hier alles nochmal im Detail aufzuzählen was wir schon in anderen Artikeln dazu geschrieben haben, ist müßig. Deswegen ein paar Zitate, denn:

„Vielmehr lässt sich dazu auch astrologisch heute nicht sagen. Außer eben, dass die Verlogen- und Scheinheiligkeit bestimmter Politiker und Medien kaum noch zu ertragen ist. Aber vielleicht ist es ja auch nur Dummheit und Ignoranz, vielleicht wissen diejenigen ja wirklich nicht, welche Zukunftsszenarien sie gerade einläuten. Deswegen jetzt dann doch mal ein astrologischer Rat.

Wir leben in den Zeiten eines Uranus - Pluto Quadrats, das demnächst noch richtig für Ärger sorgen kann. Dann, wenn Welt und Verantwortliche nicht verstehen wollen, dass alte und überkommene Strukturen (Pluto im Steinbock) radikal geändert werden müssen (Uranus im Widder). Ansonsten wird sich der Zeitgeist quasi selbst neu definieren und in aller Regel geschieht dies, über äußerst unangenehme und schmerzhafte Erscheinungsformen. Das ist ein wenig wie bei einem Vulkanausbruch, je länger der Deckel drauf bleibt, desto größer der Knall, wenn sich der angestaute Druck befreien wird.

Und jeder Krisenherd auf diesem Planeten, der nicht ernsthaft und aufrichtig im Sinne einer guten Lösung für alle angegangen wird, hat das Potential um zu einem Supervulkan zu werden. Da gibt es sicher noch einige, andere heiße Kandidaten, aber Syrien ist einer von davon.“

aus Syrien - eine bombige Geschäftsidee

Wir haben auch versucht, Hintergründe zu beleuchten, die sonst eher weniger Beachtung finden. Um vielleicht ein paar Hinweise zu geben, was man im Umgang mit Despoten auch noch beachten muss, wenn man nach Lösungen sucht:

„Assad hat eine Sonne-Uranus-Pluto-Konjunktion in der Jungfrau. Damit entspricht er eigentlich dem Bild eines Umstürzlers und Sozialrevolutionärs, von jemandem, der das Übel auch bei der Wurzel packen möchte.

Gleichzeitig zeigt die Saturn Opposition aus den Fischen eine andere, konträre Seite. Hier lebt jemand mehr in sich, abgeschottet in den eigenen Welten (verstärkt durch die Mondstellung in den Fischen). Bei sehr bewussten Menschen mag dies langfristig zu einer großen, inneren Verbundenheit mit dem Leben an sich führen, bei weniger bewussten zu einer Art von neptunischem Autismus. Geprägt von Angst und Paranoia, vor geheimen Verschwörungen und Intrigen, garniert mit einer Mars-Neptun-Konjunktion im Skorpion.“

aus Assad: Der verhinderte Revolutionär?

Und wie sich heute immer stärker zeigt, war es kein Zufall, dass die Syrien-Krise just in dem Moment richtig ausbrach, als Neptun endgültig in die Fische wechselte.

„Unter Neptun im Quadrat zu jener berüchtigten Konstellation Mars-Uranus in 8 bricht - Wirbel um Wirbel - das Rückgrat des Landes, das einst so wichtig für die Errungenschaften der Zivilisationen war. Dieser "verborgene" Neptun in 12 Syriens gibt aber auch den wichtigsten Hinweis, woher das große Dilemma der Assads stammt, deren Jüngster, Baschar, vom vermuteten Heilsbringer zum Höllen-Manipulator geworden ist. Unter den Fischen etablieren sich immer die kreisenden Dreiecke der Täter und Opfer. Neptun lässt hier die Grenzen verschwimmen. Meist steckt dahinter eine Geschichte von Verfolgung, Nicht-Akzeptanz und Geheimnis über Generationen. Das Empfinden, fremd und verfolgt zu sein, das man der Welt dann tausendfach zurückgibt.

So auch hier: Die Assads sind Muslime, gehören aber - wie viele Köpfe von Geheimdienst und Regierung - der Minderheit der Alawiten (oder Nusairier) an. Die meisten Syrer dagegen sind Sunniten. Vom Rest des Islams werden die Alawiten häufig nicht anerkannt, da es sich um eine einerseits moderne, andererseits hoch esoterische, exotische Religion handelt, die sich auf geheime Offenbarungen beruft und auf ähnliche Praktiken und Codes stützt, wie sie im westlichen Ländern von Geheimgesellschaften wie Freimaurern oder Rosenkreuzern bekannt sind. Alle Erkenntnisse über diese Glaubensgemeinschaft sickern höchstens zufällig durch, da sich die Nusairier (nur per Geburt dazugehörig) schon als Kinder zu absoluter Diskretion verpflichten. Solche Gebräuche haben nach außen hin der Restwelt immer schon Angst gemacht und nach innen große Befürchtungen hervorgerufen, gesellschaftlich öffentlich ausgegrenzt zu werden. In Folge richten sie durch Abwehr der Furcht und Ausgrenzungen häufig genauso großen Schaden an, wie sie an spirituellen Optionen manchmal tatsächlich anbieten, Welt wirklich konstruktiv und wahr zu verändern. Hier findet sich Neptuns Doppelgesicht der zwei Fische.“

aus Syriens gebrochenes Rückgrat

Und natürlich gab es auch Prognosen dazu, damals vor knapp vier Jahren.

„Will man also schlimmeres verhindern, bleibt vorläufig nur ein diplomatischer Weg. Denn ein gewaltsames, militärisches Eingreifen würde anders verlaufen als in Libyen. Mehr Opfer, noch mehr Gewalt.“

aus Assad: Der verhinderte Revolutionär?

