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Das Trigon-Ticket: Zug aus dem Dunkeln

"Erleuchtung erlangt man durch das Erkennen der eigenen Dunkelheit." (CG Jung)

Da sind wir also. Nur ein paar Tage, bis der Zug endlich anfährt. Der Countdown ins Wassertrigon läuft. Mit all seinen Facetten, Strömungen, Eröffnungen und Risiken betrifft es nicht umsonst die Bewegungen und Kontinental-Verschiebungen der Seele. Dieses Dreieck, das letztlich für einige Tage den ganzen Zodiak umspannt, wird Möglichkeiten ins Bewusstsein bringen - und vielleicht auch am einen oder anderen Tag den ganz großen Fluss. Keine Glückssache, sondern eine Frage der Bereitschaft. Die Sterne stehen zwar günstig, machen aber auch diesmal nur geneigt, statt zu zwingen. Worte wie Transformation sind immer leichter dahergesagt, als man sie dann umgesetzt. Vor allem, wenn es um die dunkleren Ecken des Selbst geht. Ums Wasser, den Archetyp des Empfindens. In neptunischen Zeiten bleibt die Frage: Worum geht es hier eigentlich? Die Welt ist sowieso schon groß und veränderlich - und eben weil das so sehr stimmt, wird sich auch unter herrlichsten Umständen nicht plötzlich alles, was früher schwer war, spielerisch und leicht verwirklichen. Man muss ein Ziel dazu haben - das ist der Mars im speziellen Gefüge dieser Zeit. Man braucht eine Vision, den Jupiter. Aber vor allem einen sicheren Saturn, das gute Gefühl für Machbarkeiten.

Das Wassertrigon ist - Neptun hin oder her - nun mal kein Wunschring, den man dreimal dreht, um jede seiner Ecken, bis man sich in genau das Setting hinein geträumt hat, dessen Erfüllung bisher im Bereich der Fantasy lag. Dennoch ist diese Konstellation ganz besonders. Ein Kreis - kein Anfang, kein Ende. Genau wie die Gefühle, die nun mit dem astrologischen Element Wasser hochtauchen, überlaufen, ihre Richtung finden. Etwas wird bewusst, etwas erhebt sich, etwas fließt, wieder und wieder. Das große Trigon im Wasser ist deshalb auch wie ein Mantra: Da sind sie ja, die Wellen des Neptun, all dessen, was noch nicht in der Zeit ist, was jetzt bald von Jupiter erweitert, gehoben wird und sich am Saturn bricht. Anders als sonst, geschmeidiger. Lösungen kommen in Sicht. Das Feste, das Flüssige und der Impuls zur Vision werden eins. Wenn nicht jetzt, wann sonst? Die Frage ist nur, ob man auf den Zug aufspringen möchte oder an alten Standorten bleiben.

Denn jede Seelenreise ist ja wie die Fahrten auf den alten Schiffen über unbekannte Meere. Wo man sich mit dem Rätselhaften in sich selbst (Neptun) verbindet, können die Klippen (Saturn) hinter den Horizonten (Jupiter) gefährlich (Mars) und tückisch (Lilith) sein. All  das beginnt schon drei Tage vor dem 19. Juli, an dem das Saturn-Neptun-Trigon erst genau wird. Türöffner ist am Dienstag davor bereits der Mond, der im Skorpion den Saturn berührt (siehe Fahrplan oben, UT, auf Greenwich berechnet) und damit das irdische Bein der zulaufenden, großen Figur aktiviert und Materie mit dem Seelischen verbindet. Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, etwas an der Welt zu verändern und mit dem eigenen Inneren praktisch anzufangen. Kaum einer hat diese Vernetzung schöner ausgedrückt, als C.G. Jung, der die Gespenster und Schatten einst so mutig um seinen Turm am See singen und reden hörte: „Angesichts der tatsächlichen Weltsituation wird jeder intelligente Mensch bereitwillig zugeben, dass an unserer Einstellung etwas vollkommen falsch ist.“

Die Stationen der bevorstehenden Konstellation beschreiben auch ihre Wirkungs-Stufen auf Bewusstes und Unbewusstes. So gesehen sind sie zeitlich festlegbar. Obwohl sich das Feld des Dreiecks, wenn es erst begonnen hat, Wochen und Monate ausdehnen kann. Denn es stößt eine neue Phase im über- und unterweltlichen unterweltlichen Klima an. Eine Möglichkeit, ein Universal-Horoskop des Wassertrigons mit irdischer Anbindung über die Häuser zu stellen, ist, es auf Greenwich zu berechnen, den Ur-Ort des Null-Meridians. Dort liegt sozusagen die Kreuzung der modernen Zeit mit dem Raum. Ihre Koordinaten wurden damals bei Uranus-Überlauf auf 0 Grad Waage willkürlich festgelegt, was die Bedeutung des Vorgangs umreißt. Nichts ist ja ohne Sinn. Nichts ohne analogen Hintersinn. Unser gesamtes Raum-Zeit-Gefüge stellt letztlich nur eine menschliche Konstruktion dar, derer sich die Astrologie allerdings sehr praktisch als Rahmen für ihre Analogien bedient. So scheint auch Greenwich als genereller Bezugspunkt nach wie vor ein empfindlicher Ort zu sein, eine formale Konstante für die Bereiche von Akausalität und Synchronizitäten. Aus solchen Horoskopen lassen sich dann oft die allgemeinen Inhalte der Konstellationen auslesen. Gerade mit Blick auf die Stationen des Wassertrigons mit eindrucksvollen Achs-Bezügen.

Konstellationen, die so speziell und selten sind wie diese bevorstehende Figur, haben ihren eigenen Rhythmus, der sich in den verbundenen Stationen auch ganz direkt, eindeutig und klar zeigt. Dass der Einstieg über den kardinalen Herrn der inneren Wechsel, den Mond, bei einem Pluto fast exakt am MC von Greenwich passiert (rechts das Chart), gibt die inhaltliche Vorlage. Widder-AC (der Hinweis auf das absolut Neue) und Sonne in 4, während Merkur immer noch auf dem Rückzug ist, sprechen dafür, dass es tatsächlich um die Schatten-Täler des Lebens im Emotionalen geht. Also die einzige Chance, unsere Sollbruchstellen zu finden und in unserem Herzen das Dasein zu verändern, die wir je hatten.

Dafür steht die Ampel nun auf Grün, denn der Türöffner beschreibt generell eine machtvolle Wandlung im Begegnenden in Haus 7, wo Herr 4 und Herr 10 sich im Skorpion zu transformierenden Systemen und einer anderen Ethik verbinden können. Sie hat nichts mit der Moral der Mehrheiten zu tun, sondern mit einem feinen Gespür für die Essenz des Menschlichen. Die Seele ist ein Feld, sagt der damit vernetzte Neptun, der nun doppelt zuhause steht. Nicht nur in den Fischen, sondern auch in 12. Das Unbewusste liegt bei diesem ersten, direkten Anklopfen des Trigons noch eingeschlossen da, im Dunkel, zwischen Wassermann und Widder, dem Bruch und dem Startschuss für den neuen Lauf. Aber es ist bereits spürbar, verbunden mit Ursprung und Ziel. Wir sehen die Welt, wie wir sie empfinden. Das ist einer der Sätze des Wassertrigons. Oder, wie C.G.Jung sagt: "Im Grunde genommen sind wir dermaßen in psychische Bilder eingehüllt, dass wir zum Wesen der Dinge außer uns überhaupt nicht vordringen können. Alles, was wir je wissen können, besteht aus psychischem Stoff. Psyche ist das allerrealste Wesen, weil es das einzig Unmittelbare ist." Mit diesem Stoff nun handelt das Wassertrigon, dessen Übergangs-Horoskope seine "Prima Materia", den Boden des Namenlosen, Unbegreiflichen darunter, so überaus leuchtend und ausbalanciert wiederspiegeln. Die Form steht bereits - unsere Aufgabe ist der Inhalt. Das Wassertrigon wird sich nur dorthin bewegen, wohin die Menschen gehen, die seine Chancen nutzen.

Mond-Jupiter in den Fischen in 3 und Neptun auf 0 Grad Waage in 10 - Leonardo Da Vinci (RADIX) hatte ein spontanes, natürliches Empfinden für die Ordnungen der Seele im Chaos der Dinge, die auch von der bevorstehenden Konstellation berührt werden. Sein vitruvianischer Mensch (links) zeigt neben Kreis (analog Konjunktion) und Quadrat hintergründiger auch die vielfache Stütze der inneren und äußeren Geometrie durch den Stern eines gedachten Doppeldreiecks, der Trigone. Transpersonale Planeten, wie sie sich jetzt im großen Trigon treffen, symbolisieren auch diese  unpersönliche Kraft, die durch einen Menschen wirken kann - aber genauso auf ihn einwirken.

Ist es ein Trigon, was die Bewegung, den Anstoß (hier mit Mars-Jupiter kardinal) schafft, geht es immer darum, dass ein aus dem Ruder gelaufenes Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Alles, was nicht an seinem Platz war, bekommt jetzt so oder so mehr Raum - auch das Verdrängte, destruktiv oder konstruktiv, wie immer es aussieht. Speziell die emotionalen Bereiche, die durch Neptuns Eintritt in sein Zeichen manchmal völlig verwirrt warden. Was ist Lüge, was ist Wahrheit? Das war seit seinem Übergang in die Fische mundan die Frage. Denn die Mühlen des Unbewussten, des Neptunischen, mahlen ganz anders als die des Saturns, der den Dingen ihre letztendliche Form und Struktur gibt - wie wir mit irdischen Augen sie sehen. Die ganze Zeit läuft allerdings eine andere Ebene mit: "Das Wesen der Psyche reicht wohl in Dunkelheiten weit jenseits unserer Verstandeskategorien. Die Seele enthält so viele Rätsel wie die Welt mit ihren galaktischen Systemen, vor deren erhabenem Anblick nur ein phantasieloser Geist sein Ungenügen sich nicht zugestehen kann." (C.G. Jung).

Schaut man sich - nach dem ersten - auch den letzten "Bahnhof" der kommenden Figur an, wird der Kurs des Prozesses klar, der vereinfacht Wassertrigon heißt. Diesmal ist Mond Türschließer und wandert über das wichtigste Langsamläufer-Bein, den Neptun. Etwas mehr als eine Woche nach dessen eigentlicher Begegnung mit dem formierenden Saturn, wenn die Genauigkeit der Transite wieder "abläuft", zeigt sich hier folgende "Summe" aller Teile: In Greenwich steht diese zweite, umrahmende Konjunktion von Mond, nun mit Neptun, direkt am MC, genauso eng, wie im Mond-Saturn-Chart der Pluto. Die gesamte Richtung des Schluß-Akkords weist also auf die Fische-Thematik selbst, die eine bedeutende Rolle für den Stein spielt, der "im Himmel wie auf Erden" (Neptun-Saturn) nicht etwa ins Rollen kommt, sondern das Thema des Bewussten dorthin bewegt, von wo aus es gesteuert wird: In den Wassern des Unbewussten. C.G. Jung: "Das Unbewusste ist kein dämonisches Ungeheuer, sondern ein moralisch, ästhetisch und intellektuell indifferentes Naturwesen, das nur dann wirklich gefährlich wird, wenn unsere bewusste Einstellung dazu hoffnungslos unrichtig ist. In dem Maße, wie wir verdrängen, steigt die Gefährlichkeit des Unbewussten." Für "das Unbewusste" kann man astrologisch schlicht auch "Neptun" einsetzen, der alles beherrscht, was vor der Welt und nach der Welt ist, jenseits von Saturns Chronologien, und gerade darum einen "blinden", aber maßgeblichen Einfluß hat. Neptun-Mond am MC des Abschluß-Transits.

Hier findet man dementsprechend auch die Aufgabe, die dabei ist, in die Welt zu kommen (das MC ist ja wie die Strömungs-Richtung, zu der alles hin will) und was uns ab jetzt immer häufiger in der Außenwelt, am DC, begegnet: Diesmal sind es Herr 1 (der Mond) und Herr 10 (der Neptun), die in der Umsetzung kurz vor der Verwirklichung in der Himmelsmitte, in ihrer ganzen Bedeutsamkeit und Maßstäblichkeit für den Weg des Wassertrigons sitzen. Pluto genau am Deszendenten spiegelt die Herausforderungen einer materiellen Welt, in die innere Änderungen eingebracht werden müssen. Wenn Neptun, der "Anführer" des Trigons in seinem Zeichen, das Ungeformte, Unbenannte, Ungelebte, noch nicht Gewesene - kurz: die Gesamtheit der psychischen Möglichkeiten vor jeder Zeit - beschreibt, dann holt Mond (oder Krebs mit Mars und Jupiter als Bestandteil des Trigons) diese machtvollen Archetypen jetzt ins Persönliche und Pluto formt sie verbindlich zu neuen gesellschaftlichen Konzepten aus, die im Steinbock buchstäblich in die Zeit kommen, von Saturn in der Rezeption unterstützt. Und das ist auch gut so. "Ungelebtes Leben ist eine vernichtende, unwiderstehliche Macht, die leise, aber unerbittlich wirkt." (C.G. Jung). Wenn es schief geht, eben auch destruktiv. Das ist der Grund, wieso wir Entwicklung nicht nur brauchen, sondern auch suchen und in jeder unserer Erfahrungen äußerlich konstellieren, sobald wir uns ihr innerlich verweigern. 

Rund um diese plakative und fast schon religiöse (Jupiter) "Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit" auf dem Punkt der Erscheinung, dem Ac, drängt nun auch Merkur in die Realität, der inzwischen in dieser empfindlichen Phase wieder vorläufig geworden ist. Ein Widerspruch zum Wegweiser Neptun? Mitnichten. Auch hier ist es sehr nützlich, Jung zuzuhören, dem Fachmann im Reich all dessen, was immer unter der Bewusstseins-Schwelle wartet: "Das Unbewusste funktioniert aber nur befriedigend, wenn das Bewusstsein seine Aufgaben bis zum Rande der Möglichkeiten erfüllt." Das heißt: Bei allen seelischen Bewegungen, die das Wassertrigon bringt, braucht Neptun einen stabilen Merkur, der die Wendungen und Wechsel des Numinosen durch seine Einordnungen (und die Sinnzuschreibungen des Jupiters) nachvollziehen und aussteuern kann.

Im Radix des Trigon selbst (19. Juli) stößt man so auch auf einen gerade noch rückläufigen Merkur, der Jupiter, Saturn und Neptun im Wasser Raum lässt, statt der Weichenstellung sofort wieder konstruierten Sinn überzustülpen. Aber 24 Stunden später macht er bereits die Kehrtwende in die Sichtbarkeit. Pluto als Herr 1 in 3 will buchstäblichen Ausdruck einer stabilisierenden Ethik. Saturn holt Haus 3 umgekehrt nach 1 zurück und steht als Signum der substanziellen Effekte und Umwälzungen am Wasser-AC (Skorpion). Das sorgt für Nachhaltigkeit eines tiefen, seelischen Prozesses, in dem es immer wieder um eine ethisch wahres Sein und Leben für das unmittelbare Umfeld geht. Mars-Jupiter auf Spitze 9, im Haus, wo auch Sonne die (MC-Herrin) sitzt, wirkt dagegen wie ein Versprechen, dass diejenigen Ziele, Missionen und Visionen  jetzt wahr werden können, die einen emotionalen Charakter haben und Gefühle nicht nur an der Oberfläche berühren. Uranus auf Spitze 6 lehnt aber jede Anpassung an Gewohntes ab und setzt Veränderungen radikal und feurig in eine Welt, deren Rituale objektiv Erneuerung brauchen. 

Wie schon einmal bemerkt: Der Himmel bekommt Füße, die Erde Flügel. Wenn Mensch das will, wenn er etwas dafür tut. Direkte, emotionale Reaktionen und Veränderungen sind ab dem Wassertrigon vor allem im Alltag notwendig - dürfen also keine Ausnahme-Erscheinungen mehr sein. Hintergründig prägen sie sämtliche anstehenden Prozesse mit, ob nun wirtschaftlich, politisch oder privat. Das bedeutet aber einen Empfindungs-, nicht etwa einen Kuschel-Kurs mit falschen, zu ausschließlichen Positivismen. Für die sind Saturns und Plutos Verbindungen (Rezeption) zu widerständlerisch und nicht theoretisch genug. Entwicklungs-Aspekte zeichnen sich ja leider keineswegs durch Überbetonung von Strahle-Verhältnissen aus, das wird oft falsch verstanden. Es geht auch gar nicht immer nur um Win-Win-Situationen oder andere Irrtümer, wie sie Waage- oder Löwe-Saturn im Gefolge von Schütze-Pluto lange forderten. Entwicklung heißt manchmal einfach auch beinhart, sich von beschönigenden Klischees zu verabschieden. Allen Schubladen, die nur das "gute" Gefühl gelten lassen und das "schlechte" genauso diskriminieren wie eine manchmal allzu klebrige "Herz"-Sicht auf die Welt. Wenn Herz wahr ist, ist es wahr. In einer Gesellschaft von esoterischen Trends aber wirken Herzens-Thesen manchmal aus einer ganz anderen Ecke ebenso destruktiv fordernd, wie die alten pessimistischen Ansätze. Verwandlung steht jetzt im Mittelpunkt. Weltbilder und allerbeste Ratschlägen sind ein Topos. Ob sie nun einen Wunsch nach Schönheit, Wahrheit und Gutem bedienen oder nicht. Am Ende bleiben sie meist auch nur Bilder und Schläge.

Wohin die Reise perpektivisch geht, zeigt auch der Eintritt des Jupiters ins Trigon vor seinem Höhepunkt. Hier werden aufgeblasene Vorstellungen beschnitten, die nur Energie-Zuckungen dienen, bis sie wieder in die gefühlte Realität passen und können erst dann auch umgesetzt werden. Das Jupiter-Prinzip, das so gern um sich selbst kreist, hat natürlich auch in seiner Rolle als Mitspieler der Konstellation eine riesige Wucht. Denn der AC steht ausgerechnet nah am Great Attractor, um die Mitte des Schützen. Aber dessen Herr selbst wird diesmal nicht in wild kreisende Theoreme getrieben, sondern in die Begegnung, die Beziehung, zu den anderen hin ausgelagert. Durch Mars-Antrieb der Erhöhung kann das sehr wirksam werden und im Sinn von Mitgefühl, Miterleben, Mitfreude erst wirklich effektiv. Letztlich untersteht Jupiter in dieser Phase über den Mond auch der Saturn-Pluto-Rezeption, die nicht voller Frohsinn daherkommt, sondern fordernd. Und am Ende immer gnadenlos aussortiert, was am Schützehaften zuviel oder zuwenig ist, um im Dasein Bestand zu haben.

Den Wahn nach schöneren, besseren, schnellereren, weitereren, jüngeren Lebensformen hat C.G. Jung damals schon als Traum der unglücklicheren Sorte beschrieben: „Wir können beim besten Willen kein Paradies auf Erden einrichten, und wenn es uns doch gelänge, so würden wir in kürzester Frist in jeglicher Hinsicht degenerieren. Wir würden mit Lust unser Paradies zerstören und uns nachher ebenso blöde über die Zerstörung wundern." Für einen Wechsel der Paradigmen in Gegen-Richtungen ist es jetzt an der Zeit. Erleben heißt eben auch Durchstehen, statt Heile-Segen zu fantasieren. Dann wird am Ende vielleicht zwar nicht alles gut, aber vieles mit Sicherheit ein bisschen besser. Und möglicherweise auch echter als es ist. Im Projekt Beziehung und Bezugnahme auf die Welt (ungewöhnlich für den großspurigen, planetaren Kolonialherrn) muss Jupiter nun jedenfalls, im Trigon, endlich verbindlich werden (Sonne Spitze 8) und sich tatsächlich an das binden, was ihm am Herzen liegt. Er wird es diesmal nur verwirklichen, wenn er das Du im Fokus behält. Dass ihm das gelingen kann, zeigt sein Eintritt ins Neptun-Trigon am Tag danach:

Mit Herrscherin 1 von Stier, Venus in 5 Löwe, die seine Auswirkung auf die materiellen Umstände beschreibt, ist Schütze-Herr als Kraftpool für das große Trigon gezeichnet, der Neptun mit Vitalität aushilft und selbst durch Neptun in 11, den Glauben, in die Befreiung kommt. Dadurch wird eine Weile vielleicht seine ewige schein-göttliche Gewissheit ersetzt. Hier muss er im Dienst des Fische-Herrn seinen Status des Halbgottes (Schütze hat immer Bezüge nicht nur zu Religiosität, sondern auch Götzendienst) aufgeben und in den Mühen der Ebenen, im 2. Haus, anfangen zu arbeiten. Für Wandlungen des Seelischen, die Neptun mit Bildern beliefert. Pluto auf Spitze 9 zeigt, dass jedes jupiterhafte Selbst-Konzept im Sinn der Überhöhung im Einfluss des Wasser-Trigons zerstört und durch die wirkliche Welt des Empfindens in einer Welt der Dinge dominiert werden kann.

Vielleicht geht es ja auch darum beim Wassertrigon: "Religiöse Erfahrung ist absolut. Man kann darüber nicht disputieren. Man kann nur sagen, dass man niemals eine solche Erfahrung gehabt habe, und der Gegner wird sagen: "Ich bedaure, aber ich hatte sie." Und damit wird die Diskussion zu Ende sein. Es ist gleichgültig, was die Welt über die religiöse Erfahrung denkt; derjenige, der sie hat, besitzt den großen Schatz einer Sache, die ihm zu einer Quelle von Leben, Sinn und Schönheit wurde und die der Welt und der Menschheit einen neuen Glanz gegeben hat." Wer Jung gelesen hat, weiß, dass es ihm beim Religiösen, das er meint, eben nicht um die leuchtende Welt eines von Menschen zum Boss-Gott des Olymp gedachten Zeus-Jupiters geht, sondern um das "Heilige", das sich über alle Kulturen hinweg in Licht und Dunkelheit erkennen lässt. Nichts ist so verschattet, wie man annimmt, wenn man leidet. Aber auch nichts so gleißend hell, wie man gern glauben würde, wenn man liebt. Neptuns Reiche sind jenseits von der Helligkeit und dem Düsteren, das wir Menschen in der Welt als Pole des Lebens und Empfindens bis zum letzten Tropfen auskosten. Alles ist in allem enthalten. Soweit Neptun.

10 (!) astrologische Faktoren im der Greenwich-Variante des Wassertrigons sagen, dass es über die feinen Vernetzungen des Seelischen einen Weg aus dem Chaos gibt - der naturgemäß zunächst immer in weiteres Chaos führt, aber eine stille Struktur der Ereignisse aufweist, die sich manchmal erst Jahre später wie eine besonders schöne Blume entfaltet. Dann, wenn sie hinter der Zeit liegen. Dann, wenn der Überblick, der Rahmen geschaffen ist. Das Davor tut weh. So ist es nun mal. Aber Neptun lenkt den Blick immer auf die eigenen Schatten und bei jedem Wimpernschlag genauso auf das Licht, das irgendwo darunter steckt. Wieso dann nicht gleich das Bewusstsein darauf lenken? Veränderung fängt in der kleinsten Zelle an. Oder, wie der große Weise, Carl Gustav Jung, mit seinem Sonne-Neptun-Quadrat wusste, an dem entlang er so viel haderte und doch so viel lernte: "Ein Mensch, dessen Herz nicht gewandelt ist, wird das Herz keines anderen Menschen verändern." Am besten also, wir fangen bald an. Die Zeit ist vielleicht wirklich immer jetzt - der einzige Moment, den wir haben...

Zitate aus: C.G. Jung Lesebuch, Patmos, 2003.

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Freitag, 29. März 2024

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