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Offener Brief: Liebes Europa...

... es wird Zeit dir jetzt einmal persönlich zu schreiben. Denn wie uns zuverlässige Geheimdienstkreise bestätigten, werden wir mittlerweile auch von einigen deiner politischen Entscheidungsträgern gelesen (kleiner Scherz...), aber kaum wirklich verstanden, ob der vielen Saturns, Aszendenten, Stiere und Plutos (leider kein Scherz...).

Vielleicht wäre es deshalb hilfreich, wenn man unsere Beiträge mal als eine Art kosmischen „Think-Tank“ betrachten würde. Denn genau genommen sind wir das ja, und bis zu einem gewissen Punkt können wir in unsere Empfehlungen auch die Zukunft mit einbeziehen. Zumindest was die großen Linien und Überschriften angeht. Gut, wir haben uns hier vielleicht doch nicht immer klar genug ausgedrückt, wie sonst wäre zu erklären, was da letztes Jahr im Zusammenhang mit der Ukraine passiert ist, obwohl wir eindringlich vor den persönlichen Auslösungen mancher Protagonisten gewarnt hatten.

Das Problem ist natürlich bei all unseren Prognosen, dass wir zwar bestimmte Entwicklungen in ihren Grundmustern erkennen können, aber das heißt noch lange nicht, dass sich dadurch auch ganz konkret zeigt,Wo und durch Wen Was Wie in die Welt gesetzt wird. So ist das aber eben mit dieser analogen Bildersprache des Kosmos, da geht es weniger um Formeln, die zu einem exakten Ergebnis führen, sondern mehr um abstrakte Bilder, die zwar sehr unterschiedlich sind, was Farben und Formen angeht. Trotzdem sind das aber keine Fotos, auf denen man Personen und Situationen klar abgebildet sieht.

Und zu all dem kommt noch hinzu, dass wir als Menschen durchaus über einen freien Willen verfügen. Unseren aktiven Handlungen mögen Grenzen gesetzt sein, aber mit der entsprechenden Motivation kann man auch mal Berge versetzen, sprich äußerst ungewöhnliche Ergebnisse erzielen. Wobei astrologisches Wissen vor allem dort hilfreich ist, wo sich Bifurkationen und unverhoffte Änderungen im Raum-Zeit-Gefüge zeigen. Mit denen man nicht rechnen konnte oder wollte.

Einfach ausgedrückt – wenn wir einmal einen bestimmten Lösungsansatz für ein Problem gefunden haben, dann neigen wir Menschen dazu, diesen immer und immer wieder einzusetzen. Selbst wenn spätere Probleme auch nur ansatzweise vergleichbar erscheinen, aber eigentlich komplett anders gelagert sind. Und irgendwann stellen wir dann erstaunt fest, dass genau dieses Festhalten an einer alten Herangehensweise zu chaotischen Zuständen geführt hat. Weil man eben versäumte, andere Ansätze anzuwenden, die vielleicht das Schlimmste noch verhindert hätten.

Das ist jetzt quasi ein philosophischer Prolog zum eigentlichen Thema. Ja, es geht um Europa, immer noch. Und manchmal sind die Dinge wirklich einfach, zumindest aus astrologischer Sicht. Denn dieses Europa hat ein eindeutiges Geburtsbild, sogar mit ungefährer Uhrzeit. Es handelt sich dabei um die Unterzeichnung der Maastrichter Verträge.

Gleichzeitig gibt es auch einen Zeitpunkt, an dem diese Vereinbarungen in Europa in Kraft traten. Beide Horoskope sind äußerst bemerkenswert und zeigen schon auf, wie tiefgreifend dieser Wandel im „alten Abendland“ war und ist, der dadurch in Gang kam. Da kann man es sich als Astrologe ja relativ einfach machen – wenn etwas außergewöhnlich ist, dann zeigt sich das meist durch seltene Kombinationen von Planeten, Häusern und Achsen in einem Chart.

Nimmt man jetzt die Unterzeichnung der Maastrichter Verträge, dann fällt sofort die massive Ballung im Steinbock auf. Hier stehen Venus, Mars, Uranus und Neptun in engster Konjunktion. Was so viel bedeutet wie, dass die entsprechenden Lebensbereiche dieses Projekts untrennbar miteinander verknüpft sind. Dort wo andere Personen oder Gesellschaften ihre Beziehungsfähigkeit stark von ihrer Selbstdurchsetzung abgrenzen können, geht das hier nicht.

Der Aufbau von Beziehungen und die Durchsetzung eigener Interessen werden immer gleichzeitig gefordert sein, was ein hohes Maß an Spannung hervor ruft. Bezogen auf Personen entsteht genau dadurch auch ein hohes Maß an sexueller Attraktion, was ja nicht wirklich ein Hindernis beim Aufbau einer funktionierenden Beziehung ist, im Gegenteil. Bei einer Institution wie der Europäischen Union wird sich das dann aber anders zeigen, vor allem weil die beiden Langsamläufer Neptun und Uranus noch permanent mit einbezogen werden müssen.

Der Grundanspruch entsprechend dem Maastrichter Vertrag ist also enorm – nichts weniger als eine Beziehung zwischen Individuen ist gefordert, in der die Individualität der Partner gewahrt bleibt, gleichzeitig aber eine Lebensgemeinschaft eingegangen wird, die klare Regeln und Grenzen hat. Aber – diese müssen immer wieder an die umfassende Vision eines vereinigten Europas (Neptun), in dem es keine Grenzen mehr gibt, angepasst werden. Und gleichzeitig muss es auch immer wieder zu grundlegenden Erneuerungen kommen, damit die Rahmenbedingungen nicht einrosten.

