Happy Losar! Willkommen, Holz-Drache!
Happy Losar! Mit dem Wassermann-Neumond in Anspannung zu Uranus begann um 1 Minute vor Mitternacht jetzt auch das Tibetische Neue Jahr - und damit die Zeit des Holz-Drachen. Die Jahrgänge 1904 und 1964 (beide ab Losar) haben ihn ebenfalls an ihrer Seite. Weil Yang-Holz in der Elemente-Lehre aber mit Erde (dem Drachen) im "Zerstörungszyklus" (analog zu unseren Quadraten oder Oppositionen) eine eher streitlustige Eroberungs-Verbindung eingeht, ist diese Phase - wie in der westlichen Astrologie - als weniger harmonisch, sondern eher herausfordernd beschrieben. Es bestehen immer starke Konflikt-Tendenzen und Hunger nach Transformationen.
Aber auch überraschende Möglichkeiten, danach wieder auf ein neues, fruchtbareres Level zu kommen. Hier passen die Stier-Wassermann-Quadrate zur Aussage des Holz-Drachen. Wirtschaftlich wird das Jahr von asiatischen Astrologinnen auch eher als stockend beschrieben, eine Tendenz, die sich nach den Elementen dann erst im nächsten Jahr wieder auflösen sollte. Manchmal liegen Abend- und Morgenland inhaltlich eben gar nicht so weit auseinander, auch wenn völlig unterschiedliche Systeme zur Deutung verwendet werden. So sollte es ja auch sein, wenn - nur anders differenziert - dieselbe Welt gespiegelt und beschrieben wird.
Dieser Wassermann-Neumond bringt ja ebenfalls erneut durch das (eben erst ablaufende) Quadrat zum Uranus im Stier (wo deshalb neben akutem sozialem Aufruhr immer auch das Bedürfnis nach finanzieller Absicherung sitzt) ein Hintergrund-Klima von möglicher Auseinandersetzung um Besitzerhalt gegenüber sozialen Erneuerungswünschen. Und das jetzt gleich mehrfach. Die Atmosphäre ist aufgeladen, aber ein Startschuss ins Neue immer noch nicht wirklich greifbar. Man behindert sich gegenseitig. Ein Zentrum fehlt.
Im Radix des Neumonds sehen wir für Deutschland (Berlin als Hauptstadt) schon einen Skorpion-AC, was die Spannungs-Trends noch verstärkt, denn Pluto und Merkur als Team der fixen Ideen befinden sich immer noch in einer - fast abgelaufenen - Konjunktion, jedoch im Quadrat zum aufsteigenden Zeichen. Nach wie vor prägen emotional zwingende Versuche (Pluto) das innere und äußere Klima, nach emotionalen Traumata und auf dem Boden geschichtlichen Erbes wieder mehr Verbindlichkeiten zu erhalten. Ausgerechnet durch radikale Erneuerung, die gerade energetisch dominiert, aber praktisch schwer fällt. Da man nicht immer in der Lage ist, das, was man möchte, selbst auch zu geben. Die Quadrate von 3 nach 7 zeigen einen Graben zwischen manchmal extrem zugespitztem Ausdruck, unberechenbare Funktionen und der so intensiv gesuchten Resonanz.
Der starke emotionale Druck (8) zur Umsetzung, sprich zu allen Realisierungen an sich (auch wegen Venus und Mars in Erde), wird immer mal wieder durch Ambivalenz zwischen Gefühl und Verstand während der 14 Tage bis Vollmond behindert. Denn Mond wandert aus der Einigkeit mit Sonne und Merkur im Wassermann ja schnell heraus. Obwohl Jupiter aus dem Stier im Quadrat zum Merkur zu ThinkBig-Projekten verleiten möchte, läuft nichts davon seidig. Denn mit dem doppelten Quadrat zwischen Wassermann und Stier sind zwar abrupte, isolierte Möglichkeiten angekündigt, die dann wie Blitzlichter auftauchen, während analog dazu mit jeder Idee überall Widerstände spürbarer werden können.
Mars auf dem Weg in die Pluto-Konjunktion warnt in den nächsten Tagen (besonders ab Wechsel in den Wassermann) vor zu heftigen, emotional gefärbten Impuls-Durchbrüchen (Mars/Puto). Die starke Besetzung des 3. Hauses zum Neumond lässt außerdem genereller darauf schließen, dass sich die konflikthafte Atmosphäre immer wieder um Themen wie zu schnelle, missverständliche Kommunikation, zu wenig verlässliche Funktionen oder Medien-Clashs drehen könnte, was Realität dann überspitzer als nötig abbildet und damit Meinungs-Kämpfe noch mehr anschiebt. Auch extremere Naturereignisse sind nicht ganz ausgeschlossen.
Ein Rückzug ins Private (die Lichter in 4) scheint manchmal die einzige Chance zu sein, mit all der Beschleunigung, flirrenden Energien und schwankenden, dezentralen Ideen draußen umzugehen. So richtig prickelnd fühlt sich das bei Saturn im 4. Feld allerdings spontan auch nicht an. Er strukuriert zwar die größte Konfusion in all der Entgrenzung (Fische) immer mal wieder nach - und schenkt einem unter Umständen (im Alleinsein) neue, verwurzeltere Power durch Aufladung der Batterien. Aber er kann leider auch wegen der Inhalte, die er nun mal symbolisiert (Ordnungen, Regeln, Überblick, Festlegung auf Ziele) von Menschen, die es synthetischer mögen, als "feindlich" mit Blick auf den "spirituellen Fluß" empfunden werden. Da Reibungslosigkeit gerade viele so voller Sehnsucht suchen, aber nicht wirklich finden.
Alltag ohne Blockaden wird und kann aber noch nicht so laufen wie gewünscht. Wenn die Energie hoch ist, aber die Erde noch schwer (als Element ist sie immer langsamer als Feuer und Luft), ziehen sich zeitliche Prozesse eher hin. Feindlich steht ein Saturn andererseits in den befreundeten Fischen absolut nicht. Da die Zeitqualität nichts falsch machen kann, sondern auch die balancierenden Faktoren zeigt, dient Saturn als Ordnungsprinzip, das man in diesen Tagen dringend braucht. Wie ein hierarchisierender Tester dessen, was gesellschaftlich nützlich oder weniger sinnvoll sein kann, bietet er wenigstens eine feste kleine Insel im Wirrwarr der überweltlichen Angebote. Als Erinnerung daran, dass jede Leere (die Himmel) eine Form (die Erde) braucht, um eine Entwicklung des Verwickelten überhaupt möglich zu machen. Denn ohne Füße fliegt man gut, aber geht nicht mehr.
Die relative Welt (wir hier unten) existiert ja nicht jenseits des absoluten Daseins (all dessen, was wir hinter dem Schleier unserer Wirklichkeit ahnen bis vermuten). Sondern das eine lebt immer neben, durch, in und mit dem anderen. Weshalb der Mikrokosmos des Alltags ewig ein Abbild des Makrokosmos über menschlichen Köpfen bleiben wird. Auch die Streits, auch die langsameren Gangarten, auch die Hindernisse. Daran erinnert Saturn, wenn einem wieder alles zu langsam geht oder sogar über den Kopf wächst. Dann, wenn man sich auch nicht mehr nur uranisch den Schockwellen technischer, virtueller und metaphysischer Thesen aussetzen möchte. Sondern allein irgendwo ab und zu der Nacht da draußen lauschen, wo nicht nur die Sterne wohnen, sondern wahrscheinlich auch mehr neptunische Weisheit, als je ein menschlicher Merkur fassen oder ausdrücken könnte. Saturn in 4 hat mit Demut zu tun, die Wassermanns Unruhe manchmal dringend braucht.
Bilder: Bing KI - © sri