Sag Tschüss, 2020! Willkommen, 2021!
Dies ist keine Prognose des großen Leuchtens oder ländergenauer Schwierigkeiten, dessen also, was über uns alle kommen soll (woher?), wenn man einfach mal so denkt: Gott sei Dank, wir hatten ja die große Konjunktion im Wassermann, auf geht's! Dies ist einfach ein Vogelflug über 2021 und seine Planeten-Tendenzen. Aber: Euch allen erst mal einen guten Rutsch, einen leisen und schönen Jahreswechsel, nicht zu viel Bedauern über das alte und dafür doppelt so viel Freude am neuen Jahr - und Mut. Den Kopf hängen lassen gilt ja nicht bei Mars im Widder. Leben will nach vorn. Die Energie gegen die Schwerkraft ist schon da. Aber vielfach hängt man überall noch etwas im alten Jahr der Steinbockstarre fest (Pluto klebt dort nach wie vor an seiner Empfindung und den Defiziten des Realen). Wir haben 2020, das mit der schwierigen Konjunktion Pluto/Saturn begann und mit Jupiter/Saturn endete, vermutlich alle nicht sonderlich für seine "ausgleichende Gerechtigkeit" geliebt, die viele als große Ungerechtigkeit empfanden. Aber wir haben ja auch sehr viel kosmische Begegnung in Echtzeit mitbekommen - mehr als sonst. Die Riesen trafen sich, mit ihren überdimensionierten Themen und Verstrickungen. Die wieder unsere aufriefen.
Wobei fast alle das Jahr diesmal wirklich bis zur Neige er-lebt und ausgekostet haben. Saturn berührt faktisch, macht spürbar, stößt einen vor die Wand, wenn es nötig ist - und verregelt nicht immer so, wie man es sich gewünscht hätte. Aber aufregend war's, Langeweile kann man 2020 nicht vorwerfen. Es war ein Sonderfall - für die einen mehr, für die anderen weniger. Je nachdem, wie bewusst man mit dem "Geschickten" dann umging. Vieles blieb einfach eine Sache der Resonanz auf das, was man erlebte. Ob's innen dann noch extremer klang oder nicht, oblag der Empfindungsgewohnheit. Manchmal fiel einem auch gar nichts mehr dazu ein - was zur Folge hat: Vielleicht schätzen einige nun mehr das, was sie (noch) haben. Auch ein Ergebnis - und nicht das Schlechteste. Das nennt man die Freude des Relativen.
Gerade deshalb starten wir heute um Mitternacht aber auch mehr oder weniger erschöpft bei Löwe-Mond Opposition Jupiter/Saturn im Wassermann in ein womöglich doch nicht ganz so strenges 2021. Es soll leuchten, wünschen sich viele. Aber die Talsohle des tief stehenden "Index des zyklischen Gleichgewichts" (Barbault-Zyklus) ist immer noch nicht ganz erreicht, sondern wir befinden uns erst kurz vorm unteren Ende der Kurve. Die Methodik stammt vom genialen Astrologen André Barbault - er kombiniert dazu die Langsamläufer-Zyklen und ihre Distanzen zueinander. Unten in der Kurve, das bedeutet übrigens nicht unbedingt negative Ereignisse - aber einen vorläufigen Tiefstand im Entwicklungs-Prozess. Er nähert sich damit aber auch seinem vorübergehenden Ende, bevor er eine Weile wieder stärker Aufwind bekommt. Barbault (Waage-Sonne, AC Wassermann und 6 Faktoren in der 7. Phase, unter anderem Waage-Neumond im 7. Feld) ist 2019 leider gestorben, bevor er noch erleben konnte, dass sich seine Prognose einer schweren Pandemie für 20/21 bewahrheiten würde, die er über diese Zyklen erreichte und mit der er absolut richtig lag.
