Die vielen Gesichter eines Quadrats
Ein wenig darf man jetzt ja aufatmen – Mars, der alte Kriegsgott, liegt nicht mehr im Streit mit Göttervater Jupiter, das Quadrat zwischen den beiden planetaren Stellvertretern, hat heute kurz nach Mitternacht unserer Zeit (00:46 h) den Punkt der Exaktheit überschritten. Da kann man froh sein und hoffen, dass sich die dadurch entstandenen Turbulenzen jetzt etwas beruhigen werden.
Aber was geschehen ist, kann nicht mehr geändert werden, die Zerstörungen im Gaza-Streifen genauso wenig wie die vier Unglücksfälle und Tragödien, die sich in den letzten beiden Tagen ereignet haben. Im ersten Moment mag man denken, daß so ein Quadrat zwischen Mars und Jupiter ja nicht so außergewöhnlich ist, schließlich kommt es fast jedes Jahr einmal zu solch einem Spannungsaspekt. Das ist richtig, nur eben nicht immer dann, wenn Jupiter kurz zuvor in ein Feuerzeichen wechselt und Mars in seinem alten Herrschafts-Zeichen Skorpion steht. Vor allem die Anfangsgrade aller Zodiakphasen sind ja besonders „Energie geladen“, hier sollen schließlich neue Inhalte und Themen initiiert werden. Und dazu braucht es eben schon ein besondere Dynamik und Kraft. Dieses energetische „High“ führt dann leider oft auch zu Überreaktionen, bei uns Menschen in Form von inneren Spannungen, die dann oft auch destruktiv ausgelebt werden, aber auch „stoffliche“ Prozesse können diesem Druck manchmal nicht mehr standhalten.
Feuer und Luft
Beide Planeten gehören nun zum Feuer-Element, unabhängig von ihrer Zeichenstellung. Jupiters aktuelle Stellung im Löwen unterstützt also die Grundanlage, ist sozusagen in „seinem Element“. Bekanntlich benötigt Feuer aber immer auch genügend Luft, aus diesem Grund liegen sich alle entsprechenden Zeichen auch im Zodiak ergänzend gegenüber. Wenn dieser Luft-Anteil sich aber mit brennbaren Gasen vermischt, entsteht in aller Regel eine Explosion. Astro-logisch betrachtet sollte sich das meistens über eine uranische Komponente zeigen, sei es über den Planeten selbst, das entsprechende Zeichen oder auch die Häuserstellung.
Kaohsiung: Mars 2°57´44“ Skorpion, Jupiter 3°22´54“ Löwe
Am Abend des 31. Juli gegen 20:46 h (Ortszeit) verständigten aufgeregte Bewohner von Kaohsiung/Taiwan die örtlichen Behörden, weil starker Gasgeruch durch die Straßen des Stadtteils Cianjhen zog (LINK). Rettungsmannschaften rückten an und suchten nach der Ursache. Um 23:57 h wurde der Stadtteil dann von einer Reihe von Explosionen erschüttert, aus unterirdischen Leitungen trat Gas aus und entzündete sich, Strassen wurden komplett aufgerissen, Häuser zerstört und mindestens 24 Menschen starben bei dem Unglück. Das durchaus zu verhindern gewesen wäre, denn schon zwischen 20:00 h und 21:00 h zeigten die Instrumente der Betreiberfirma einen abnormen Druck in den Pipelines an. Eine Abschaltung erfolgte aber erst 16 Minuten vor der ersten Explosion, zu spät um die Dynamik noch aufzuhalten.
Das Ereignis-Chart zeigt das übliche Bild – Jupiter steht fast genau auf dem Ereignis-IC (die Ursache der Explosion kommt aus dem „Inneren“) und wird dadurch zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort bestimmend. Ebenso wie Saturn, der gleichzeitig am Ereignis-Deszendent steht. Die plötzliche Zündung des Gases zu diesem Zeitpunkt, das uranische Element, findet sich gleich zweimal. Zum einen durch die Stellung Saturns am DC, der im Moment in einem sehr exakten Quincunx zu Uranus steht, zum anderen über den MC im Wassermann, der erst wenige Minuten vor der Explosion das Zeichen wechselte. Zudem steht auch Venus (Herrscherin des Stier-AC) nur noch wenige Bogenminuten vor dem exakten Quadrat zu Uranus.
