Waage: Im Auge des Betrachters
Morgen Nacht, am Freitag, dem 23.09.2022 um 03:03 Uhr unserer Zeit ist es wieder soweit: die Sonne befindet sich im Zeichen Waage.
Erster Gedanke – oh wie nett. Venus-Zeit ist angesagt, folglich sollten in den Wochen danach alle Auseinandersetzungen befriedet werden, nur noch glückliche Beziehungen existieren und die Welt in Harmonie und Schönheit versinken.
Schließlich hört man, zumindest in den üblichen Standard-Werken ja nur Gutes über diesen Abschnitt des Zodiaks. Demnach sind alle waage-betonten Menschen Ästheten mit einer tiefen Sehnsucht nach Harmonie, nach außen sanft und sensibel, streben nach Gerechtigkeit und Frieden, sind einfühlsame Zuhörer und stets bemüht, alle Gegensätze und Konflikte auszugleichen und zu versöhnen.
Natürlich werden auch ein paar weniger positive Eigenschaften erwähnt, aber im Großen und Ganzen möchte man sich dann doch eigentlich wünschen, dass alle Menschen irgendwie das Wesen dieser Waage verinnerlichen würden. Und man findet man auch immer berühmte Beispiele für diese Zuordnungen: Das Friedliebende verkörpert wohl am besten Mahatma Gandhi, das Künstlerische ein John Lennon und für die Schönheit könnte man Brigitte Bardot oder Romy Schneider nennen. Wobei letztere schon eher einen Bogen spannt in die weniger bekannten Gefilde dieser Grundenergie. Genauso wie ein Heinrich Himmler, eine Margaret Thatcher, ein Aleister Crowley oder ein Wladimir Putin auch allesamt Waage-Sonnen. Und wohl weniger für ihre freundlichen und sanften Seiten bekannt.
Ganz so einfach scheint dann dieses Friede-Freude-Eierkuchen Thema doch nicht zu sein und vielleicht hilft es ja, sich damit nochmal anders auseinander zu setzen, um den Geheimnissen des Siebten Zeichens auf die Spur zu kommen.
Basics
Bemerkenswert ist schon der Umstand, dass der Waage als einzigem Zeichen im Zodiak weder ein menschliches noch ein tierisches Grundsymbol zugeordnet wird. Es ist tatsächlich "nur" eine Waage, ein Ding, ein Instrument.
Auf dem sich, und das scheint nicht ganz unwichtig zu sein, absolut nichts befindet. Zumindest nichts was greifbar oder sinnlich erfassbar wäre. Im weitesten Sinne also Luft und genau dieses Element wird ihr auch zugeordnet. Nicht nur das, Waage ist zudem das kardinale Luftelement, bewegende Luft also, bildlich vergleichbar mit einem Windstoß. Im realen Leben hat Luft ja verschiedenste und sehr einzigartige Qualitäten. Zum einen können wir Luft nicht wie die anderen Elemente sehen. Eine unmittelbare Wahrnehmung dieses Elements entsteht nur über das Zusammenspiel mit den anderen dreien. Es bleibt also immer nur die Assoziation, die Schlussfolgerung, auf Grund derer wir Luft „dingfest“ machen können. Wenn sich zum Beispiel die Blätter eines Baumes bewegen, oder wir einen starken Duft riechen, dann wissen wir theoretisch, dass sich dahinter eben auch dieses Element verbirgt, obwohl wir es ansonsten in seiner Reinform nicht erfassen können.
Und trotzdem ist Luft überall und gleichzeitig, verbindet alles mit allem.