„Zeit für weitere Eskalation, und eröffnet im Quadrat zur Sonne das Sonne-Neptun-Quadrat in der Anlage. Alle werden verlieren. Leben, Würde, Menschlichkeit.“

aus Syriens gebrochenes Rückgrat

„Auf Jupiter wartet übrigens auch der Jupiter von Herrn Assad, seinen ureigenen Return sozusagen. Das ist aber auch schon das schlechteste, was man über dessen momentane Auslösungen sagen kann und das sieht nicht nach Niederlage aus. Ganz im Gegenteil, er profitiert im Moment von Pluto (Trigon zu seiner Sonne-Uranus-Pluto Konjunktion), der Mann ist quasi die Inkarnation des aktuellen Quadrats in Person. Je mehr Chaos also, desto besser für ihn. Und mit Sonne-Pluto ist man üble Nachrede und Beschimpfungen gewohnt, frei nach dem Motto – ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Wir könnten ja hier ein Preisausschreiben veranstalten – findet einen wirklich miesen Transit in den nächsten zwölf Monaten, der hoffen lässt, das Baschar al-Assad freiwillig und ohne Kampf das eigene Land verlässt. Oder besiegt wird, von wem auch immer. Der Gewinner darf auf eigene Kosten ins Krisengebiet reisen und sich von den Aufständischen feiern lassen. Ich habe keinen gefunden (von einem Saturn-Überlauf über seine Radix Mars-Neptun Konjunktion Ende dieses Jahres einmal abgesehen). Deswegen würde ich, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein einflussreicher Politiker diesen Artikel liest dringend empfehlen, endlich ergebnisoffene Verhandlungen zu führen. Einzige Bedingung – sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen und Waffenimporte, Sicherung der wichtigsten militärischen Anlagen mit brisantem Inhalt durch UNO-Truppen. Und dann richtet man sich auf 1-2 jährige Verhandlungsmarathons ein.“

aus Syrien - eine bombige Geschäftsidee

Heute, fast vier Jahre später, wird also genau das Gegenteil beschlossen, so als hätte es die letzten Jahre nie gegeben. Es wird weiter gelogen über die Hintergründe dieses Konflikts. Es wird weiter gelogen über die Hintermänner dieses Konflikts. Und es wird weiter gelogen über die eigentlichen Absichten dieser Hinter-Männer bzw. –Staaten. Ob sie nun Amerika, Russland, Saudi-Arabien, Türkei, Iran oder Israel heißen.

Stattdessen wird wieder das alte Feindbild der fremden Religionskrieger genährt und an alte Traditionen angeknüpft. So als wüsste man nicht ganz genau, dass die meisten der Attentäter von Paris, nichts weiter als Mörder waren, die ihrer Mordlust eine Rechtfertigung verpasst haben. Als wäre es ein Zufall, dass sowohl die Attentate auf Charlie Hebdo wie auch das jetzige Massaker hauptsächlich von Franzosen und Belgiern ausgeführt wurden, die hier in Europa aufwuchsen.

Es wird auch nichts ändern, wenn wir jetzt hier eine neue Prognose machen. Denn wie immer haben sich die Zeiten auch für Baschar Hafiz al- Assad geändert, nichts bleibt eben so wie es ist oder war. Und wo wir damals zu Recht darauf hinwiesen, dass man die nette Idee westlicher Geheimdienste namens „arabischer Frühling“ nicht nach Syrien exportieren kann, weil Herr Assad von kosmischer Seite wenig zu befürchten hat, so kann man jetzt schon absehen, wann sich seine Herrschaft dem Ende zuneigen wird.

Schon bald, sehr bald, gemessen am bisherigen Verlauf dieses Krieges. Im Moment mag es nach dem Gegenteil aussehen, denn unter dem Einfluss des aktuellen Jupiters, der in Konjunktion mit Assads Sonnen-Cluster in der Jungfrau steht, bekommt er natürlicherweise gerade Aufwind. Wird scheinbar als Partner im Kampf gegen den IS gebraucht.

Aber schon bald wird sowohl Saturn wie auch Neptun ins Quadrat zu diesem Cluster wandern, heliozentrisch dürfte sich das dann schon in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres deutlich zeigen, geozentrisch zieht sich das womöglich noch etwas länger. Aber Assad würde gut daran tun, sich mit seinen Gegnern friedlich zu einigen, alles andere würde für ihn persönlich in einem Fiasko enden.

Anders ausgedrückt – im Laufe der nächsten Monate werden sich in Syrien so oder so völlig neue Perspektiven ergeben, eine Verstärkung der Kriegsbemühungen ist völlig überflüssig und sinnlos. Stattdessen sollte man jetzt schon die Förderer des IS dazu „nötigen“, ihre Unterstützung aufzugeben, natürlich ebenfalls mit friedlichen Mitteln.

Dann könnte in absehbarer Zeit ein, vom Kosmos unterstütztes Wunder geschehen – das Ende des Assad-Regimes wird eingeläutet und gleichzeitig gehen dem IS die Mittel aus, der Traum vom Kalifat ist geplatzt. Danach könnte man tatsächlich eine neue Ordnung im Nahen Osten schaffen, die diesen Namen auch verdient und den vielen Flüchtlingen wieder eine lebenswerte Perspektive in ihrer eigenen Heimat verschafft.

Wenn, ja wenn denn wirklich alle Bündnispartner im Kampf gegen den Terror und gegen den Krieg in Syrien so hehre Absichten hegen würden, wie sie es vorgeben. 

Titelbild: By BijiKurdistan [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

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Samstag, 23. November 2024

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