Abgesehen von der Kombination der Saturn-Pluto-, Jupiter-Pluto- und Jupiter-Saturn-Zyklen bringt die Betonung im Wechsel-Zeichen Wassermann entsprechende Wackler. Wir befinden uns nun in einer Orientierungs-Phase für ein späteres echtes Umdenken. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Das neue Jahr ist voller Widersprüche des Übergangs. Wassermann beschleunigt und wird andererseits begrenzt in all seinen Themen. Mit Saturn im Zeichen müssen Technisches, künstliche Intelligenz, Sozialfragen, Ausgleichsformen des Politischen oder Revolten Wurzeln im Stofflichen finden. Was schwer sein kann. Saturn behindert auch eine "Erweckung", die viele schon bei sich selbst sehen wollen. Was man für Erwachen hält, ist oft einfach Virtualität. 2021 kämpft weiter die Welt der Fakten mit selbstermächtigenden Glaubensfragen (Jupiter): Muss man an Krankheiten, Probleme oder liegengebliebene Autos glauben? Oder sind die einfach da? Ist alles in Wahrheit nur Vorstellung? Im Wassermann scheint so vieles möglich. Man vergisst oft, auch Uranus ist ja fix und beharrt beinhart und radikal auf seine Freiheit, verrückt zu spielen. Das ist auch nicht falsch, sondern entspricht der Zeit. Mond-Opposition Jupiter/Saturn an sich zu Jahrsbeginn spiegelt ja auch die immer noch nicht geheilten Brüche, um die herum sich erst langsam Schorf bildet (Chiron-Trigion zum Mond). Wir alle waren berührt von dem, was 2020 passierte. Diese Welt hat jetzt einiges zu verarbeiten und zu verändern. Konflikte liegen überall offen auf dem Tisch. Das ist auch gut so, denn nur Akutes kann Heilungsimpulse so schnell aufnehmen, wie es nun immer notwendiger wird.
Alles aber, was bald an Sprunghaftigkeit emotional durch zu große Widerstände oder hochfliegende Erwartungen gegenüber Veränderungsprozessen (Mond Opp Ju/Sat) entsteht, dient letztlich einem ja wirklich anstehenden Wandel, der auch nicht abgewiesen werden darf. Mit Wassermann-Betonung erfolgen Ausgleichsprozesse radikaler als im Steinbock, teilweise auch subversiv, weil mit hohem Anspruch innerhalb eines noch festgefügten Settings. Das kann zu Enklaven von exzentrischen Ideen und Gruppen führen, die bestimmender werden möchten und womöglich dann auch werden, ohne dass man direkt verstünde, wieso eigentlich. Dagegen ist ja auch an sich nichts zu sagen - weil wir momentan in einer emotionalen Starre unter Formalbedingungen feststecken. Das muss ein Gegengewicht finden. Problem kann werden, dass Uranisches, was einen 2. Wind erfährt wie ein Jogger ist, der schon lange läuft, auf einmal das Konto überzieht. Radikalität, um Sonderpositionen gesellschaftsfähig zu machen, zum Teil Exzentrik und immer wieder die Angst vor Bedrohung an sich, die sich erst geben wird, wenn sie wirklich vor einem steht. Als Feuer, das einer anzündet, ist dieses Klima des Aufbruchs prima. Als Dauereinrichtung anstrengend.
Wenn ich ein Motto finden sollte für 2021, würde ich sagen, es wäre: "Da ist ein Tunnel am Ende des Lichts!" Oder: Wir sind noch nicht ganz soweit. Alles noch sehr zwiespältig. Es ist ein Jahr, in dem der Motor laufend anspringt und dann stottert. Nach Steinbock-Festlegungen sind Menschen ja oft so ausgehungert nach Befreiungen, dass Uranisches und Jupiterhaftes ihnen gerade recht kommt, um immer einen Gang zu schnell einzulegen, gerade in Luft. Man will das Lichte, Schöne, Wundersame, den Kick, die Bewegung, und dass alles wieder gut wird. Wassermann schafft im Ahnen schon die virtuelle Anbindung an die Himmel und ist von daher eine Begnadung als Phase. Aber hier bleibt eben viel auch einfach ein Fanal, das ungeordnet nur Aufmerksamkeit erregt. Einerseits ist das eine Stufe auf dem Weg zu neuen Ordnungen, die nur in Unordnung sich bilden können.
Andererseits eine Kompensation des Vergangenen und dessen Balance, die wichtig ist - und zum Dritten ein echtes Risiko. Denn gesellschaftlich "wollen" Jupiter und Saturn überhaupt jetzt in der 11. Phase zwar unbedingt erst die "mögliche Vision", benötigen aber unterliegend wieder die praktische Umsetzung des Visionierten. Und genau da hapert es noch. Denn im 11. Zeichen sitzen ja auch die Bedrohungserwartungen, nicht umsonst, wie eine Lebensversicherung. Weil Uranus eben gemeinhin so schnell ist. Yes We Can, Obamas alter Slogan ist hier wieder aktuell. Veränderung kann gelingen, unbedingt - und ja, auch durch Höhenflüge. Aber nur, wenn das Flugzeug, mit dem wir dann immer sehr schnell schon in den Himmeln des nun hoffentlich (Jupiterwort!) Möglichen unterwegs sind, irgendwo noch weiter Bodenhaftung - sprich, einen gut funktionierenden Radar - hat. Sonst grätscht der Saturn dazwischen.
Was ihm auch schwerer als sonst wird, denn Jupiter als Feuerfunke läuft ihm sehr bald schon voraus und betont die gesamte Eile, in der sich Aufgestautes von 2020 nun widerspiegelt. Auch Saturn selbst eilt durch die 1. Dekade. Selbst im Wassermann macht er allerdings an jeder Ecke, wo zu viel Luft ist, gekonnt den Bremser´. So schnell nun nicht. Zug gegen Druck gegen Sog gegen Wand gegen Erneuerung. Und wieder ins Neue hinein. Das ganz sicher. Das Thema ist zu stark. Allerdings heißt im Uranischen das Neue nicht Neues wie im Widder, sondern bringt immer die Ex-Negativo-Definition als Gegen-Variante des Alten mit sich. Was das Alte weiter im Fokus hält. Motto: Denk nicht an einen blauen Elefanten. Und schon ist er da.
Also hält man am besten selbst ebenfalls den Ball noch eine Weile flacher, auch beim mentalen Fliegen, und richtet sich einfach wie ein Zuschauer auf interessante uranische Prozesse ein, die man mit einer gewissen Selbst-Distanzierung abgeklärter und etwas objektiver beobachten kann. DAS Mittel der Wahl im Uranischen, wo ja auch überpersönliches Experimentieren mit politischen und anderen Lebensformen angesagt ist. Frei in jeder Hinsicht. Denn Freiheit bedeutet ja nun nicht, dass nur die eigene Betonmeinung frei sein würde. Uranus beherrscht eine Weile eben auch Saturn (damit auch das im weitesten Sinne Staatliche, das sich nun bewegen soll, aber nur in Maßen wird) und ebenso Jupiter, die Suche nach Verbesserungen. Falls der sich zu schnell durchsetzt, werden wir vermutlich dann doch wieder mehr mit Covid und vor allem seinen Mutationen zu tun haben - gerade, weil die Uranus unterstehen und der schon ab Mitte Januar wieder direktläufig wird und dann die 2. Dekaden von Radix-Besetzungen im Stier zu Veränderungs- bis Trennungsprozessen und radikalen Ideen antreibt. Die balanciert werden müssen. Ausgleich von Gegensätzen, auch das ist Wassermann. Mag sein, dadurch, dass sich das Quadrat von Saturn bildet und die rasante Fahrt wieder abbremst. Hier finden wir die Kreidekreise, die uns überall 2021 begegnen werden.