Das Nichts - verkleidet als Gedanken
Bezogen auf unsere inneren Erfahrungen bietet sich deshalb wohl auch an, unsere gesamte Gedankenwelt diesem Element zuzuordnen. Denn diese sind ja bekanntermaßen frei, frei wie der Wind, und ebenso unsichtbar. Während man die Gefühlverfassung eines Menschen durchaus auch an körperlichen Merkmalen erkennt, kann das, was jemand gerade denkt, weitestgehend verborgen vor den Blicken anderer bleiben. Genau genommen ist ja auch ein Gedanke ein Nichts im weitesten Sinne und trotzdem kann man wohl feststellen, dass unsere Gedanken zu einem sehr großen Prozentsatz bestimmen, was wir tun, wie wir etwas tun und ob wir etwas tun. Und dass die Phasen in unserem Leben, in denen kein einziger Gedanke mehr wahrnehmbar ist, äußerst kurz und selten sind.
Zumindest dann, wenn man Gedanken nicht mit Denken im Sinne eines bewussten Aktes der Reflektion und Überlegung gleichsetzt. Sondern damit die dahinter liegende Grundbedingung für dieses Denken meint, zum Beispiel die Fähigkeit zur Abstraktion, des Sich-Entkoppelns-von-Sich-Selbst, vom unmittelbaren erdhaften Standpunkt der eigenen Existenz. Dieses Denken umfasst wesentlich mehr als nur das „Gedachte“. Wer immer sich mittels Meditation oder anderer Möglichkeiten schon einmal vertieft auf innere Forschungsreisen begeben hat, erlebt diese Gedankenwelten in verschiedensten Ausformungen.
An der Oberfläche sind es tatsächlich nur die üblichen Denkstrukturen, der innere Wortschwall. Gleich einem Moderator gibt das Luftelement zu allem und jedem kleine und große Kommentare ab, die Welt wird zu einer beständigen Informationsquelle. Diese Informationen werden dann katalogisiert, beurteilt und ausgewertet, was aber nicht zu den Grundeigenschaften dieses Elements gehört. Losgelöst davon kann man sich auch in endlosen Ideen verlieren, die absolut nichts mit der akuten Situation zu tun haben.
Schafft man es dann aber, innerlich etwas zur Ruhe zu kommen, zeigt sich eine andere Form dieser Energie. Gedanken ähneln dann wieder mehr nur Bildern, Eindrücken, die sich wahrnehmbar zeigen. Sie sind weder an eine bestimmte Logik gebunden, noch folgen sie erkennbaren Mustern. Aber je länger man sie auf sich wirken lässt, desto stärker und vereinnahmender erlebt man sie. Natürlich sind damit dann meist auch Empfindungen verbunden, die wiederum mit diesen Gedankenbildern interagieren. Und zu neuen Erscheinungen führen.
Aber das muss nicht sein, ist keine Grundbedingung für das Entstehen dieser Bilderflut.
An einem gewissen Punkt auf solch einer Reise mag man dann auch erkennen, dass es diese Gedankenbilder sind, die unsere Haltung und unserer Erleben sehr nachhaltig beeinflussen, auch wenn wir sie im „Alltags-Modus unseres Bewusstseins“ in dieser Form selten wahrnehmen. Sondern sie dort dann eben in Form der schon angesprochenen „Gedankenworte und –geschichten“ als Dauerbegleitung erfahren. So gesehen ist die Waage in gewisser Weise ähnlich aktiv und bestimmend, wie das gegenüberliegende Zeichen Widder. Nur bezieht sich ihre Aktivität auf das, was wir „geistige Bereiche“ nennen. Sie symbolisiert den Initiationsschub dieser geistigen „Weltbilder“, ist gewissermaßen die Quelle all dessen.
Und woraus bezieht nun diese Quelle ihre schöpferische Kraft?
Ursache und Wirkung
Folgt man der Logik des Tierkreises, muss man den Ursprung gegenüber suchen. Demnach wäre es jede Aktivität, die aus dem marsischen Bereich kommt und sich dann im Laufe der nächsten Evolutionsphasen immer mehr verdichtet und mit den anderen Elementen verbindet. Wenn man so möchte, wäre die Waage eine Art Empfänger, dieser ursprünglichen, „marsischen“ Ursachen. Und ihre „Auswirkungen“ speisen den unermüdlichen Fluss unserer Gedanken, sind die Grundlage dieser geistigen Welt.
