Das Geheimnis der fehlenden Wolken
Als ich das erste Mal vor einigen Jahren von dem dänischen Forscher Henrik Svensmark (Sonne und Mond in den Fischen) hörte, machte ich denselben Fehler, den ich immer wieder auch astrologischen Skeptikern vorwerfe: alleine die viel gemachte Aussage, dass Svensmark ein „Klimaskeptiker“ wäre, löste bei mir nur Abwehr gegen seine Thesen aus. Stark genug um mich nicht einmal damit zu beschäftigen, geschweige denn etwas von ihm zu lesen..
Heute weiß ich, dass dies ein Fehler war, denn Svensmark hat im Grunde nur eine Aussage gemacht, die die meisten Astrologen wohl bestätigen würden:
Das Universum beeinflusst unser Leben auf der Erde nachhaltig und maßgeblich.
Henrik Svensmark hat dies anhand des Klimas, seiner Veränderungen und deren möglichen Ursachen aufgezeigt. Demnach sind vor allem die Sonne und die generelle, kosmische Strahlung für mittel- und langfristige Erwärmungen und Abkühlungen verantwortlich, der Einfluss des Menschen war zumindest bisher eher zweitrangig. Anfangs verwahrte sich Svensmark auch energisch gegen eine Vereinnahmung seiner Thesen durch die Fraktion der Klimaskeptiker. Allerdings unterschätzte er den Einfluss seiner eigenen Sonne auf sein inneres Klima, denn wenn einer eine Sonne-Pluto Opposition im Geburtshoroskop hat, dann muss er davon ausgehen, dass er als Person häufig auch negativen Projektionen ausgesetzt sein wird. Was im privaten Umfeld dann schon schwierig genug ist, wird fast unerträglich, wenn man mit einer kontroversen These plötzlich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht.
Dann kann genau das passieren, was auch mir passiert ist – man setzt sich mit dieser Person nicht einmal auf normale Weise auseinander, sondern lässt sich von den plutonischen Negativtrends blenden. Zum Glück für Svensmark schafft der Kosmos meistens aber auch einen Ausgleich zu solchen Herausforderungen, in seinem Fall durch den Stand der beiden Lichter Sonne und Mond in den Fischen, sowie einer Jupiter-Neptun-Mondknoten Konjunktion im Skorpion. Das schafft dann genügend inneren Raum, um auch solche Anfeindungen auszuhalten, die ganz offensichtlich nur ideologisch bestimmt sind und auch vor äußerst unfairen und destruktiven Ausdrucksformen nicht zurück schrecken. Gleichzeitig dürfte diese neptunisch-plutonische Ausrichtung bei Svensmark überhaupt erst den Blick für solch komplexe und subtile Zusammenhänge geöffnet haben, um dann auf die Idee zu kommen, in solche Richtungen zu forschen.
Aber genau wegen dieser Kontroverse sei hier eins gleich klar gestellt: die Forschungen von Henrik Svensmark sprechen in keinster Weise gegen die destruktive Wirkung von Schadstoffen, die durch menschliche Dummheit, Gier und Ignoranz verstärkt in die Atmosphäre einfließen. Im Gegenteil, wenn Svensmark mit seinen Behauptungen recht hat und wir tatsächlich nur bis zu einem gewissen Teil unser Klima beeinflussen, während der größte Teil durch kosmische Veränderungen zustande kommt, dann wäre es doch umso wichtiger, dass wir unseren Teil absolut verantwortungsvoll ausfüllen. Um zumindest dort einen Ausgleich zu schaffen, wo wir es können. Dann ginge es also nicht mehr nur um Reduzierungsziele, die sehr langfristig angelegt sind, sondern wir müssten, um absolut sicher zu sein, sofort und radikal ALLES unterlassen, was in irgendeiner Form zu einer Klimaveränderung führen könnte.
Insofern bleibt die Reaktion vieler Wissenschaftler auf den möglichen Einfluss von Sonne und kosmischer Strahlung auf unser Wetter sprich Klima etwas rätselhaft. Allerdings entspricht diese Reaktion genau dem, was immer kommt, wenn irgend jemand anfängt, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen kosmischen Veränderungen und Veränderungen hier bei uns auf der Erde fest zu stellen. Denn damit würde man ja quasi auch das Tor zur Hölle der Astrologie aufstoßen und müsste womöglich anfangen, das ganze Modell aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Denn bisher machen es sich weite Teile der heutigen Wissenschaftler sehr einfach. Sie verweisen auf das Fehlen einer These über solch ursächliche Zusammenhänge und wo es keine These gibt, muss auch nichts überprüft oder erforscht werden.
Anders ausgedrückt – das astrologische Modell ist für viele allenfalls eine mythologische Fabel, mit der man sich auch nur so auseinander setzen muss. Irgendwelche Hinweise, dass da tatsächlich ein nachprüfbarer Einfluss durch Sonne, Mond, Planeten und Sterne auf das Leben auf der Erde, also auch auf uns, gegeben wäre, gibt es scheinbar nicht.