Mannheim: Mars 3°34´43“ Skorpion, Jupiter 3°37´45“ Löwe
Das nächste Unglück hat einen völlig anderen Hintergrund und ist in seiner Schwere auch Gottseidank nicht vergleichbar. Aber es zeigt einen anderen Aspekt der Grundspannung auf, die sich ebenfalls in den beiden Archetypen Mars und Jupiter wiederfindet – Bewegung und Geschwindigkeit. Dass es sich hier um ein Zugunglück handelt, also Reisende betroffen waren, findet in der anders gelagerten Stellung seinen Ausdruck.
Um 20:51 h MESZ stößt ein Güterzug mit dem EURO-CITY EC 216 aus Graz zusammen (LINK). Da sich beide aber noch auf dem Bahnhofsgelände von Mannheim befinden und dementsprechend relativ langsam unterwegs sind, gibt es unter den 110 Fahrgäste zumindest keine Toten zu beklagen. Vor allem aber wird ein Wagen mit gefährlichen Chemikalien des Güterzuges nicht beschädigt, was ansonsten vermutlich weitaus größeren Schaden erzeugt hätte.
Jupiter, der Herr der „großen Reisen“, steht jetzt zusammen mit Merkur, dem Herrn „der kleinen Reisen“, am Ereignis-DC. Diesmal kommt der Anstoß also von „Außen“, einem Gegenüber.
Nepal: Mars 3°36`38 Skorpion, Jupiter 3°38´41“ Löwe
Starker Monsunregen hatte die Erde schon tagelang aufgeweicht. Gegen 02:00 h morgens Ortszeit kommt schließlich ein ganzer Hang ins Rutschen und begräbt die kleine Ortschaft Jure/Nepal unter sich (LINK). Damit nicht genug, die Erde wird zu einem Staudamm für den Sun Koshi, den goldenen Fluss, der dahinter immer weiter anschwillt und eine zusätzliche Bedrohung darstellt. Militär und Rettungskräfte planen ein Loch in den Damm zu sprengen, damit das angestaute Wasser ablaufen kann und keinen noch größeren Schaden anrichtet.
Hier kommt nun das Wasserelement, zusammen mit Erde, als maßgebliche Kraft hinzu und wird von der Grundspannung Mars-Jupiter bewegt. Passend dazu steht in diesem Ereignis-Chart jetzt Neptun am MC, der Auslöser kommt also „von oben“ und bezieht sich auf etwas, über das Menschen keine Kontrolle mehr haben (Fische-Archetyp). Die Explosion ist in diesem Fall eine gezielte Sprengung, die aber erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet. Nämlich knapp 12 Stunden nach dem Erdrutsch, um 13:50 h Orstzeit. Nun steht Neptun exakt am IC, dass Wasser kann endlich ablaufen.
Kunshan: Mars 3°40`06 Skorpion, Jupiter 3°40´06“ Löwe
Der letzte Akt der Tragödie findet in einer Fabrik in China statt (LINK). Dort werden Teile für General Motors hergestellt und bearbeitet. Nach einer Staub-Explosion sterben 68 Arbeiter, über 170 weitere müssen mit schwersten Verbrennungen in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden. Seltsamerweise wird die offizielle Zeit des Unglücks mit 07:37 h Ortszeit angegeben, während Augenzeugen berichten, dass sie kurz vor 7:00 h morgens die erste Explosion gehört haben und deshalb auf die Straße stürmten.
Um 06:49 h Ortszeit ist das Quadrat zwischen Mars und Jupiter exakt. Und um 7:37 h steht wieder Neptun auf einer der Ereignis-Achsen, diesmal dem Deszendent. Zugleich wird gerade auch die Opposition von Mond zu Uranus ausgelöst (exakt um 8:44 h als die Rettungsmaßnahmen auf Hochtouren laufen).
