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Der Eklat: Skorpione im Bundestag

Pluto-Saturn-Rezeption, das ist auch die Geschichte vom bösen Wolf und den sieben Geißlein. Mauer aus Licht in Berlin als Spektakel hin oder her. Und so tauchen jetzt, in Zeiten vergesslicher Historie, wenn's dem Lande zu gut geht, als Archetypen auch mal Skorpion-Steinböcke als Warner und Mahner aus der Versenkung auf. Einer von ihnen: Karl Wolf Biermann, der gerade dem Jubilar Gesamt-Deutschland (seit 25 Jahren fast ganz ungeteilt) den Bundes-Skorpion machte. Und wo geht das am besten? Genau, Bundestag. Das, was jetzt schon in den Medien "der Eklat" heißt, war allerdings astrologisch nur Ausdruck einer schönen Synastrie zwischen Kritik-Sänger (gegen alles in Ost und West, was nicht perfekt ist = Pluto) und seinem Lande. Das BRD-Berlin Radix (ja, wir benutzen es immer noch, weil es hervorragend reagiert) setzt Biermann nämlich exakt Chiron auf den Mond und umgekehrt.

Wenn der Wolf gefühlig zumute wird, tut es Deutschland weh. Und so war es denn auch, neulich, im Reichstag. Pluto schimpfte, Saturn befehligte. Unter Aufsicht von Mit-Skorpion Norbert Lammert (nur einen Tag und 12 Jahre nach dem Liedermacher geboren), der zu dem Dramulett eingeladen hatte. Was für ein Instinkt für Dramaturgie - denn wie Biermann hat der Bundestags-Präsident bei der Daten-Parallele natürlich auch fast ein Jahr Saturn-Sonne just hinter sich. Da häuft sich dann so einiges an, Vorstellung, die Ausdruck braucht und einem widerstrebt, wenn man im System sitzt und nichts sagen soll. Oder auch umgekehrt, wenn man als General-Kritiker des Politischen fast angestellt ist als Rächer der Ethik und überhaupt, allen anderen chronisch etwas sagen muss. Dagegen. Statt dass des Sängers Höflichkeit also schwieg (keine Chance, wenn man Herrin 9 mit Jupiter im Schützen hat wie Biermann!), redete der nach Herzenslust. Über Biermann und wie er BRD und DDR sah. Vor allem deren linkes Spektrum. Von dem er irgendwie mehr erwartet hatte. Immer schon. General-Abrechnung mit der Enttäuschung über das Leben. Bis es selbst Skorpion-Kollege Lammert zuviel wurde, der den Bruder in Pluto aufforderte: Singen!

Ja, er, Karl Wolf Biermann, einst in die DDR freiwillig eingesiedelt und dann dort unfreiwillig wieder ausgesiedelt, hat es astrologisch nach wie vor wirklich nicht leicht. Er unterliegt ja mit Skorpion in 10 auch der "Ägyptischen Gefangenschaft", immer hineingeworfen in Zustände, in denen man wie mit der Lupe jede Versklavung spürt und als Sonne Skorpion schon mal von jeher alle Illoyalität gegenüber der Ethik be- und einklagt. So wurde Biermann, der "Drachentöter", nicht müde, die anderen als die ewig unfertige "Drachenbrut" zu besprechen und zu bannen, die ihre politischen Erinnerungen als Eintrittsgeld ins große Gesamtdeutschland abgegeben hatten. Strafpredigt für die Linke, die er bundestäglich laut verkündete. Mit sich selbst geschlagen, beurteilt Biermann ja immer gut. Andere(s) als schlecht. Und als reaktionär.

Nun, das alles stimmt vermutlich so ja auch, da der Anspruchsvolle immer mit dem größten Anspruch konfrontiert werden und das weiterreichen wird. Aber in diesen Zeiten, wo Uranus noch die Saturn-Pluto-Rezeption greift (und umgekehrt), endet das, was Bundes-Eklat sein sollte, eher als rituelles Trend-Event des Hackens und Schlagens ohne weitere Folgen. Die einen schmunzelten zwar, die anderen mokierten sich, der Rest schwieg aber flau, wie immer. Siehe Einstein: Arbeitsplatzbeschreibung eines tadellosen Mitglieds einer Schafherde. Da ist einem der aufrechte Brüller Biermann schon lieber. Ob nun altbacken oder nicht. 

Schicksal eines Berufs-Rebellen: Biermann (rechts innen, außen BRD Berlin), der sich selbst ja mit Uranus gerade noch in 3 (im Übergang zu 4 traditionell rebellisch) als chronischen Revolutionär am allerliebsten sieht, ist eigentlich mit dem Steinbock-AC und Saturn in 2 zusätzlich zu Sonne-Merkur in 10 auch selbst ein wahrer Total-Verregler. Der offenbar genau das nicht von sich wissen mag, da Saturn in den lieblichen Schleiern der Fische schnell das Bewusstsein für jede Eigenbeteiligung flöten geht. Dann nagelt man gern Verdrängung beim Rest der Neptunier fest. Und zieht erfreut und erleichtert über sich selbst seiner unterirdischen Wege.

Auch Pluto wird bei Wolf Biermann ja nach 7, zu den anderen hin (oder weg-) delegiert. Bei ihnen auch am liebsten aufgespürt und als leider nicht gut genug für diese Welt beurteilt und aus dem Dasein geschossen. Während der Mars in Waage (0°) noch anfälliger für Projektionen ist, als so mancher 7. Haus Antreiber, aber in 8 leider der ebenfalls der eigenen Bissigkeit - sofern sie beliebig verteilt wird - nicht souverän gewahr sein kann.  

