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Zoo: Alphamännchen mit Venus-Mars

Das ist ja wie im Zoo: Bernhard Blaszkiewitz war immer schon ein bisschen anders als andere. Mit Mond-Pluto im Löwen und Sonne gegenüber (also auch Sonne-Pluto) ist gut König spielen. So trifft es sich prima, dass Herr B. als exzentrische Wassermann-Sonne in Personal-Union gleich beide Berliner Tierparks regiert. Er ist der Direktor. Wenn er da nur nicht dieses Venus-Mars-Quadrat im Radix hätte, das bei der männlichen Spezies der Gattung Mensch gern von einer Neigung zum Geschlechter-Kampf zeugt. Kurz, Bernhard Blaszkiewitz ist ein sogenanntes Alpha-Männchen. Und als solches bezeichnet er die ihm untergebenen Weibchen (anderswo Mitarbeiterinnen genannt) auch mit zoologischen Kürzeln. Was insgesamt Unmut erregt. Was brauchen wir das Dschungel-Camp, wenn wir solche Ausfälle auch in der Hauptstadt haben.

Denn Bernhard Blaszkiewitz, der Zoo-Direktor, erlebt gerade Neptun im engen Zulauf zur Fische-Venus und damit auch im Quadrat zum Schütze-Mars. Held sucht devote Untertanin, könnte man diese Anlage generell übersetzen. Taucht keine Dame auf, an der sich die Alpha-Dominanz abarbeiten ließe, muss halt die Frau als Prinzip dran glauben. Vor allem, wenn Fische-Herr einem alle zivilisierten Maßstäbe komplett unter Wasser setzt. Dann springt das Reptilien-Gehirn einmal zu häufig an, das sonst von den Errungenschaften der mäßigenden Hirnrinde auch bei einem Plutoniker wie Herrn B. einigermaßen in Schach gehalten wird. Beim Boss der exotischen Tierwelt an der Spree führt das dann zu kleineren Verwechslungen wie diesen:

In Aktennotizen setzt er vor alle Nach-Namen weiblicher Angestellter statt Vorname das Tier-Kürzel "0,1". Das ist die weltweite Bezeichnung für Weibchen. Vor allem bei Zuchtstuten, Schimpansen oder Gazellen. Während den männlichen Exemplaren der Gattung die Ziffer 1 zugeordnet wird, was insgesamt die Hierarchie klarstellt. Das empfinden auch die Untertaninnen des Herrn B. so, die allerdings nicht damit einverstanden sind, dass ihr Chef seine Anrede für eine Form der "Höflichkeit" hält. So sind sie, die Weibchen. Und so ist er, der Alpha-Mann mit Feuer-Mars. Sein Kommentar: „Wer mir soziale Kompetenz abspricht, der kennt mich nicht. Keine Frau hat sich beschwert, die finden das normal.“ Aha.

Sonne-Pluto hat es mit der Macht-Pose (und gern mal -Ausübung) und über Schütze-Mars hat der Biologe eine Neigung zum Fremdartigen mitbekommen (deshalb ist Zoo gar nicht so schlecht) und andererseits zur Übertreibung. So fiel er durchaus schon früher durch verschiedene andere Äußerungen auf, auch wenn das bis zur so knalligen Abwertung bislang selten ging. Schon erregen sich die Grünen derart darüber, dass sie die Affäre Blaszkiewitz vor den Senat bringen wollen. Die 0,1-Astrologin würde hier prognostizieren: Macht das ruhig, Leute. Aber erwartet zur Zeit bloß keine Einsicht von 1-Blaskiewitz. Selbst wenn er sich entschuldigen solle, verstehen wird er nicht unbedingt, denn auch Merkur steht (wie die von Neptun beduselte Venus) in den Fischen und lässt ihn das alles momentan etwas lockerer sehen. Wieso? Ist doch "niedlich". Auch das sein Kommentar zur Sache. Vielleicht hat Herr B. insgesamt etwas zu oft in Sachen Tier operiert und benötigt eine vorübergehende Auszeit, um wieder in der Art humaner Rudel denken zu können. 

Sein Mond-Pluto im Löwen allerdings ist sowieso daran gewöhnt, sich von den Damen der Schöpfung lieber nicht fertig machen zu lassen. Das kennt das betroffene Alpha-Männchen nämlich meist schon allzu gut aus der Aufzucht vom eigenen Muttertier. Daraus ergibt sich dann bei ihm später öfter mal ein prophylaktischer "Er vor ihr"-Anspruch. Die Saturn-Rückkehr macht aber in Zeiten verschwimmender Maßstäbe und der Sehnsucht nach einer klassischen Devotie im Geschlechter-Verhältnis (wieder der Neptun-Venus-Transit) die Konsequenzen zur Not härter, als ein Herr B. sich das wohl zur Zeit noch vorstellt. Denn Neptun-Mars kommt ja mit: Da werden Defizite an den Tag gebracht und eine gewisse Tücke zeigt sich in jeder Handlung.

Das, was unter dem Transit leicht passiert, wird im Tierreich "Revierpinkeln" genannt. Mars markiert (ohne falsche Scheu = Jupiter-Thema) die eigenen Bereiche, schießt sich dabei aber noch leichter selbst ins Knie, weil die eigene Aggression fast zeitgleich auffliegt und aufgelöst wird. Auch wenn doch vorher immer alles gut ging und die Weibchen kuschten. Mars und Venus sind in der Rhythmenlehre Raubtier und Beutetier. Unter Neptun-Zugabe muss man aufpassen, dass aus dem Revierverletzer Mars kein Revierflüchter wird. Kein Wunder, dass man in Berlin nun schon laut darüber nachdenkt, ob der Herr B., das Alphamännchen, nicht langsam seinen Job quittieren sollte. Was irgendwann kommen wird, wenn seine "Witze" nicht wieder ein Maß finden, das einem sich nunmehr auflösenden Schütze-Mars im Quadrat zu einer erstarkenen Venus zukommt. Denn der Neptun-Transit über die Mann-Frau Spannung in Bernhard Blaszkewitz' Horoskop hebt die Venus im eigenen Zeichen an und dauert noch sehr lang. Viel Zeit also für die 0,1-Weibchen, sich auf ihre eigene Kraft und Möglichkeiten zur Gegenwehr zu besinnen. Möge es gelingen.

Übrigens hat dem Herrn B. vor zwei Jahren mal unter Neptun-Konjunktion Sonne ein Affe namens Pedro einen Finger abgebissen, als sich der Zoodirektor vorwitzig auch noch für den Chef aller Schimpansen hielt. Merke: Für manche Alpha-Männchen sind Neptun-Transite nicht güstig. Sie stehen nämlich häufiger für eine Verlierer-Position in der Konkurrenz. Wieso dann nicht gleich die Dominanz-Gesten einstellen? Könnte insgesamt gesünder sein...

Dienstag, 3. Dezember 2024

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