Uranus ist dabei ein eindeutiger Hinweis auf das Prinzip der Dezentralisierung, Neptun verlangt die Zusammenführung aller trennenden Impulse zu einem großen Ganzen. Die Probleme, die sich also immer wieder innerhalb der EU zeigen, entstehen quasi aus einem Anspruch und einer gestellten Aufgabe, die scheinbar Unmögliches verlangt.

Einerseits muss die Individualität und die Eigenständigkeit der einzelnen Partner gewahrt bleiben (Mars/Uranus), andererseits soll diese Beziehung alle Grenzen überwinden und die einzelnen Partner sollen Teil eines gemeinsamen, großen Ganzen werden (Venus/Neptun).

Bisher hat man versucht diese Mammutaufgabe zu lösen, in dem man quasi auf alle Befindlichkeiten der einzelnen Länder eingegangen ist und immer wieder die gemeinsamen Ziele dementsprechend angepasst hat. Daraus ist der berüchtigte Brüsseler Bürokraten-Filz geworden, ein Wust an Gesetzen und Vorgaben, der kaum noch überschaubar ist und bisweilen auch in seiner Logik und Nützlichkeit äußerst fragwürdig bleibt. Aber damit hat man immerhin einen Teil der Aufgabe erfüllt, nur der andere Teil, die Zusammenführung, ist nicht erfolgt. Genau deshalb hat zum Beispiel jedes Land unterschiedliche Steuergesetze, was dann auch zu solchen Krisen wie der Gegenwärtigen führt.

Der Vertrag von Lissabon sollte hier einen weiteren Meilenstein setzen, aber da der Gegenwind aus einzelnen Ländern ziemlich groß war, wurde aus einem Sturm der Erneuerung, lediglich ein angepasstes, laues Lüftchen der Kompromisse. Anders ausgedrückt – die EU leidet heute unter einem massiven Reformstau, während andere Länder wie China in den letzten zehn Jahren große Veränderungen herbeigeführt haben, tritt Europa auf der Stelle.

Heute geht es nur noch um die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile einer Währungsunion, das Ideal von einem, gemeinsamen, europäischen Staat, der mit einer Stimme spricht und entsprechend handelt, scheint keine Rolle mehr zu spielen.

Und jetzt kommt Pluto.

Bisher wurde dieser ganze Planeten-Komplex der EU nur durch uranisches Sperrfeuer gestört. Laufend entstanden neue Situationen, die eigentlich kaum noch Möglichkeiten boten, auf den alten und ausgetretenen Trampelpfaden weiter zu marschieren. Man tat es aber trotzdem. Griechenland ist dementsprechend nur die Spitze des Eisbergs, Griechenland und seine neue Regierung stellen symbolisch den uranischen Anspruch an die EU dar, jetzt endlich andere und neue Wege einzuschlagen. Dies zeigt sich vor allem, wenn man das Beitrittsdatum Griechenlands mit dem Grundchart von Maastricht vergleicht. Uranus des ersteren steht exakt auf der EU-Sonne im Wassermann. Da wir es hier aber mundan mit einer Quadratspannung zu tun haben, kommt erst einmal Widerstand der alten Strukturen (Steinbock) auf. Die werden jetzt noch kleinkarierter, fordern noch härter und kompromißloser, dass Regeln eingehalten werden müssten usw usw usw.

Entsprechend des Steinbock-Hintergrunds ist die Forderung nach Sparsamkeit natürlich auch berechtigt, nur wird hier der Bock zum Spar-Gärtner gemacht. Denn dies ist ja das Chart der EU, die muss also sparsam und verantwortungsvoll mit ihren Ressourcen umgehen, zum Wohle der einzelnen Mitglieder. Die einzelnen Länder müssen ihre Wirtschaftspolitik dann dementsprechend anpassen, das kann aber niemals verallgemeinert werden und als kollektiver Anspruch von außen kommen (denn dann würde man wieder den Mars-Archetyp in Verbindung mit Uranus falsch bedienen).

Aber all das Gezeter und die emotionalen Schuldzuweisungen werden nicht verhindern können, dass sich die EU als Ganzes einem grundlegenden Wandel unterzieht. Denn jetzt kommt Pluto und wird auf die eine oder andere Weise dafür sorgen, dass die falschen Sichtweisen und hinderlichen Muster laufend neue Spannungen kreieren, die dann in der Konsequenz Veränderungen unabdingbar machen.

Kann das im Zweifelsfall auch bedeuten, dass die EU in ihrer bisherigen Form auseinanderbricht?

Ja, zum Beispiel dann, wenn man mit solchen Herausforderungen wie der Griechenland-Krise überheblich und naiv umgeht. Wenn man meint, es könne einem ja nichts Schlimmes passieren und man deswegen weiter pokert, statt die Hilfe zu geben, die wirklich helfen würde. Das darf man jetzt ruhig als eine Prognose nehmen:

Wenn die maßgeblichen Personen innerhalb der EU jetzt nicht schleunigst damit beginnen, die eigentlichen Werte eines gemeinsamen Europas wieder in den Vordergrund zu stellen, dann wird es in naher Zukunft zu einem politischen und wirtschaftlichen Erdbeben kommen, dass das „alte Haus Europa“ zum Einsturz bringen wird.

Aber das ist dann tatsächlich nur der Dummheit, der Gier und der Arroganz einzelner geschuldet, die die Zeichen der Zeit in ihrer Blindheit nicht erkannt haben. Möglich wäre stattdessen aber auch ein Neuanfang, der die Welt auf positive Weise bewegt.

(mehr dazu im nächsten Teil…)

Dienstag, 3. Dezember 2024

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