Denn das Land, es schläft mal wieder!

Umso gewahrer aber war Festhalter Biermann (Saturn in 2) stets seiner "gerechtfertigten" Kritik an allem und jedem, was ihn herausforderte, sich verbal auszutoben (Waage-Mars mit Widder in 3 sieht sich naturgemäß in der Antwort, nicht in der Frage!). Dazu kommt bei ihm Missionsdrang aus dem Schützen und die Schublade des Skorpion - wie vieles im Plutonischen eine prima Entschuldigung für schlechtes Benehmen. Womit aber beileibe nicht gesagt sein soll, dass Biermanns Auftritt im Bundestag etwa inhaltlich nicht angemessen gewesen wäre. Doch, doch! Denn das Land, es schläft mal wieder unter den lichtvoll feierlichen Luftballons der Ex-Mauer. Und etwas oder einer muss ja die müden Recken aufwecken, die noch bis Uranus auf Widder-Mond der BRD warten wollen, bis sie sich endlich von der amazonenhaften Regierung verabschieden. Oder den eigenen, gütig gepflegten, alten Zöpfen.

Da dieser unmutige, spöttische Aufreger Biermann zur Zeit noch Saturn durch 10 zu laufen hat, ist seine Stimme zwar wichtig und klingt auch immer irgendwie bedeutsam. Aber auch nervig - denn Saturn, den hat man nicht lieb. Er macht Mühe und kostet und verhallt drum auch gern, wenn chronisch zum Miesepeter erhoben und von den Jüngeren mit oder ohne Nerd-Attitüde als umständlich ehrpusselig abgehakt. Ein Urgestein, das eh an allem was zu meckern hat. Das macht es dem Sänger nicht leicht und seinem Lande auch nicht. Alles, was Pluto (und zumal dieser publikumswirksame Sonnen-Herr in 7!) anpackt, wird Politikum. Auch wenn es vielleicht gar keins ist. Aber da steht es dann, felsenfest als Steilvorlage des Konzeptuellen in der Welt. Ihr Linken, seid zu rechts, ihr Rechten zu irgendwas, ihr anderen zu nichts. Und ich, Biermann, bin nie bereit, den Schmerz über mein Leben aufzugeben. Den ich in euch gespiegelt sehe. Chiron Opposition Jupiter. All das geht mir zu weit!

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? Das ist der Schütze-Charakter dieses kolonialisierenden, idealistischen Biermann-Mondes, beherrscht von einem laut träumenden Schütze-Jupiter im Walhalla der Exotik fremder Weltbilder. Der Vergangenheit, unter anderem. Wie es, wie er war, als er ein Rebell war. Soweit, so viel, dass man ihn ausbürgerte. All das schwang da mit, im Bundestag. So stark, dass Einlader Lammert (links, Mittags-Stände) auch schon ganz jovial wurde, da sein Mars-Gleichstand mit der Kanzlerin (und diese tarierende Vollmond-Geburt) ihn vielleicht geringfügig weniger straight macht, als den Barden. Spuk, den er rief, aber nun nicht mehr los wurde. Bruder im Skorpion-Geiste (auch wenn man selbst Christdemokrat ist), aber wer hätte geahnt, dass Biermann nicht aufhören will zu reden? Und zu belehren? 

Dieses jubiläumshafte Deutschland jedenfalls, das da in Form seiner gewählten Vertreter teilhaftig wurde der seltsamen Vorstellung, bei der eine Rezeption von Pluto-Saturn hohl lief, hat als politisches Gebilde gerade eine kleine Atempause, was Transite angeht. Nach Saturn über Mars, der irgendwie nichts klappen ließ außer Versicherungs-Aktionen wie Waffenlieferungen Richtung öl-fördernder Nationen. Bevor sich Uranus-Pluto dann irgendwann intensiver um den impulsiven Widder-Mond des Landes kümmern wird. Was Ärger bringen soll, kann und muss. Damit es wieder ein wenig wackelt im bundesdeutschen,geeinten Karton. Drum hört man momentan auch Biermanns Rebellen-Regeln (eben weil sie auch nur Regeln sind) nicht gern bis gar nicht zu. Und wenn doch, nimmt man sie als ewig gestrige, ewig biestige Auswürfe eines randalierenden Protagonisten von Saturn-Pluto wahr.

Eine Rezeption, die ihre Kinder solange in die Mangel nimmt, bis sie begreifen wollen, ist erst dann eine, wenn sie spürbare Folgen zeitigt. Dumm, weil nun aber bei Uranus-Pluto alles kopfüber umgekehrt läuft und Rebellen Gesetzgeber werden und Gesetzgeber Rebellen und keiner mehr recht weiß, was eigentlich los ist mit wem und wohin die Reise geht. Weg mit den Vorstellungen, sagt Uranus. Verschwindet, Revolutionäre, sagt Pluto. Da kann ein Biermann sich heiser reden oder singen. Und bei seinem diffusen Neptun Quadrat Mond im Transit (der - wegen der Synastrie - BRDs Neptun Quadrat Chiron entspricht) einfach nicht die Berührung ins Volk hinein finden. Nicht den Nebel des Unsagbaren durchdringen. Warten wir's also ab. Andere Zeiten werden kommen. Wer nicht hören will, muss dann fühlen, sagt Pluto-Saturn, was dann nicht nur Biermann-Feinde oder Freunde angeht. Sondern alle. Links oder nicht.

Bilder (bearbeitet): Harald Krichel [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 21. November 2024

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