Aber eben nur scheinbar, dann wenn man die Komplexität dieses Modells nicht kennt und deswegen auch nicht nach komplexen Zusammenhängen in solch einer Forschung sucht.
Die Beobachtungen von Henrik Svensmark sind ein wunderbares Beispiel dafür. Denn auch bei seinem Klimamodell geht es nicht um einen grobstofflichen Ursache-Wirkungs-Nachweis nach dem Motto „wenn die Sonne oft scheint, wird es auch immer wärmer“. Denn wie wir ja heute wissen, stimmen diese eigentlich sehr „einleuchtenden“ Pauschalurteile meistens nur bedingt (am Nordpol bleibt es immer grauslig kalt, egal wie oft die Sonne scheint…).
Nein, sein Modell ist ziemlich komplex. Da gibt es zum einen das Magnetfeld der Sonne, dass ja nicht nur die Erde, sondern das ganze Sonnensystem wie ein schützender Schild umgibt. Es schützt auch die Erde vor der generellen kosmischen Strahlung des Universums, die wiederum vor allem durch andere Sonnen, die zu einer Super-Nova oder „Schlimmerem“ wurden, erzeugt wird. Svensmark hat im Prinzip nichts weiter beobachtet, als einen möglichen Zusammenhang zwischen der Stärke des Sonnenmagnetfelds und der generellen Wolkendichte bei uns. Wird dieses Magnetfeld (wie in den letzten 100 Jahren) immer stärker, dann dringt weniger Kosmische Strahlung in die Erdatmosphäre ein. Was wiederum zu einer Reduzierung der Wolkendichte führt, also wird auch weniger Licht und Sonnenenergie reflektiert, was dann zu einer generellen Klimaerwärmung führen kann.
Damit aber nicht genug. Da das gesamte Sonnensystem in ca. 220 Millionen Jahren einmal um das Galaktische Zentrum kreist (als wir das letzte Mal an diesem Punkt waren, wo wir uns jetzt befinden, eroberten auf der Erde gerade die ersten Dinosaurier das Land), durchqueren wir in regelmäßigen Abständen auch einen der vier Hauptspiralarme unserer Milchstrasse. Die wiederum stark mit Sonnen aller Art besiedelt sind, was dann natürlicherweise zu einer Verstärkung der kosmischen Strahlung unserer unmittelbaren galaktischen Umgebung führt.
Und damit nach Svenmarks These auch zu einem generellen Absinken der Temperaturen bei uns im Vergleich zu den Phasen, wo wir uns zwischen den Spiralarmen befinden.
Zusammen mit anderen Thesen, die wir hier in Teilen auch schon vorgestellt haben (Links am Ende des Artikels)), würde das im Großen und Ganzen ein sehr stimmiges und nachvollziehbares Bild darüber ergeben, wie sehr wir generell in den gesamten kosmischen Hintergrund eingebunden sind. Nicht nur auf einer mentalen oder psychischen Ebene, sondern auch sehr konkret und fassbar. Würden all diese Thesen und Forschungen allgemeine Anerkennung finden, dann müsste man zwangsläufig das Modell der Astrologie auch aus wissenschaftlicher Sicht völlig neu bewerten und sich dementsprechend damit beschäftigen.
Insofern durchaus verständlich, warum seitens der Hardliner-Fraktionen innerhalb der Wissenschaften absolut kein Interesse bestand und besteht, Svenmarks Forschungen zumindest so objektiv zu überprüfen, wie man sich das ja als ethische Anforderung auf die eigenen Fahnen geschrieben hat.
Aber natürlich kann man aus all dem auch noch etwas „astrologisches“ lernen: als Svenmark 1997 diese These zum ersten Mal veröffentlichte, stand er selbst unter heftigsten, kosmischen „Strahlungseinwirkungen“. Leider weniger unter solchen, die man auch als „Schönwetter-Konstellationen“ bezeichnen würde, sondern eher unter dunklen „Gewitter-Wolken“. Im Jahr vor der Erstveröffentlichung dieser „Idee“ wechselte Pluto vom Skorpion in den Schützen und stand damit über fast zwei Jahre im Quadrat zu Svenmarks Sonne-Pluto Opposition. 1997 schließlich stand erst Uranus zusätzlich im Quadrat zu seiner Jupiter-Neptun Konjunktion, im Laufe des Jahres folgte auch noch Neptun und unterstützte damit die ohnehin schwierige Gesamtlage.
Alles in allem kein günstiger Zeitpunkt, um mit solch einem kontroversen Thema an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber all das ändert nichts daran, dass Henrik Svensmark höchstwahrscheinlich (zumindest deuten einige neuere Untersuchungsergebnisse darauf hin) etwas entdeckt hat, dass unser Verständnis davon, wie wir ins große, kosmische Netz eingebunden sind und wie sehr sich hier alles gegenseitig bedingt und durchdringt, revolutionieren wird.
Titelbild: von Glg (photo taken by Glg) [CC BY-SA 2.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons; Wolken - By Jessie Eastland (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons;