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Forschung: Der magische Spiegel

Wenn man sich fast 45 Jahre intensiv mit Astrologie beschäftigt und dabei immer auf der Suche nach nachvollziehbaren Erklärungen für dieses Modell ist, dann erlebt man zwangsläufig Höhen und Tiefen. Denn manche Phänomene lassen sich zwar immer wieder beobachten, aber es findet sich einfach keine Erklärung dafür. Wobei es mir bei Erklärungen nicht wirklich darum geht, Astrologie „wissenschaftlich“ zu beweisen. Denn auch die Wissenschaft nimmt sich ja hin und wieder die Freiheit, Erscheinungen, die man nicht einmal beobachten kann, aber von denen man annimmt, dass es sie geben müsste, mit äußerst mystischen Begriffen zu belegen.

Dunkle Energie, dunkle Materie, Ereignishorizonte etc. etc.

Insofern muss man sich als Astrologe nicht verstecken, wenn man nachvollziehbare Zusammenhänge sucht zwischen Erlebtem und Erlebbaren und der Welt der sogenannten Naturgesetze. Die ja im Prinzip allesamt auch nur Schlussfolgerungen aus Beobachtungen sind, in Formeln und Erklärungen gepackt, mit denen man arbeiten kann. Um die Erkenntnisse zu erweitern, die im besten Fall für Menschen dann auch einen Nutzen haben.

Dass Astrologie, richtig und verantwortungsvoll angewandt, einen sehr großen Nutzen für Menschen haben kann, muss man hier nicht weiter erläutern. Nur mit den nachvollziehbaren Rückschlüssen ist das so eine Sache. Weshalb, wieso, warum sind Fragen, die sich die meisten Astrologen nur ungern stellen, zum Teil auch deswegen, weil man sich von den Scheinargumenten der Profiskeptiker so in die geistige Enge drängen lassen hat, dass man lieber gleich selbst behauptet, Astrologie wäre nur eine symbolische Philosophie und hätte mit bestimmten Ereignissen und Gesetzmäßigkeiten überhaupt nichts zu tun.

Was mich ehrlich gesagt schon immer etwas verwundert hat, denn bei genauerer Betrachtung weiß man selbst bis heute nicht wirklich genau, was denn nun Gravitation eigentlich ist. Man weiß eben nur, dass es sich um eine teilweise, berechenbare Größe handelt, die sich massiv auf unser Leben auswirkt.

Dasselbe kann man aber mit Fug und Recht über die astrologischen Komponenten behaupten, allen voran die sogenannten Auslösungen über Transite oder mundane Aspekte innerhalb bestimmter Parameter. Für mich persönlich bestand immer die Notwendigkeit, das astrologische Modell mit unserem heutigen Wissen zu verbinden und so Ansatzpunkte zu finden, die die alte Dame aus dem Reich der reinen Phantasie und Erfindung heraus holen könnte.

Anfangs war das nicht immer einfach, denn als es noch kein Internet gab, war es ziemlich schwierig als Nicht-Wissenschaftler an wissenschaftliche Texte und Forschungsergebnisse zu kommen. Bisweilen war es auch einfach unmöglich. Heute ist das anders, im Prinzip kann man für jede These innerhalb von 1-2 Stunden genügend Material finden, um sie entweder sofort zu entkräften oder aber weiter zu vertiefen.

Mittlerweile bin ich absolut davon überzeugt, dass es schon in naher Zukunft eine durchaus nachvollziehbare und vernünftige Erklärung dafür geben wird, warum wir über die Bewegungen der Planeten vor dem Himmelshintergrund so viel über uns und bestimmte Entwicklungen in unserem Leben erfahren können. Oder besser – den Ansatz für diese Erklärungen gibt es schon, was fehlt ist die umfassende Überprüfung, die letztendlich dann auch von der Wissenschaft als Beweis anerkannt werden wird.

Zumindest was die „Wirkung“ der Planetenbewegungen im Zusammenhang mit der Sonnenaktivität angeht. Dazu noch einmal zur Erinnerung ein Ausschnitt aus einem älteren Artikel:

Da Astrologie seit Urzeiten hauptsächlich mit dem geozentrischen Weltbild arbeitet, der die Erde in den Mittelpunkt des Geschehens rückt, lag und liegt es nahe, nach einem Wirkmechanismus zu suchen, der ebenfalls direkt auf uns wirkt. Das nachstehende Bild (oberer Abschnitt –Altes Modell) entspricht in etwa dieser Vorstellung. Alle Himmelkörper strahlen also in mehr oder weniger ominöser Weise auf die Erde, von A (andere Planeten) direkt nach B (Erde). Soweit – so gut, nur konnte bisher eben niemand eine „Strahlung“ oder ähnliches messen und finden, die dieser Vorstellung entgegen gekommen wäre. Ganz im Gegenteil, genau das machen sich Kritiker und Skeptiker als Argument zu eigen: da ist Nichts, also ist Astrologie Unsinn.

Ein weiteres Problem dieses Modells – alle Himmelskörper sind irgendwie gleichgeschaltet, Sonne und Mond werden im Prinzip nicht viel anders gewichtet, als Merkur, Venus und Neptun. Das wiederum widerspricht unserem heutigen Wissen und auch unserer Alltagserfahrung. Zumindest die Sonne hat eine herausragende Stellung, ist quasi die Trägerin aller Lebensenergie.

Wenn man nun aber einfach vom geo- zum heliozentrischen Weltbild wechselt, zeigt sich sofort eine andere Möglichkeit. Was, wenn nicht nur die Sonne bestimmend auf die Umlaufbahnen und die Beschaffenheit der einzelnen Planeten „wirkt“, sondern umgekehrt diese Planeten auch maßgeblichen Einfluss auf die Aktivität der Sonne hätten? Dann würden ihre Stellungen zu ihr und auch untereinander sehr wohl Auskunft darüber geben können, was die Sonne gerade an „Lebensenergie“ produziert und damit auch darüber, was davon wie bei uns hier auf der Erde ankommt. Zu bestimmten Zeiten. Das veranschaulicht das untere Schaubild.

Natürlich bleiben auch bei diesem Modell Detail-Fragen offen, astrologische Ableitungen und Interpretationen würden nicht automatisch in den Stand von Fakten erhoben werden. Aber zumindest gäbe es eine haltbare These für einen Wirkmechanismus, der über das alte, „verstrahlte“ Denken hinaus ginge.

Wenn, ja wenn, kluge Forscher, die auch über die entsprechenden Mittel und Möglichkeiten verfügen, einen solchen Mechanismus anhand von Beobachtungen der Sonnenzyklen überhaupt in Erwägung ziehen würden. Und wieder mal sind es die Schweizer, denen man nur danken kann. Ende 2012 veröffentlichte eine Forschergruppe um Jose Abreu von der ETH Zürich genau solche Beobachtungen (LINK). Sie fanden Hinweise darauf, dass langfristige Sonnenzyklen von der Position der Planeten im Sonnensystem abhängen könnten. „Es deutet alles darauf hin, dass es für die Schwankungen bezüglich der Stärke der Sonnenaktivität externe Taktgeber geben muss, und das könnten eigentlich nur die Planeten sein“, so erklärte sinngemäß Jürg Beer, ein Mitautor der Studie, die Beobachtungen der Gruppe.

aus Hoffnung auf eine Wissenschaft?

Um es noch einmal zusammen zu fassen und auf den Punkt zu bringen:

Die Sonnenaktivität in all ihren vielfältigen Formen wird maßgeblich durch die Bewegungen der Planeten beeinflusst. Die Planeten selbst haben zwar nur einen minimalen, direkten Einfluss auf Mensch und Welt, ihr indirekter Einfluss zeigt sich aber über die Auswirkungen der Sonnenaktivität. Diese wiederum beeinflusst alles Leben direkt und unmittelbar.

aus Astro-Logics IV: Es leuchtet

Soweit so gut, was den Hintergrund des astrologischen Modells angeht. Sollte sich diese These bestätigen lassen, dann wäre damit zumindest die wichtigste Grundlage der Astrologie, die Bedeutung der Planeten-Bewegungen, „erklärt“. Und auch für den zweit-wichtigsten Baustein, den Tierkreis, fand ich für mich im Laufe der Jahre eine rationale Entsprechung, mit der ich gut leben kann.

Der Tierkreis spiegelt also einen realen Vorgang, der messbar und rational begreifbar ist, denn er stellt symbolisch die Beziehung der Erde zur Sonne innerhalb eines Umlaufzyklus dar. Dabei bezieht er sich immer auf die Welt als Ganzes, unabhängig von unserem augenblicklichen, lokalen Standpunkt auf dem Planeten.

aus Der Tierkreis - nur ein Mythos?

Um es noch einmal klar und deutlich auszusprechen – diese Thesen entsprechen einer wissenschaftlichen Sichtweise und können zumindest bis heute nicht widerlegt werden. Im Gegenteil – es mehren sich die Anzeichen, dass diese Sichtweise tatsächlich in gewisser Weise eine Erklärung für das, „warum Astrologie funktioniert“, sein könnte. Aber bisher blieb der dritte und in mancherlei Hinsicht fast wichtigste Baustein im astrologischen Aufbau ohne einen solchen Thesen-Ansatz, der mit den anderen beiden kompatibel gewesen wäre.