Einfach ausgedrückt – in dieser Achse findet sich das Prinzip von Ursache und Wirkung vielleicht am deutlichsten abgebildet. Denn jeder Impuls, der aus dem ersten Zeichen entsteht, erzeugt zwingenderweise ein Ungleichgewicht. Und wenn wir von der Waage als dem Zeichen sprechen, dass unter allen Umständen Harmonie erzeugen möchte, dann kann sich das nur auf eben diese Ursprungsimpulse beziehen. Ein Ausgleich wird geschaffen, um das entstandene Ungleichgewicht wieder in den ursprünglichen Zustand der Balance zu bringen. Aber eben, und das scheint enorm wichtig zu sein, nicht in der materiellen Welt der Form und Handlung, sondern in den inneren Welten unserer Gedankenbilder.
Lässt man sich einmal auf diese Sichtweise ein, erscheint alles sehr plausibel, was man allgemein diesem Zeichen zuordnet. Das Symbol der Waage, die aber „Nichts“ in ihren Schalen trägt und trotzdem mehr zu einer Seite geneigt ist, genauso wie die Umschreibungen fast aller Eigenschaften, die sich auf menschliches Verhalten beziehen.
Des einen Freud - des anderen Leid
Aber eben nur fast – vor allem ein wichtiger Punkt scheint hier noch nicht enthalten zu sein. Die sprichwörtliche Bezogenheit dieses Abschnitts auf andere, auf die Welt. An diesem Punkt könnte man aber zumindest beginnen, Fragen zu stellen. Zum Beispiel: was geschieht wenn ich mich selbst als den Inbegriff des Guten erlebe? Also alle bekannten positiven Eigenschaften ausschließlich mir zu ordne? Das ist ja im Grunde nichts verwerfliches, wir alle wollen ja mehr oder weniger gute Menschen sein oder zumindest werden. Aber dummerweise scheinen die meisten Dinge in diesem Leben nur innerhalb gewisser Polaritäten zu existieren. Sympathie kann nur als solche erlebt werden, wenn es auch Antipathie gibt. Ich kann nur erkennen, dass etwas angenehm ist, wenn ich auch Kenntnis von Unangenehmem habe. Ansonsten wäre die Anziehung des für mich Positiven nicht in diesem Maße vorhanden.
Wenn ich mich nun aber entscheide, etwas, dass ich selbst als absolut angenehm empfinde, nur für mich selbst in Anspruch zu nehmen, was geschieht dann mit seinem Gegenpart? Wo findet der sich dann wieder? Denn nach dem Energieerhaltungsgesetz kann ja nichts wirklich verloren gehen. Ein einfaches Beispiel: wenn ich mich dafür entscheide, eine bestimmte Ressource, die zwar nur begrenzt verfügbar, aber für alle Menschen lebensnotwendig ist, zu horten, dann werde ich über kurz oder lang das Empfinden haben, reich zu sein. Ein Gefühl von Sicherheit macht sich breit, womöglich auch von Freude.
Zwangsweise werden aber bei anderen, die jetzt weniger Ressourcen zur Verfügung haben, die gegenteiligen Empfindungen entstehen. Sie werden sich dementsprechend arm bzw. verunsichert fühlen. Der Ursprungsimpuls, aus dem heraus ich angefangen habe, diese Güter zu horten, ist also nicht verschwunden, sondern hat sich nur verlagert. Auf die Welt außerhalb von mir, die nicht Ich bin. Das Gespenst der Armut wird mir also fortan in der Welt begegnen, in den anderen.
Aber hier geht es nicht um Klassenkampf, denn auch der umgekehrte Fall folgt dem selben Muster. Sollte ich mich zum Beispiel entscheiden, im Umgang mit denselben Ressourcen fahrlässig zu werden, sie über Gebühr zu beanspruchen, weil ich aus dem Empfinden heraus reich zu sein, keine Achtsamkeit mehr aufbringe, denn wird sich früher oder später mein Zugang zu diesen Ressourcen verringern. Ich werde dann arm sein, mein vormaliger Reichtum verschwindet aber ebenso wenig als Prinzip, er wird sich jetzt nur eben in der Welt „draussen“ verstärkt zeigen.
Diese Form der Auslagerung bezieht sich auf alle Lebensbereiche, überall dort wo ein Ungleichgewicht entsteht. Das Waage-Prinzip versinnbildlicht diesen Prozess, es manifestiert immer genau das Andere, das was fehlt, um wieder ein energetisches Gleichgewicht zu erzeugen.
Samsarisches Ping Pong
Bin ich selbst mit diesem Prinzip verbunden, nehme ich die innere Waage-Perspektive ein, dann erlebe ich mich vermutlich meistens als Re-Aktiv. Aus Aktion wird Re-Aktion, die aber dummerweise trotzdem wieder zur Ursache für ein neues Ungleichgewicht werden kann. Genau aus diesem Grund wird den Waage-Vertretern ein zögerliches Verhalten zugeschrieben, wenn es um konkrete und praktische Umsetzungen geht. Denn im Grunde spüren die meisten zumindest unbewusst, dass sich durch vorschnelle Reaktionen auf Dauer kein Gleichgewicht herstellen lässt. Im Spiegel der Widder-Waage Achse wird daraus nur ein endloses Ping-Pong Spiel.
In anderen Kulturen nennt man das dann auch das samsarische Rad der Wiedergeburten. Und es gibt nur eine Empfehlung dazu – die Entwicklung von überpersönlichem Mitempfinden und transzendenter Weisheit. Das aber sind beides Fische-Themen und bis dorthin liegt auch vor der Waage noch ein langer Weg. Aber mit dem Erkennen der Verbundenheit aller Gegensätze entsteht meist eine tiefe Sehnsucht nach einem wirklichem Weg, einer wirklichen Lösung, um die ursprüngliche Harmonie wieder herzustellen. Und genau daraus mag dann auch die Kraft und die Bereitschaft kommen, sich den nächsten Herausforderungen der folgenden Zeichen und Phasen zu stellen.
Gibt es dann keine praktischen Möglichkeiten, diese Energiephase zu nutzen, bevor man erleuchtet wird?
Doch, selbstverständlich gibt es die. Wir können zum Beispiel aufhören, unseren Gedanken mehr Glauben zu schenken als unserer Wirklichkeit. Damit sind vor allem die Gedanken gemeint, die aus dem Waage-Sektor kommen. Wie man sie erkennt? Sie suchen scheinbar immer nach einem Ausgleich für etwas, dass nicht in Ordnung ist. Etwas ist wie es ist und als Reaktion darauf entstehen bestimmte Gedankenmuster. Nicht diese schöpferische und kreative Luftenergie, die dann tatsächlich auch nach Lösungen sucht, die das Gegenüber mit einbinden. Und einen wirklichen Ausgleich herstellen. Sondern es geht erst einmal nur darum, mit dem was ist, nicht einverstanden zu sein.
Eine Art Beschäftigungstherapie, in der man sich laufend bestätigt, dass man selbst nicht das „Falsche“ ist, das man dort draußen an anderen wahrnimmt. Aus der Waage-Venus Perspektive findet eine Regression statt. Man scheut den Weg durch die nächste Wandlungsphase des Skorpionischen in sich selbst und beginnt dann den inneren Gedankenbildern eine emotionale Wirklichkeit zuzuordnen. Das ist nebenbei auch der Punkt an dem Feindbilder entstehen. Nicht schon in der Waage, hier werden lediglich die Grundlagen dafür gelegt. Aber erst wenn diese Bilder fest mit emotionalen und tiefen Gefühlen verbunden sind, werden sie als Feinde im Außen bekämpft.
Die Umkehrung davon ist, diese Bilder wieder zu sich selbst zurück zu nehmen. Zu erkennen, dass sie ja tatsächlich zu allererst in einem selbst existieren, Gedanken sind keine Dinge, die jenseits von uns leben. Sie beziehen sich womöglich tatsächlich auf Menschen und Situationen, die Gutes oder Schlechtes tun. Der eigene Beitrag, die eigene Verantwortung liegt aber immer im Umgang mit den eigenen Gedanken und Bildern in uns selbst, die dann entstehen. Das Verhalten eines anderen Menschen mag durchaus der Auslöser für heftige Bilder und Empfindungen sein, vor allem dort wo jemand anderen massiv und körperlich Schaden zufügt. Aber in solchen Fällen, wenn es um tatsächliche Gewaltakte geht, entstehen erstaunlicherweise weitaus weniger Gedankenmuster, als in anderen Situationen, die keine klare Wirklichkeit haben. Der grimmige Blick meines Nebenmannes in der U-Bahn zum Beispiel. Den ich dann auf mich beziehe, ohne zu wissen, dass der Mann gerade Krach mit seinem Chef hatte. Oder andere Schwierigkeiten.
Wirklich eindeutige Lebenssituationen, in denen es um Leben und Tod geht, sind selten, leicht zu erkennen und kaum zu verwechseln. Mit den weitaus häufigeren, in denen wir dem Leben, der Welt und allen anderen, einfach nur unsere Gedankenbilder überstülpen. Nicht mit Vorsatz, sondern aus unbewusster Gewohnheit.
Dem auf die Schliche zu kommen, ist leider nicht so einfach. Denn zumeist existiert in uns eine instinktive Abwehr dagegen, all das Negative und Schlechte, dass uns in der Welt begegnet, als Teil unserer eigenen Wahrnehmung zu erkennen, für die andere niemals die Verantwortung haben können.
Ein sehr gelungenes Beispiel, wie man sich dem annähern und das Waage-Prinzip dauerhaft in sich etablieren kann, ist die Methode „The Work“ von Katie Byron.
Wir leiden nur dann, wenn wir einen Gedanken glauben, der mit dem streitet, was ist. Wenn der Geist vollkommen klar ist, dann ist das, was ist, das, was wir wollen. Wenn du willst, dass die Wirklichkeit anders ist, als sie ist, kannst du genauso gut versuchen, einer Katze das Bellen beizubringen. Du kannst es immer weiter probieren und zum Schluss wird die Katze zu dir aufschauen und Miau sagen. Die Wirklichkeit anders haben zu wollen als sie ist, ist aussichtslos.
Im Prinzip geht es dabei nur um vier Fragen, die man sich selbst, bezogen auf ein bestimmtes Problem und die eigene Haltung dazu, stellt. Die Fragen lauten:
Ist das wahr? Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? Wie reagierst du (was passiert in dir), wenn du diesen Gedanken glaubst? Wer wärst du ohne den Gedanken?
Eine andere Möglichkeit bietet die Methode von Tsültrim Allione, einer Waage-Sonne. Sie hat eine tibetische Praxis zugänglich gemacht, die sich „den Dämonen Nahrung geben“ nennt. Auch hier wird mit den negativen, inneren Vorstellungen gearbeitet und im Laufe dieses Prozesses entsteht eine Art neuer Beziehung dazu (Link zum Buchauszug).
Und natürlich kann man all das noch vereinfachen. Womöglich reicht es ja schon, wenn man die nächsten Wochen dazu nutzt, die eigenen Gedankenbilder und –welten etwas aufmerksamer zu beobachten. Und sich immer dann, wenn man auf Situationen stößt, die einen besonders stören, zwei einfache Fragen stellt:
Sind diese Gedanken, die dazu gerade in mir entstehen, in irgendeiner Weise hilfreich, um eine Balance zu schaffen und etwas zu verbessern? Und was kann ich dazu wirklich und tatsächlich beitragen?
