Wir müssen leider draussen bleiben!
Es begab sich aber zu der Zeit, als Chiron im Quadrat zum sonst so offenen Schweizer Schütze-Aszendenten stand (rektifiziert). R-Merkur läuft zurück Richtung Neptun des Landes, als auch der inhaltliche Rückschritt passiert. Die Türen werden also zugemacht. Ganz zu? Natürlich nicht. Aber das Volk hat seine Likes und Dislikes verteilt und jetzt - knapp, aber klar - "gegen Massen-Einwanderung" gestimmt. Europa tobt sofort, droht und ist erschüttert. Ein Teil der Eidgenossenschaft zeigt sich ebenfalls untröstlich. Die Wunde schwärt, nach diesem Erfolg einer Kampagne der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP), der für viele im doppelten Schütze-Land (Jungfrau-Sonne 9. Haus) trotzdem ganz überraschend kam.
Die Anlage zu massiven Auf- und Abstiegen auf vielerlei Ebenen zeigt sich astrologisch gern durch einen Radix-Aspekt von Saturn-Mondknoten. Die Schweiz hat eine sehr enge Konjunktion des Südknotens mit dem großen Verrregler im National-Horoskop, eine Konstellation, die jetzt fast exakt vom per Sonnenbogen dirigierten MC überlaufen wurde (15 Bogen-Minuten abnehmend). Das dirigierte GZ findet sich außerdem momentan auf eine Bogen-Minute genau am Deszendenten, dem Punkt der Öffentlichkeit. Was nicht nur die Bedeutung der aktuellen Entscheidung bestätigt, sondern auch neuer Beleg dafür ist, wie treffend die Korrektur der ursprünglich angenommenen "Geburts-Zeit" durch Dr. Christoph Schubert-Weller für die Astrologische Gesellschaft Zürich vorgenommen wurde*. Das rektifizierte Radix reagiert wie ein Uhrwerk.
Gestern, als Volkes Stimme ausgezählt wurde, stand passend Venus (Herrin 10, auch ein Symbol für die Vox Populi) kurz vor Spitze 2 (der Selbst-Absicherung), dessen Herr Saturn nun beinah Spitze 12 berührt und bislang unbewusste Vorgänge verregelt. Mars läuft aus 10 dazu in die Opposition zu Pluto (den Käfig) hinein und jagt "Vogelfreie", aber treibt auch die bisherigen Konzepte aus. All diejenigen befinden sich auf dem Schleuder-Sitz, die nun innerhalb der nächsten drei Jahre bis zur Umsetzung der Entscheidung möglicherweise Quoten erhalten, die bestimmen, wer das Ticket in die Schweiz hat. Oder eben nicht. Ein problematischer Schritt im Zeit-Klima der teils erfreuten, teils geschockten Nation.
Der mit 23 Prozent sehr hohe Ausländer-Anteil spiegelte bislang die Betonung des 9. Prinzips im nationalen Horoskop, Uranus Herr 3 in 4 zeigt starke Wanderungs-Bewegungen und die unterschiedlichen Ursprünge (aus denen auch die vier Amts-Sprachen resultieren). All das glich eine eingeschlossene, an sich eher spröde, detail-versessene, ängstliche Jungfrau-Sonne aus, die aber in 9 immer fähig, willens und vor allem in der Lage war, über den Alpenrand hinauszusehen. Schütze gilt ja traditionell als offen, tolerant, hat Bezüge zum Ausland und zu allem Fremden. Das Verdrängte des Landes allerdings kommt im Skorpion an Spitze 12 zum Tragen, das eine unterdrückte, gewisse Zwanghaftigkeit und Kontrolle ins Zuhause trägt. Bestärkt durch einen Pluto in 4, der zuweilen zerstörerischen "Land-Mine", die insgeheim mächtiges National-Bewusstsein beschreibt. Eine "heimliche" Ausländer-Feindlichkeit bei hohen Zuwanderer-Zahlen der Schweiz war in Rest-Europa nicht unbekannt. Nun bringt Sicherheits-Netz Saturn (Herr 2), der Selbst- und in diesem Fall National-Werte "rettet" und unaufhaltsam Richtung 12 unterwegs ist, bisher abgespaltene Eigen-Anteile in Bewegung.
300 000 Deutsche machen im Land das größte Tortenstück der ausländischen Bevölkerung aus. Durch vereinbarte "Personenfreizügigkeit" zwischen EU und Schweiz durften man bislang wechselseitig hier oder dort wohnen und arbeiten. Anders als viele EU-Staaten haben die Eidgenossen aber einen sehr großen Anteil an Fach-Personal und Akademikern "aufgenommen". Ebenfalls eine Schütze-Eigenheit, da das 9. Zodiak-Prinzip ja auch für die akademische oder Experten-Ausbildung steht. Die Offenheit der EU für die Schweizer (gemeinsamer Binnenmarkt) als assoziierte Partner mit mehreren gegenseitigen Abkommen beruht auf Gegenseitigkeit. Jeder hat etwas davon.
Genau diese versuchte "Augenhöhe" steht nun auf dem Spiel. Ein Dorn im Auge nicht nur der Schweizer Wirtschaft und derjenigen, die im und ums Land weitere Auswüchse von Ablehnung und Abweisung des Fremden fürchten.
Die Anlage der Schweiz (rechts des rektifizierte Chart der Astrologischen Gesellschaft Zürich) als Vollmond-Geburt auf der Merkur-Neptun-Achse ist aber ambivalent - hier steht Entgrenzung gegen zahlreiche Ängste und mit Widder am IC und Mars nah dem MC in 9 auch ein impulsives, kämpferisches Heimat-Empfinden im Fokus. Der Tell-Faktor, der aber nur im Austausch und offener Begegnung Gleichwertiger (Waage-MC) rund läuft und eben nicht zu stark hierarchisiert. Der eigene Besitz steht in 2, hier im Steinbock, dem Zeichen entweder der Erschwernisse oder der "goldenen Nase für Reichtum", Letzteres bei klaren Abgrenzungen und großer Verantwortlichkeit. Saturn trägt dessen Ausdruck mit einem entgrenzenden, fließenden Saturn in die Fische. Handels-Fragen (samt deren Erschwernisse, die nun drohen), da die EU sofort mögliche Kündigung aller Verträge signalisiert, sind unter anderem in genau diesem 3. Radix-Haus zu finden, das Ausgreifen in den Umraum anzeigt. In der Schweiz steht es durch Fische und Neptun an der Spitze immer in der Chance der Öffnung, aber auch Gefahr, verschwommen und "gelöscht" zu werden, wenn nicht Saturn klare Ansagen macht und Grenzen absteckt. Nach der Neptun-Wiederkehr taucht nun das ständiges Risiko noch stärker auf, bisherige Funktionen (auch in 3 symbolisiert) aufzulösen und Erreichtes auszuradieren.
Das insgesamt glückliche Händchen der Schweiz für Geld, Werte und auch Fremd-Investitionen zeigt sich außerdem durch Jupiter in 8 (auf dem Geld der anderen) und wiederum den sparsamen, beschränkenden Saturn als Herrn 2, der sich auf die eigenen Werte bezieht und hier nur "funktioniert", wenn er für das und mit dem Umfeld arbeitet. Venus zieht Pluto nun aber momentan in Richtung Spitze 2, also das materielle Talent der Schweiz. Das nimmt Themen des anlaufenden Transits des Skorpion-Herrschers vorweg, der existenzielle Fragen für die Eidgenossen aufwerfen wird. Diese Veränderungen bauen sich heute schon auf und stehen ab 2015/16 akut an, wenn Uranus und Pluto selbst die Werte-Achse der Schweizer transitieren und sich Neptun als diffuser, aber sehr starker Herr des Handels auf das Quadrat zum Schütze-AC zubewegt. Schon jetzt deutet sich der daraus entstehende, indirekte Jupiter-Neptun als grundlegende Gefahr an. Auslöschung, Tabuisierung oder das Nein zum Fremden.
Dieses Horoskop der Schweiz reagiert jedoch vermutlich nicht sonderlich glücklich, wenn es seine Schütze- und Jupiter-Qualitäten und Talente abschiebt, wegdrängt und rückwandern lässt - die bislang sicherste Bank für nationales Gelingen. Wenn man bedenkt, dass nun drei Jahre Zeit bleiben, das Volks-Votum gegen freie Zuwanderung (wie auch immer) umzusetzen, war der Entscheid ein brisanter Einstieg, der bereits das Risiko einer extremen Schwächung und des Scheiterns aufzeigt und anstößt.
2015/16 zeichnet sich zwar zunächst eine Chance für glückhafte Fügungen von Standort-Fragen durch Jupiter auf Sonne und Knoten-Rückkehr (in Konjunktion mit Sonne) ab. Gerade das aber markiert Wendepunkte. Ein zweischneidiges Schwert, da auch Saturn-Südknoten in Opposition berührt wird und Neptun mit Auszehrungs-Tendenzen später AC und damit die positive, ausdehnende Gesamt-Anlage berührt. Dazu bringt T-Saturn am AC und danach im Quadrat zur Sonne auch die Option auf große Blockaden und Einschränkungen durch Selbstherrlichkeit.
Eine Aufblähung des nationalen Selbst statt Integration des "Fremden" (ein anderer Ausdruck der Jupiter-Sonne-Konstellation) kann auch den sonst so flüssig "funktionierenden" und handelnden Neptun Herrn 3 in 3 in seinen Negativ-Ausdruck schieben. Und genau da für Auflösung und Chaos sorgen, wo bisher ein buchstäblich entgrenzender, bereichernder Ausdruck seiner zauberischen Qualitäten war. Die Schweiz braucht womöglich genau eines nicht: weniger Zuwanderer. Stattdessen empfehlen sich großes Augenmaß bei sehr vorsichtigen, klugen Entscheidungen über das weitere Vorgehen. Und vor allem der alte eidgenössische Mut, frei zu sein, angesichts einer astrologischen Perspektive, die Verantwortung und Wissen um das eigene Wesen verlangt, das nur in Koexistenz, Erweiterung und Toleranz glücklich bleiben oder werden kann.
*zur neuen Berechnung (sprich Rektifizierung) kam es, nachdem Beatrice Ganz eine historisch schlüssigere Uhrzeit recherchiert hatte, als die ursprünglich angenommene (HERLEITUNG HIER).
Bilder (bearbeitet): A debtor in Fleet Street Prison, London by Thomas Hosmer Shepherd + Ernst Stückelberg [Public domain], via Wikimedia Commons, Radix Schweiz (korrigiert) ASTROLOGISCHE GESELLSCHAFT ZÜRICH.