Dann können Grabenkämpfe kommen, Situationen, die wie eine Schere sind. Oder eben, freundlich gesagt, die den Crashkurs nach oben durch Abstürze mildern. Das kann man als Zeichen sehen: Es war doch wieder zu schnell, weil Erde Luft nur langsamer folgen kann. Es gab zu wenig Kellergeschoss und zu viel Penthouse auf einmal. Denn wir sind ja immer noch keine rein geistigen Schwalben, die keine Erdanziehung kennen - selbst wenn Saturn in Luft steht. Gerade da tanzt man gern zwischen Wolken mit Felsbrocken des Alten noch an den Füßen. Alles zu seiner Zeit, sagt Saturn. Alles mit Augenmaß, besser den übernächsten, nicht sofort wieder den höchsten Gang - oder es geht immer mal wieder schief. Soziale Auseinandersetzungen sind fast sicher angeheizt im neuen Jahr - gerade weil es noch keinen Plan geben wird, aber viele mentale Projektionen. Auch das zeigt das Planeten-Gefüge. Wenn man das als Chance sieht, sich mit absolut neuen Modellen der sozialen Versorgung (auch Uranus im Stier) ohne Sozialneid auseinanderzusetzen, kann es ein wunderbarer Anfang sein - zumal jetzt auch Exzentriker ihre große Stunde haben. Passiert das alles aber ohne gegenseitiges Verständnis füreinander, mit dem es im Betondenken, das aus 2020 kommt, bisher nicht gut bestellt ist, tun sich regelrechte Schluchten auf, die schwer einfach zuzuschütten sind. Denn das macht auf der Spitze eines Erneuerungsprozesses keinen Sinn - also ist auch die Politik aufgerufen, neue Wege zu gehen. Es wird viel Versuch und Irrtum geben - denn Vor- und Nachteil im Wassermann ist ja seine Beweglichkeit. Hier legt sich nichts fest.
Wie die anderen Langsamläufer konfrontativ zusammenspielen 2021, seht ihr an der Liste rechts - für einen ersten Überblick, was wann dran ist. Auf Jupiter, wie Harald in unserem Podcast anmerkte, führt sich als Dispositor zu Jahresbeginn vieles immer wieder zurück. Er beherrscht da ja auch Schütze-Venus, die endlich wieder ihre bequeme Normalität will. Der Sog ins allein Positivistische bleibt groß, aber ein Quadrat zu Neptun sagt zu allen überdrehten Träumen: Nein, danke!
Wenn da das Timing nicht stimmt, kann es auch gesundheitlich wieder oder noch einmal schwierig werden. Denn auch wenn sich die ganz brisante Covid-Phase mit steigenden Temperaturen relativieren sollte - Distanz ist weiter Thema (Wassermann und Uranus im 1. Venuszeichen). Ob von Politikern gefordert oder nicht - Uranus lehrt das. Und: Was Saturn uns im Steinbock über Selbstdisziplin nicht beibringen konnte, bricht er in der Phase seiner alten Beherrschung eben noch einmal auf. Darum bitte achtsam bleiben. Soviel wird anders: Das Jahr ist insgesamt schon luftiger, nicht so schwer wie Senkblei an den erdigen Füßen des Herrn der Zeiten. Mehr scheint wieder möglich. Die Zügel liegen lockerer. Ob das gut oder schlecht ist, bleibt Ansichtssache. Es ist, wie es ist.
Aus Venus' Stier heraus, wo es jetzt eindeutig um handfeste Visionen und Grenzen der Vielen, nicht nur des Einzelnen gehen muss und wird, arbeitet Uranus zeitgleich ja nach wie vor an einer leichten Beschleunigung des irdischen Tempos, das im Realen immer Abstriche machen muss - Stoff hat nun mal Ecken und Kanten. Das schafft auch Reibungsverluste, gerade bei luftigen, gedanklichen Rebellionen, die sich noch mal hochpushen könnten. Wenn sich daraufhin Schranken zeigen, werden Entwicklungen vor einer Überhöhung von Geschwindigkeit geschützt, die sie weniger nachhaltig machen würden. Also sind die Hindernisse weiter auch ein Anteil des Nötigen und Erinnerung daran, dass wir nicht umsonst 2020 in vielen Gewohnheiten Federn lassen mussten. Wir hatten uns überhoben, wie wir schon vor der Pandemie schrieben - und wir bekamen Disziplin, Saturns Strenge und Blockadefunktion repräsentierte nötige Beschränkung. Nicht, weil irgendein Schicksal gemein ist, sondern, weil es im Zyklus eben Verfestigungs- und Auflösungsphasen gibt. Jede hat ihren Platz - und das kosmische Gefüge weiß mehr als wir, auch wenn es kein Gehirn hat.
Neue Modelle des (Zusammen-)Seins und des Politischen sind dagegen jetzt gefragt (auch und gerade bei ganz unterschiedlichen Ideen darüber, was man persönlich so als Bedürfnis in dieser mageren Zeit für sich festgestellt hat). Die sich teilweise widersprechenden Störmungen beinhalten Zündstoff, aber auch geistige Inspiration und müssen langsam auf einen Nenner gebracht werden. Auch das ist saturnischen Behinderungen unterworfen.
Und die schneller laufenden, üblichen Verdächtigen? Mars im Widder bleibt noch bis zum Dreikönigstag aktiv, initiativ und kämpferisch im seinem Zeichen, da ist nach wie vor eine Menge Zündstoff einer energischen, energetisch ungezielten Unterlage für alle absehbar, wo all die aufgestaute Power aus dem Rücklauf nach vorn will. Als Herr 7 in 7 zum Jahreswechsel deutet er auch genereller auf eine Begegnungs-Aggression hin, die immer noch in Quadratur zum Pluto steht. Viel Ärger will heraus - und Hauptsache er findet ein Ziel, das "die Bewegung" selbst vor lauter Konzentration auf's Voranstürmen aber noch nicht hat. Man spürt Druck. Wie wir damit umgehen, beeinflusst natürlich das Ergebnis massiv - das ist vor allem für Menschen mit kardinalen Ständen im Einzugsbereich wichtig (Widder, Krebs, Waage und Steinbock - mit hinteren Faktoren in den Kardinalzeichen des Radix), die zu Trägern von Austreibeprozessen werden können. Im Umfeld, aber auch in der Öffentlichkeit. Speziell sie müssen einen autonomen Ausdruck finden für sich, etwas, was Konflikte nicht noch unnötig eskalieren lässt - ohne sich einfach nur stillzuhalten oder Konfrontationen zu unterdrücken.
Ansonsten kochen die Themen, die buchstäblich Bewegung brauchen, aber unter den Tisch gekehrt werden, trotzdem innen weiter auf. Sie würden durch Wegschieben erst recht aufgeladen und brächen sich irgendwann dann, im unpassenden Moment, wieder Bahn. Dahingehend ist auch eine nicht unerhebliche Attentatsgefahr, vor allem auch in den letzten Graden des Widders und im Übergang bis zum Stier-Uranus, zu bedenken. Alles, was aufglüht, kommt dort ja nicht so leicht wieder herunter, wird physischer. Bei Mars im Stier muss auch am 21.1. die immer etwas riskante Konjunktion Mars-Uranus gestanden werden (eventuell mit abrupten Ereignissen oder unberechenbaren Kraftausbrüchen). Im 2. Zeichen des Kreises wird ja vieles sichtbar und massiver stofflich berührbar, was sich im Widder noch unklar bewegt hat. Bis vielleicht danach doch etwas mehr Ruhe einkehrt. Beim dann wieder direktläufigen Uranus ist sehr schnelle geistige Bewegung eben unvermeidbar, mit allen Impulsen. Damit die nicht in Revolten kippen, sollte man bei allen Entscheidungen auch als Einzelner immer das Wohl aller im Auge behalten - denn dazu dient unter anderem die Wassermann-Betonung, die von Uranus im Stier in die "Herden" getragen und durch Jupiter im Wassermann fließend hochgezogen wird. Bis der hoffentlich nun auch geistig etwas verlangsamende Saturn (bisher stofflich tätig) sie immer wieder zurechtstutzt: Die Egozentrik aus der 5. Phase (Löwe) sollte bewusst balanciert werden, wo sie überwiegt.