Denn was genau beschreibt der Häuserkreis, was hat es mit Aszendent und Himmelsmitte und all den anderen wichtigen Punkten auf sich, die in der astrologischen Deutung ja erst den individuellen Unterschied ausmachen? Zwischen Menschen und Situationen. Umso schmerzhafter empfand ich diese Lücke, seit ich über langjährige Studien bei Sport- und anderen Ereignissen beobachten konnte, dass vor allem der scheinbare Übergang der Planeten über die Hauptachsen des Häuserkreises, aber auch über Häuserspitzen, fast immer bestimmte Ereignisse kennzeichnete.

Es lag natürlich auf der Hand, dass auch hier der Sonnenstand eine entscheidende Rolle spielte, denn die tägliche Wanderung unseres Zentralgestirns ist ja quasi der Taktgeber für das Häusersystem. Aber eine rationale Erklärung dafür gab es bis vor kurzem eben nicht, die man in die anderen beiden Erklärungsmodelle nahtlos einpassen hätte können.

Nun aber das: Wissenschaftler der Universität Boston haben nach jahrelangen Forschungen ein Geheimnis enträtselt, für das es bisher keine Erklärung gab. 1962 entdeckten Astrophysiker, dass hoch am Himmel eine Art unsichtbarer Spiegel installiert war. Der, je nach Tageszeit, Radarwellen mehr oder weniger stark reflektierte. Und dies nicht etwa zufällig, sondern absolut regelmäßig, Tag für Tag.

Jeweils zur Dämmerung scheint dieser Spiegel ca. 150 km über der Erde zu schweben und dementsprechend langsam werden auch Radiosignale reflektiert. Im Laufe des Tages geschieht das aber immer schneller und zur Mittagszeit scheint der Spiegel dann nur noch in einer Höhe von 25 km zu schweben und dementsprechend schnell kommen auch die Signal zurück.

Mit anderen Worten: genau dann wenn die Sonne Tag für Tag am MC, an der Himmelsmitte steht, scheint sich der gesamte atmosphärische Hintergrund entsprechend zu intensivieren. Nachts dagegen findet keinerlei Reflektion mehr statt, bleibt also alles in gewissem Sinne „offen“ und entschleunigt.

Wissenschaftlich hat man nun dafür eine Erklärung gefunden, die man hier ausführlicher nachlesen kann. Entscheidend ist aber wohl die folgende Erkenntnis der Forscher:

Der atmosphärische Strahlenspiegel könne sich als nützlich erweisen. Denn weil er mit Radar gut zu verfolgen sei, könne er Schwingungen in der Luft verraten, die sogenannten atmosphärischen Gezeiten, die Einfluss auf unser Wetter zu haben scheinen.

Genau von diesen atmosphärischen Gezeiten spricht die Astrologie seit langer Zeit, allerdings eben nicht nur auf das äußere Wetter bezogen, sondern auch auf unser inneres Klima. Für mich persönlich hat sich mit dieser Beobachtungen der forschenden Kollegen aus den USA somit ein Kreis geschlossen, denn nun gibt es auch für die letzte Säule des astrologischen Modells eine zeitgemäße Erklärung. Damit bestätigt sich, was wir hier schon 2013 abschließend in „Hoffnung auf eine Wissenschaft?“ geschrieben haben:

All das sind zumindest Hinweise und Ansätze, die das Exil der alten Dame Astrologie in den dunklen Nischen esoterischer Jahrmärkte beenden könnten. Nicht heute und nicht morgen, aber vielleicht schon früher, als manch einer glauben mag. Wenn sie denn weiter verfolgt werden und ähnliche Ergebnisse in dieselbe Richtung weisen. Nur – den Bezug zu ihrer Arbeit müssen die Astrologen selbst herstellen. Es wäre ein bisschen viel verlangt, auch das noch den wackeren Forschern aufzubürden.

Dazu gehört auch, dass Astrologen wieder beginnen, ihre Beobachtungen und Entdeckungen ernst zu nehmen, ihre Untersuchungen und Forschungen auf solide Grundlagen stützen, die sich auch Nicht-Astrologen vermitteln lassen. Und dort wo es nötig ist, auch bereit sind, ihre eigenen „astrologisch - heiligen Kühe“ zu schlachten.

Bilder - Titelbild: Jan Curtis [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons; Modelle (bearbeit)- Original image by Niko Lang SVG version by User:Booyabazooka (Own work) [CC-BY-SA-2.5 via Wikimedia Commons; 

Dienstag, 3. Dezember 2024

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