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Bahnstreik: Alle Züge stehen still...

…wenn mein starker Arm es will. Das könnte sich gerade ein gewisser Claus Weselsky denken, seines Zeichens Vorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer (GdL). Über seine außergewöhnliche Wassermann-Sonne haben wir ja schon letztes Jahr berichtet ( Bahnstreik: Es fährt kein Zug nach Irgendwo, denn die ist so spannungsvoll mit anderen Archetypen verstrickt, dass es niemanden wundern darf, wenn Herr Weselsky das laufend auch nach Außen tragen muss, in die Welt seiner Mitmenschen.

Da ist zum einen die Opposition zu Pluto, was nie einfach ist. Hier geht es immer auch um das Thema Macht und Ohnmacht, und je nachdem, wohin das Pendel gerade schwingt, wird die Umwelt dann auch entsprechend mit eingebunden. Wenn das eigene Ohnmachtsempfinden unerträglich wird, weil man den Eindruck hat, „die Anderen“ (in diesem Fall die Deutsche Bahn bzw. deren Vertreter) hätten alle Macht der Welt, dann muss man den Spieß umdrehen. Man selbst als Sonne wird dann in den Stand des mächtigen Herrschers erhoben und die „Ohnmacht“ liegt jetzt gegenüber bei den anderen, die haben dann das „plutonische“ Nachsehen.

Das sind seit heute einige Millionen Bahnfahrer, die Stunden oder gar Tage später dort ankommen, wo sie hin müssen. Der Chef der GdL hat damit aber kein Problem, schließlich kennt er das Prinzip des Scheiterns (Wünsche und Hoffnungen bleiben unerfüllt) sehr gut, denn seine Sonne steht auch noch im Quadrat zu Jupiter. Erfolg muss also immer hart erarbeitet werden und bringt meistens trotzdem nicht das ein, was andere mit zB Sonne Trigon Jupiter oder auch einem Sextil zwischen beiden, relativ mühelos als Ernte einfahren.

So etwas prägt natürlich und dementsprechend kann man dann auch kühl über die Sorgen der vielen Anderen hinweg sehen, zu dem es ja bei diesem Streik auch noch um höhere Ideale geht. Scheinbar. Allerdings ist die Art und Weise wie Herr Weselsky nun für die Freiheit und Unabhängigkeit der kleineren Gewerkschaften eintritt, eben eine sehr persönliche. Denn leider steht seine Sonne auch im Quadrat zu Mars (der wiederum in Opposition zu Jupiter und im Quadrat zu Pluto), was ihn zu einem ausgesprochenen Kämpfer macht. Der Streit an-und-für-sich ist also für ihn kaum vermeidbar, wenn es um ihn selbst als Person (Sonne), seine Ideale (Jupiter) und seinen Machtanspruch (Pluto) geht.

Andere mit einer anderen Prägung würden sicherlich auch andere Ansätze in den Verhandlungen finden können, die wiederum durchaus ihrer Natur entsprächen. Man stelle sich nur einmal kurz vor, „der Claus“ hätte eine Krebs-Sonne und einen Waage-Mond im Trigon zu Venus und Merkur in den Zwillingen. Dann würde er wahrscheinlich auch gerne lange Reden halten, aber erstens nicht auf Sächsisch (passt irgendwie nicht zum Waage-Archetyp) und zweitens würde dann in jedem Satz auch durchschimmern, dass er durchaus Verständnis für die andere Seite hätte. Es könnte sogar sein, dass ihn das emotional sehr bewegen würde, dieses ganze Hin-und-Her, und er als echte Krebs-Sonne womöglich vor laufenden Kameras immer wieder mal in Tränen ausbrechen müsste. Ob das dann eine bessere Alternative wäre, „steht in den Sternen“, auf jeden Fall wäre der Verlauf dieser Verhandlungen anders.

Das ist eben die Crux, wenn man öffentliche Ämter bekleidet. Man wird sich selbst ja nie los und ist deshalb doppelt gefordert. Einerseits kann man ja nichts anders tun, als sich und die eigenen Anlagen auch einzubringen (ausgedrückt über die Radixstellungen im Geburts-Horoskop), andererseits muss man aber sämtliche aktuelle Auslösungen immer auch relativieren. Also trennen, was wo hin gehört.