Um den 7.2. können sich bei Saturn-Uranus Quadrat starke Ambivalenzen öffnen, die aber immer schon da waren, nur ungreifbarer. Auch die aufeinander folgende Mond- und Sonnenfinsternis im Mai/Juni mit der Betonung von Schütze und Zwillinge weist noch mal auf die Gefahr neuer geistiger Überhebungen hin, bei denen der dann rückläufige Pluto nacharbeiten kann und wohl auch wird, was in der Wirklichkeit noch an Selnstbegrenzung fehlt oder wogegen sich Menschen nach wie vor wehren. Falls sie das tun.
Was wahrscheinlich ist, da viele von Verregelungen schlicht genug haben, wenn sie deren Sinn nicht verstehen. Was leider häufig der Fall ist. Dann wird gegen Barrikaden angerannt. Wenn die kommen 2021, kann der Sturm noch hefitger sein. Es sei denn, es käme eine andere Schranke, die Menschen zum Einlenken bringt, sprich, zum zivilisatorisch kultivierteren Einsatz der Hirnrinde. Aber dazu gehört auch das Visionäre. Gut dosiert, was nicht eben Jupiters Stärke ist.
Apropos Sinn: Jupiter gibt das ganze Jahr über die Chance, für sich persönlich (und im allgemeinen Kontext) ganz radiale Veränderungen bei der Sinnsuche ins Auge zu fassen. Seine Möglichkeiten sind in Wassermann Legende und er kann Menschen durchrütteln und sie so immer wieder zu unerwarteten positiven Wendungen führen. Oft passiert das durch ein blitzartiges, unvermitteltes Wissen um eine Lösung. Aber allein auf ihn verlassen sollte man sich nicht, wenn man seine Kraft für sich persönlich nutzen möchte. Auch hier geht es "um's Ganze". Ein Geflecht von Menschen, die eine Gesellschaft und ihre Strukturen ausmachen und mitbestimmen. Politisches wird hartes Thema und Arena, in der es einige Abschiede geben muss. Wer nicht flexibler wird, könnte schneller gegangen werden, als er jetzt schon ahnt.
Wenn Ende 2021 dann der Nordknoten in den Stier wechselt, sind die mentalen Spielchen verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen ohnehin am Ende ihrer Hoch-Zeit angekommen. Dann fordert das Klima mehr als freies Herumdenken oder Kreisen um eine rein virtuelle Freiheit des Ich. Was immer damit gemeint ist - denn im Wassermann oder bei Uranus irgendwo als Mieter ist jeder anders frei und dadurch anders ambivalent gelagert gegenüber denen, die wieder ganz andere Freiheitsvorstellungen haben. Die Möglichkeiten dazu sind im Uransichen grenzenlos und wechseln im Akkord. Es wird dann aber Zeit für greifbare Ergebnisse und realisierbare neue Methoden. Das klagt der "soziale" Uranus auf Venus' Grund und Boden in dem Fall auch heftig (und flankiert vom Drachenkopf) ein - oder Systeme werden fallen. Auch das ist das ganze Jahr über ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Wer "zu alt denkt", wird auf den Topf gesetzt. Auf Umsetzbarkeit hinzuarbeiten und das im Saturnalen gelernte Faktische als Grundlage aller leuchtenden, verführerischen, optimistischen Überlegungen einzusetzen, um ihren dominanten und wirklich transformierenden Kern freizulegen, wäre so gesehen für alle Beteiligten hilfreich. So viel wie nötig behalten von dem, was sich bewährt hat, so wenig wie möglich auf der anderen Seite. Eine andere Art des Demokratieverständnisses (und damit meine ich nicht wildes Hupen vor dem Reichstag, sondern formalisierte, intelligente, breiträumige, wirkliche Neuerungen - oder Ansätze wie beispielsweise das Grundeinkommen) sind in solchen Zeiten besser machbar. Ob sie durchsetzbar werden?
Das ist eine andere Baustelle. Nicht sofort. Aber Stück für Stück, wenn der Sog dahin, bei dem Jupiter und Uranus helfen, sinnvoll (Jupiter) und radikal (Uranus) für eine angemessene Abkehr von alten Modellen genutzt wird. Vor allem für die, die Änderungen durch ihre Macht-Stellung tatsächlich fördern könnten (an der man plutonisch aber unglücklicherweise meist klebt), wird das ein Ritt auf der Rasierklinge.
Und für uns, die wir nicht regieren, gilt: So sehr man es auch lieben würde, einfach mal wieder nur zu träumen - es geht auch um Tun. Und um einen echteren Bewusstseins-Wechsel als den inflationär behaupteten. Da der Takt im Stier gemacht wird, wo Uranus den Saturn mit Jupiter inhaltlich als Herrscher Wassermann hintransportiert. Auch wenn man die Rastlosigkeit und ihre Sprengkraft in seinem Urpsrungs-Zeichen unterschätzt, mit der im Sinne von Fairneß, Befreiung und Brüder-Schwesterlichkeit der Völker wie in einer Retro-Hippie-Bewegung viel abgepuffert werden könnte. Sie besetzt durchaus auch geistig neue Ufer, selbst wenn es oft flach oder ein bisschen billig wirken mag und viel daran verpufft. Als Vorstufe der Fische sind Irrtümer im Wassermann nötig. Nur - vom neptunisch spontanen Mitempfinden als wirklichem Gefühl (und nicht nur als einer blassen Idee, die man theoretisch immer wieder ausdrückt) sind wir noch weit entfernt. Gelebt werden ja momentan eher Neptuns kleine, destruktive Fluchten und Ent-Täuschungen in seiner Domäne: Romantische Aussichten auf Weltbeherrschung durch allgemeines Erwachen. Das hilft sozial in Uranus' Sinn leider erst mal ziemlich wenig, wenn es keine tätige Nächstenliebe nach sich zieht. Die hat ja nicht nur das Christentum für sich gepachtet, sondern sie ist Sache jedes Menschen, der sich erkennt. Gerade in seiner Abwehr.
Meiner Ansicht nach wird das Gros der Menschheit aber auch 2021 nicht eine plötzliche Erleuchtung überkommen. Oder auf einmal mit kosmischen Energien bekränzt friedlich und gemeinsam um die großen sozialen Themen tanzen, die sich eindeutig stellen werden. Gerade wenn solche Ideen businesshaft (eine destruktivere Seite des Uranus im Stier dreht dann daran mit) weiter und weiter getrieben werden, bis sie praktisch dann wieder sanft in sich zusammenfallen, wenn man über den nächsten Stein stolpert. Realismus, der Vision begleitet, ist in den kommenden Monaten darum nicht kleinkariert, sondern goldrichtig - weil sonst irgendwann auch die Märkte zusammenklappen könnten vor der erneuten Aufblähung nicht vorhandener Möglichkeiten. Was ohnehin eins der greifbaren Risiken 2021 ist. Man überziehe bei persistierendem Pluto im Steinbock auch besser nicht sein Schuldkonto, weder als Land, noch als einzelner Mensch. Das könnte unangenehme Zusammenbrüche hervorrufen. Also bleibt cool, spekuliert nicht zu viel und richtet euch am besten nur auf jene Anteile des Positiven eigensinnig aus, die auch nach einer Prüfung wirklich positiv bleiben. Und nicht nur schillernde Sprechblasen darstellen. Die Gefahr im Uranischen ist Schub + zu viel Theorie, da dieses Duo mit Jupiter zur Übertreibung führt. Hilfe ist immer für alle. Nicht nur für einen. Auch wenn der völlig anders denkt oder fühlt. Guten Rutsch und vor allem Liebe und Gesundheit als Wunsch von uns für euch!
Bilder (bearbeitet): https://www.publicdomainpictures.net
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