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Steinbock-Mars: Der große Schweiger

Hättest du geschwiegen, Desdemona, möchte man ihm manchmal zurufen. Denn ob nun als Til, Tschiller oder Tatort, Schweiger macht sich am allerbesten, wenn er mal einen Moment einfach den Mund hält. Aber Nomen ist nicht Omen, Sonne am GZ in 3 nicht abzustellen, und er wäre nicht er, wenn die berüchtigte Schütze-Krankheit "Ich kann alles besser und rede auch gern drüber" nicht auch aus dem neuen Kommissar wieder ungehemmt herausbräche. Jupiter als Herr des besonnten Ausdrucks-Hauses steht nämlich bei Schweiger heftig agitiert im Widder, zusätzlich verletzt von Mars in 3 und nun auch noch vom Transit-Pluto. Diagnose: Weiterhin Logopäde gesucht. Oder wenigstens einer, der ihm gewisse Nuancen der Gestaltung im Ausdruck beibringt. Wobei Jupiter im Mars-Zeichen und Aspekt nun mal maßlos auf Plattheiten bestehen kann. Einfach, weil er gern kämpft. 

Unter solchen Voraussetzungen - dem angegriffenen Herrn 3 oder Planeten in 3 - nuschelt und nölt und lispelt es auch in der neuen Parade-Rolle, die gerade die offene Tatort-Quoten-Skala nach oben sprengt, ununterbrochen, wenn der Schweiger mal nicht schweigt. Also fast immer. Außer er schießt und kämpft, was jetzt, im Krimi, die Sache ohne Hörschutz für den Zuschauer etwas erträglicher macht. Wenn man mal ungestört von der mäkelnden Tonspur hinsieht, dann kommt Til Schweiger ja durchaus seiner Sache entgegen. Dem, den er spielt. Immer nur sich. GZ-Sonne mit Waage-AC (Zeit Manfred Gregor, STARSHOCH2) kennt eben nur einen Gang: den eigenen, der für die anderen zum kategorischen Imperativ wird. Findet. Mich. Toll. (Denn ich bin anders, als ihr je sein werdet!). Merkur-Pluto-Trigon: Siehe, ein Dogma!

Kurz, es war, wie es eben sein kann, wenn man so ist, wie er ist. Keine Überraschung. Schweiger gibt ein bisschen Hollywood und das auch noch, wie Schweiger sich Hollywood vorstellt, weil es ja da nie so wirklich klappte. Denn dort haben sie schon einen von seiner Sorte. Nachname Pitt, Vorname Brad und nur einen einzigen Tag vor dem deutschen Schauspiel-Kollegen geboren. Fazit: Fast gleiche Anlage, völlig anders gelebt. Aber manchmal geht man sogar zusammen einen trinken, nachdem der Brad den Til einst vorm ersten Treffen für den Portier hielt. Kein Scherz! An ihnen kann man mal sehen, was astrologisch den Unterschied macht: Als 1. Haus-Sonne (RADIX)  und mit einem gut abgestützten Uranus (Herr 3) wirkt der Gatte von Frau Jolie schlicht stimmlich und menschlich ungequetschter. Cooler. Auch wenn sie beide gerade Pluto haben, genauer gesagt, Pluto auf Steinbock-Mars Quadrat Jupiter. Bei Pitt zeigt es sich daran, dass er jetzt heiraten muss, weil Lara Croft (Mond, Mars, Jupiter Widder) ihn zwingt, bei Schweiger darin, dass er die Welt zensiert. Einmal ist Mars Herr 5, einmal Herr 7. Pitt macht's mit Fixierung auf demonstrative Leidenschaft (5), Schweiger über gelenkte Bilder mit der Öffentlichkeit (7) aus. Seit Pluto scheint er sowieso brutaler und vor allem noch selbstherrlicher. Er redet an der Wand lang, Haus 3 eben, wann immer es ihm passt.

Jüngst hat der Til, in Kokowääh noch populär-puschelig, ein Zitat-Gebot vom Berge Sinai erlassen, gegen das einzelne Medien dann Sturm liefen. Alles, was er in Interviews so nuschelt, muss man ihm nun vor Veröffentlichung vorlegen. Weil Uranus und Pluto in 11 Jungfrau im Radix es eben sehr genau nehmen und sich erlauben, was man sonst nur als Bruder Brad darf. Vielleicht hat Schweiger sich beim Chiron-Return in den Fischen, der manchmal etwas paranoid macht, ja mit dem großen Freund aus USA verwechselt. Aber sei's drum. Selbst der SPIEGEL bescheinigt ihm auch als Nick Tschiller wieder regelrechte Penisangst (Mars Quadrat Jupiter passt da hervorragend!) und fragt sich besinnlich, ob er deshalb im Tatort Hamburg so endlos hauen, stechen und rammen muss: "Der hat den dicksten Dienstrevolver" (Zitat).

Und den praktischsten Sinn für das, was gefällt. Nicht umsonst ist Mars Herr 7 im Steinbock erhöht und nimmt die Trends gleich meterweise in jede Umsetzung mit. Dazu gehört auch die Familie, die Schweiger ungebrochen und neuerdings am liebsten in Form von Tochter Luna, die mit ihrem Sonne-Jupiter-Neptun - ebenfalls im Steinbock (hier zeigt sich das väterlich Vererbte) eine eher bessere Schauspielerin, aber schlechtere Selbst-Darstellerin ist als der ewig zornige, junge Dad. Sinn nicht nur für Wahl-Verwandte hat er sicher, bei Herrin 1 Venus in 4 und Mond ebenda auch kein Wunder. Neptun in 2 macht dazu seine Grenzen durchlässig für alles familiär Geliebte, was Merkur am IC im Sextil in das Sippen-Thema hineinträgt.

Luna jedenfalls weiß, was sie kann und will - Big Daddy liebhaben und gefallen (noch). Auch wenn die Kritiken hämisch sind. Das zeigen die synastrischen Überschneidungen in Saturns Zeichen. Dass es sie eine Menge gekostet hat, nicht nur im Tatort vom Mädchen zum Bald-Star zu werden, belegen ihre abgelaufenen Transite der letzten Jahre, Pluto-Uranus über ein heftiges Venus-Mars-Saturn-Quadrat im Horoskop (die Angst vor Ablehnung, die zum "Sozialdienst" führt). Aber sie ist schon Profi, und die Erdzeichen - allen voran Steinbock - kriegen sich da kontrolliert in den Griff. Job ist Job, komme, wer da wolle. Letztlich ist sie in dem Punkt ihrem äußerst zielgenauen Papa ähnlich. Bedeutsam ist, was bedeutsam macht und bedeutsam durchgezogen wird. Auch nicht unbedingt die leichteste Bürde für so eine getriggerte Schauspieler-Tochter. 

Und während schon einzelne Stimmen laut werden ("Das Kind von dem Tschiller muss aber das nächste Mal unbedingt ins Internat!") zieht Til Schweiger seinen Stiefel durch, wie es vielleicht nur Sechsfach-Erde kann. Elvis war auch so, die Umsetzer sehen nun mal alles den Tick pragmatischer und haben gerade deshalb häufig im Dasein, das andere in die Knie zwingt, eine spezielle Art von Erfolg - gern auch etwas später als die anderen. Das hätte auch diesem Nick Tschiller, Reporter Ludo oder Til Schweiger kaum jemand zugetraut, als er damals die ersten, klassisch verdrießlich-verdrossenen Vorsprech-Versuche für den neuen deutschen Film machte, den er später selbst so sehr prägen würde. Womit? Seien wir mal ehrlich, mit einer gewissen Plattheit in Dialogen und überhaupt, was aber mit und bei einem Flammen-Träger Marke Sonne am Galaktischen Zentrum immer diffus besonders klingt. Das ist einfach ein Phänomen, das die flirrend-eigentümlichen GZler immer mal wieder gern in alles tragen, was sie transportieren wollen. Also viel. Und belehrend.

Der neue Tatort passte da völlig ins Muster - man ist irgendwie beeindruckt, weiß aber nicht, wieso. Denn einfacher und typischer gestrickt als diese Kommissar-Figur kann eigentlich in den letzten, gefühlten 1000 Jahren Flagschiff der ARD auch keine Miss Marple mehr sein. Held ist einsam (Saturn!), eigenwillig (Uranus!) und dauernd existenziell bedroht oder in bedrohlicher Mission unterwegs (Pluto!). Nur leider keine Frau. Denn Softie kann Haus-4-Schweiger ja auch. Hat sich nur noch nicht recht entschieden. Zwei-Links-Zwei-Rechts-Strickmuster, und genauso sah dann auch die autokratische Verhandlungs-Strategie (1.Quadrant-Betonung) gegenüber Anstalt und Medien aus: Pluto-Mars mag das sachliche Gespräch, wenn er dabei eine gepflegte Magnum vor sich auf den Tisch legt. Sprich - alles bestimmt. Motto: "He, ich bin doch Schweiger!" Und alle spuren. Schade eigentlich, weil Regisseur Christian Alvart eigentlich ein sehr talentierter Zwilling mit bildreicher Neptun-Opposition ist, die man vor lauter Tschiller-Bumm-Bumm nur ausnahmsweise am Rande spüren konnte.

Kurz: Business as usual. Man möchte nicht wissen, was erst passiert, wenn Schweiger bald Uranus hat (kommt aus 11 bei ihm, mit Pluto!). Übernimmt er dann Russland? Wird er Papst und führt die Inquisition der Medien im Kino-Bereich ein? Oder implodiert er irgendwann? Dem Tatort und der schweigerianischen Entwicklung wären statt Berufs-Rebellion einige mikrobisch kleinere Selbst-Einsichten jedenfalls stark zu wünschen, wenn das nicht alles ein Desaster werden soll. Denn erfahrungsgemäß kommt nach einem zweiten Aufguss bei Schweiger und Jupiter in 6 (endlose Routine!) überhaupt nichts Neues mehr... 

Freitag, 29. März 2024

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