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Glückskind = Glückskind?

rogerfederer1Was für ein Gewinn. Der Mann hat ja nicht nur die Venus als "kleines Glück" vorn am AC, als Zeichen einer besonders harmonischen Durchsetzung. Sondern auch noch Jupiter/Saturn, das Signum der neuen Könige, im 2. Haus der Talente - und noch dazu in Waage. Womit genau diese 1. Haus-Venus das Erfolgs-Signum nach 1, in den Willen zieht. Roger Federer war damit ein Glücksjunge und ist jetzt ein Glücksmann, auch wenn man sein "wahres Selbst" mit dem Löwe-Sonne/Merkur auf Spitze 12 wohl nie kennenlernen wird - und vor allem nicht die vielen, zweifellos vorhandenen, inneren Kämpfe darunter. Nun hat er die Australian Open heute unter Jupiter auf Mond (Liebling der Menge), einem druckvoll anlaufenden Pluto-Quadrat Pluto und ebenso zulaufenden Saturn im Quadrat zu sich selbst und Jupiter doch wieder gewonnen. 

Wieso? Federer ist ein Besessener. Er wirkt vielleicht hübsch, windschnittig, äußerlich attraktiv bis soft mit der Venus- und Waage-Betonung, aber lebt seelisch plutonisch aus dem Widerstand und ist mit Jungfrau absoluter Perfektionist. Nachdem sich Gegner Marin Cilic (Waage-Sonne Opposition Widder-Mars mit Enttäuschungs-Quadraten zu Neptun) mit dem Kämpferherz schon auf der Straße des Erfolgs befand, wirkt das einleuchtend. Denn der Kroate setzt Federer nicht nur seinen Jupiter auf dessen MC (genau) und schenkt ihm darum, grob übsersetzt, den Ruhm, sondern Sonne auch eng auf das Königs-Symbol Jupiter-Saturn. Gut für den einen, schlecht für den anderen. 

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Damit holt der Schweizer mit trauma-erfahrenem Skorpion-Mond (bei gerade ablaufendem Jupiter-Mond) den Gewinn doch wieder nach Hause, indem er den 7 Jahre Jüngeren stark mäßigt. Und zwar in einem Alter, wo andere Tennis-Stars sich langsam überlegen, welchen Golfplatz sie denn künftig bevorzugen und mit welchem Prunkauto sie gepflegt dahin gelangen. Manchmal ist die Synastrie in Zweikämpfen eben wirklich ausschlaggebend. So oder so bleibt dieser Löwe Federer ein Phänomen: Die Zeitungen überschlagen sich gerade wieder mal in den Beschreibungen der Rekorde:

"... konnte sich der Schweizer den 20. Grand-Slam-Titel seiner Karriere sichern. Er ist der erste Spieler, der zwei verschiedene Majors mindestens sechsmal gewinnen konnte. Ein Ende? Nicht in Sicht." (Spiegel)

Roger Federer ist überhaupt astrologisch eine Ausnahme-Erscheinung. Von einem Jungfrau-AC mit Herrn Spitze 12 (wenn auch als Löwe eitel und suchend) hätte man faktisch nicht so viel Durchschlagkraft erwartet, wenn nicht 7 Faktoren im 1. Quadranten bei ihm schon in der Jugend dafür gesorgt hätten, dass er sich auf sich selbst am allerbesten natürlich konzentriert. Was man anderswo Narzissmus nennen mag, spielt sportlich eine Hauptrolle. Starker Wille, die unglaublich frühe Besetzung vom Tennis, durch sich selbst, nicht die Eltern, wie er meint, als Ticket zum Gewinn. Oft fehlt ja anderer genau dieser Tunnelblick, den Menschen mit einem stark besetzten 3. Quadranten, die andere schneller sehen als sich selbst, weil sie auf Begegnung gepolt und von Begegnung drum auch abgelenkt sind. Wie wir schon oft angemerkt haben, ist dazu neptunische Lagerung bei Sportlern (wie hier die Sonne im 12. Haus, gerade im Aufgang in ihre helle Phase) häufig zu finden. Diese intuitiven Konstellationen sorgen für magischen Fluss und oft auch dafür, dass man wie unter Bann unbewusst Treffer versenkt.

rogerfedererDer Schweizer hat im Du-Bereich lediglich Leere - mit Ausnahme einer Schwächung, nämlich von Chiron in 9 im Stier (Radix rechts, Daten via Astro-Databank, Rodden Rating A). Weshalb für ihn zwar generell die anderen weniger eine Rolle spielen, als der hoch aktive Zugang seiner selbst. Deshalb bekommt Federer a) mit dem belagerten Jupiter-Haus nie genug vom anfassbaren Optimum, als für ihn selbst kaum erkennbaren Versuch der Absicherung durch die Anerkennung der Herde (was ihn als einzige Du-Reaktion unsicher machen kann), b) steckt die Grenzen des Machbaren immer weiter und wird sich c) gerade bei verlorenen Matches im Ausland (9) oft verwirrt fragen, wieso das denn eigentlich passieren konnte.

Er gewinnt ja nicht, weil er die anderen so gut versteht, sondern, weil er sich selbst am besten einschätzt. Wenn andere sich dann doch mal mächtiger in sein Blickfeld schieben, geht seine Einschätzung auch schon mal richtig schief. Aber solche Verluste gibt es wenige. Krebs-Mars ist, zumal hier in 11, wie ebenfalls oft gesagt, ein extremer Fighter und kann im Fall auch fies dabei werden. Jedenfalls setzt er sich als Wasser-Faktor immer da massiv (und ebenso leidenschaftlich wie der Widder-Mars, den Cilic hat) durch, wo das Gefühl angestoßen ist. Kardinal-Mars ist immer exzessiv, selbst in Waage oder Steinbock. 40 Spiele auf Hartplatz, melden die Statistiken beispielsweise, 37 davon hatr Federer gewonnen - oder anders, bloß eins der vergangenen 27 Spiele vertan. Waage Cilic kam durch die Zwischenaspekte nur ein einziges Mal gegen diesen Gegner an.

Und der galt jedenfalls schon damals als einer der talentiertesten Jung-Spieler, als er 1999 unter Saturn-Quadrat Sonne seine Profikarriere begann. Wieso Saturn? Man würde doch Probleme erwarten? Weil der Saturn im Transit hier immer als Energie die im Radix angelegte Konjunktion zu Jupiter mitbringt. Glück durch Härten könnte man das kurz auch betiteln. Wenn einer wie Federer als Skorpion-Mond-Uranus (Muttis Held) aus dem Widerstand gegen den Rest der Welt lebt und die Blockaden als Rebellion steht, dann werden solche mühsamen Phasen auch immer wieder absolut förderlich für den Erfolg werden können. Das ist es, was man kennt. Deshalb: Glückskind ist nicht Glückskind. Dieses hat sich seine Gewinne schwer erarbeitet, vor allem, wenn sie leicht aussahen. Nicht mehr viel, dann kehrt Federer im Auge der Fans an die Spitze der Weltrangliste zurück. Aber die kommenden Pluto- und Saturn-Transite sind schwierig. Mal sehen, wie viel davon er verkraftet und in Gold verwandeln kann. Für immer und ewig hält Transformationskraft leider auch nicht.

Bild (bearbeitet): Derivative work César (talk) Roger_Federer_CincyATP_QF_1.jpg: James Barrett (Roger_Federer_CincyATP_QF_1.jpg) [CC BY 3.0] or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)] via Wikimedia Commons

Dienstag, 3. Dezember 2024

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