Zu guter Letzt – die Kunst und die Waage
Auch das wird in fast allen Lehrbüchern ja immer wieder thematisiert. Aber die Waage selbst gehört nicht wirklich zu den kreativen Elementen der Kunstszene. Sie ist die Bewunderin dessen, was andere erschaffen. Wie könnte es auch anders sein? Wohl jeder hat sich schon mal angesichts einer Skulptur oder eines abstrakten Gemäldes gefragt, ob es sich bei dem Künstler um ein Genie oder einfach nur um einen durchgeknallten Freak gehandelt hat. Und je nach eigener Ausrichtung das dann entsprechend beantwortet. Was die einen ehrfürchtig als Kunst betrachten, löst bei anderen allenfalls ein müdes Gähnen aus. Schönheit liegt eben doch hauptsächlich im Auge des Betrachters.
Aber dass Kunst in unserem Leben überhaupt eine Rolle spielt, haben wir wohl tatsächlich im weitesten Sinne dem Waage-Archetyp zu verdanken. Denn ohne diesen Ausdruck des unkonditionierten Luft-Elements, ohne den Anfangsimpuls einer Idee, wären wohl nur wenige der großen Meisterwerke jemals entstanden. Und in dem nachfolgenden Prozess des Schaffens mussten sich die Künstler immer wieder von ihren eigenen Konzepten lösen. Sich lösen von dem, was sie selbst erschufen und zu sich selbst und den eigenen Vorstellungen immer wieder auf Distanz gehen, um das Werk schließlich als das zu erkennen, was es sein wollte und musste.
Und auch ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie wohl andere es eines Tages sehen und beurteilen würden. Insofern ist alles, dass so entstanden ist, auch eine Erinnerung an etwas in jedem von uns.
An eine schöpferische Kraft, die wir in der Astrologie mit dem simplen Bild einer Waage belegen.
Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja tatsächlich wieder mal eine Art Hippie-Renaissance mit Love & Peace, statt Krieg und Zerstörung in den nächsten vier Wochen.
Auf jeden Fall brauchen wir ein klares Engagement für das, was unser Leben l(i)ebenswert macht. Deshalb sollten wir unsere Energien nicht damit vergeuden, gegen die grauen Mauern der Ignoranz zu rennen und uns ausschließlich auf alles konzentrieren, was wir ablehnen. Denn so verweigert man sich jedem Fortschritt und jeder Entwicklung.
Nein, ab morgen werden die kosmischen Karten tatsächlich etwas neu gemischt werden und es lohnt sich bei allen aktuellen Problemen trotzdem hoffnungsvoll in eine farbenfrohe Zukunft zu blicken. Und sollte die nicht gleich wirklich so manifest werden, wie man sich das wünscht, dann sind wir dazu aufgefordert, sie uns eben so lange bildhaft vorzustellen, bis unser geistiges Strahlen alle dunklen Ängste verschwinden lässt. Dann kann man sich auch sämtliche Ausgaben für geldabsaugende Esologie-Webinare zur Verbesserung des eigenen Egos sparen und wir tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass graue Herren und braune Flecken irgendwann keine Chance mehr haben werden, uns ihr karges Weltbild einzutrichtern.
In diesem Sinne also auch die Empfehlung an Wladimir und Co. – bitte ver-peaced euch endlich, wir brauchen keine angsterzeugenden Schwarzmaler, die anscheinend noch nicht begriffen haben, dass auch ihr Leben irgendwann zu Ende sein wird, egal wieviel Reichtum und Macht sie für sich zusammengerottet haben.
In diesem Sinne - lasst uns Einhörner satteln und Regenbogenbrücken bauen, um die Sonne im Reich der Venus willkommen zu heißen...
Bilder: By Manish Kumar (Own work) [CC-BY-SA-4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons; Waage: By Alex Proimos from Sydney, Australia (Street Art Uploaded by russavia) [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons; Milky Way mit Venus: By Christian Reusch from Liverpool, Australia (Bushfires) [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons
Dieser Artikel erschien zum ersten Mal am 24. September 2014 und wurde für den kommenden Zeichenwechsel etwas angepasst.
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