Sonst kann es einem passieren, dass Saturn gerade ins Quadrat zum eigenen Merkur und zum eigenen Pluto läuft, und man einen Transformations-Prozess (der in diesem Fall ja eher mit selbstgewählter Disziplin zu tun hätte) mißversteht. Als Einengung und Zwang, der wieder mal von „anderen“ kommt, gegen die man sich dementsprechend wehren muss. Weil es ja um einen höheren Zweck geht.

Ein guter Berater hätte dem Chef der GdL aber schon vor längerer Zeit (so wie wir in unserem ersten Artikel) angeraten, den Ball ein wenig flacher zu halten. Denn Saturn kann natürlich auch eine gewisse Unbeweglichkeit mit sich bringen, zum Beispiel in Verhandlungen. Wenn ich selbst dann unter solch einem Quadrat stehe, dann muss ich eben diese Verhandlungen ganz saturnal führen, damit der bittere Kelch an mir vorüber geht. Das hiesse dann auch, sehr verantwortungsvoll mit der eigenen Machtfülle (Quadrat zu Pluto) umzugehen, meine Worte (Quadrat zu Merkur) mit Bedacht zu wählen, und mein ganzes Vorhaben auf kleine, aber beständige Schritte hin zu einem Ergebnis auszurichten (Saturn steht ja auch in Konjunktion mit Weselsky´s Jupiter).

Mache ich das nicht, dann wird das ganze Thema scheinbar von „Aussen“ an mich heran getragen. Und je mehr ich mich dagegen wehre, desto größer wird der Druck und die Spannung in mir werden. Bis hin zu einem Punkt, wo ich womöglich versuche, in einer Art „Gegenreaktion“ diesen Druck wieder abzubauen, in dem ich ihn weiterleite an Dritte. Wie zum Beispiel an die Bahnkunden…

Wenn dieser Saturn-Transit des Herrn Weselsky jetzt schnell vorbei wäre, könnte man ja vielleicht auch für ihn hoffen, dass er damit Erfolg hat. Manchmal klappen solche Husarenritte tatsächlich, zumindest vorübergehend.

Aber Saturn läuft ja nun noch einmal zurück in den Skorpion und dann wieder langsam vorwärts, alle Radix-Planeten von Claus Weselsky werden also auch in absehbarer Zukunft unter seinem Einfluß bleiben. Und ganz offensichtlich mangelt es hier an einer gewissen Einsicht in den Zeitgeist und seine sehr persönlichen Herausforderungen. Hier wird versucht mit der Brechstange die saturnalen Einschränkungen aufzubrechen und es gibt leider sehr viele anschauliche Beispiele in der Geschichte, welchen Ausgang solch ein Ansinnen in den meisten Fällen nimmt.

Da möchte man jetzt nicht weiter düster vor sich hin orakeln, die Zeit wird’s früh genug zeigen und das reicht dann ja auch. Nur eben schade, dass man das nicht vorher erkennen konnte, man hätte sich und anderen sehr viele Unannehmlichkeiten ersparen können.

Allen Bahnreisenden kann man jetzt eben nur raten, die Hindernisse mit Gelassenheit zu ertragen. Denn letztendlich spiegelt auch das den generellen Zeitgeist wieder. Der Streik beginnt heute quasi erst richtig bei Mond-Saturn Konjunktion. Wodurch der aktuelle Merkur-Stand gegenüber im Zwilling einbezogen wird (Einschränkung bei kleineren Reisen ist tatsächlich eine urklassische Deutung davon…) und dessen kommendes Quadrat zu Neptun mit ausgelöst wird. Das ist dann sinnvoller Weise Samstag Abend exakt und am Sonntag soll der Streik ja dann auch (zumindest vorübergehend) beendet sein.

Wer weiß was uns das hier ansonsten erspart, denn irgendwie muss sich solche eine Signatur, in die Saturn, Merkur und Neptun eingebunden sind, ja zeigen. So gesehen, danke Herr Weselsky, hätte ja vielleicht auch schlimmer kommen können…

Titelbild: By bigbug21 (Own work) [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

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Donnerstag, 21. November 2024

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