Verbindungen
Neben der Grundspannung, dem anlaufenden Quadrat zwischen Mars und Jupiter gibt es noch weitere Übereinstimmungen der Einzelcharts, vor allem was die Stellung der Hauptachsen betrifft. Drei der vier Unglücke haben die Zeichen Schütze-Zwilling betont, zweimal über MC-IC (Mannheim und Kushan) und einmal über AC-DC (Nepal). Der Grund dafür liegt nicht an den Achsenbetonungen der jeweiligen Planeten, zu dem liegen auch Zeitpunkte und Orte der Tragödien weit auseinander. Jupiter ist somit in allen Charts als Achsenherrscher eingebunden, sei es über den Schütze-Archetyp oder sein altes Domizil, die Fische.
Worum es bei dieser Auflistung geht, ist nicht das bürokratische Herunterrasseln von astronomisch-logischen Fakten. Es geht immer um die Opfer und die Frage: „Hätte man all das durch eine Vorkenntnis der astrologischen Hintergründe verhindern können.“
Meine Antwort ist immer dieselbe: ja, vielleicht nicht alles, aber vieles könnte man verhindern, wenn man die Dynamik des Zeitflusses ernst nehmen würde, gerade wenn sich ein massiver Spannungsaspekt anbahnt. Das bedeutet nicht, dass niemand an diesen Tagen zur Arbeit gehen sollte oder keinen Gashahn aufdrehen darf. Aber in Taiwan hätten die Verantwortlichen womöglich schon Stunden früher die Pipelines aus dem unterirdischen Netz genommen, in Mannheim noch mehr auf mögliche Routenüberschneidungen geachtet, in Nepal die Bevölkerung von Jure rechtzeitig evakuiert und in Kunshang zum exakten Zeitpunkt des Quadrats eine vorgezogene Frühstückspause eingeläutet. Denn es geht dabei nie um Tage oder Wochen der Vorsicht, ein bis zwei Stunden reichen völlig aus.
Natürlich ist jedem forschenden Astrologen bewusst, dass die Skepsis der meisten Verantwortlichen selbst durch die hier aufgezeigten Auffälligkeiten nicht einfach verschwindet. Es könnte sich ja um einen einmaligen Zufall handeln.
San Diego 1978: Mars 3°54´30“ Skorpion, Jupiter 3°36´19” Löwe
Deswegen sei nochmal an den Anfang des Artikels erinnert, Quadrate zwischen Mars und Jupiter gibt es tatsächlich relativ häufig. Und nicht immer geschehen gleichzeitig solche Tragödien. Aber das dies unmittelbar nach einem Zeichenwechsel geschieht, der zudem noch beide Archetypen zusätzlich stärkt, geschieht dann eben doch nicht so oft. Das letzte Mal, dass solch ein Quadrat auf den selben Koordinaten (3° Löwe - Skorpion) stattfand, war am 25. September 1978.
Um 9:02 h stießen über San Diego/Kalifornien zwei Flugzeuge zusammen (LINK):
der Pacific-Southwest-Airlines-Flug 182 und eine Cessna. Die Boeing 727 stürzte in ein angrenzendes Wohngebiet, insgesamt starben 144 Menschen bei dieser Tragödie. Als Unglücksursache wurden Fehler der Piloten und der Flugsicherung ausgemacht.
Hier finden sich im zugehörigen Ereignis-Chart gleich beide „Übeltäter“ an den Ereignis-Achsen: Mars steht am Aszendent, Jupiter an der Himmelsmitte.
Zwischen damals und heute liegen fast 36 Jahre, an wie viel „Zufall“ möchte man noch glauben, wenn man einfach die astrologischen Bilder und Hintergründe betrachtet und wertfrei auf sich wirken lässt?
Titelbild: 張志誠 (Own work) [CC-BY-SA-4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons