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BMW-Boss: Wenn Aufsteiger fallen

Es passiert beim "Hochamt" der Autoindustrie, wie eine Zeitung schrieb, auf der IAA nämlich: BMW, ein motorisierter Fisch (7.3.1916 gegründet) mit Löwe-Mars, schickt sein talentiertestes Pferd ins Rennen. Zur Pressekonferenz, wo Harald Krüger, seit Mai erst Boss des Ganzen, Haben und Wollen der Firma vital vorstellen will. Schlecht nur, dass er als Waage-Sonne gerade Uranus-Opposition hat. Was aus dem Widder gegenüber Luft leicht nervös macht, beunruhigt oder schwächt. Krüger, der Manager, den sie den "Meister des geräuschlosen Aufstiegs" nennen (MANAGER MAGAZIN) kippt diesmal geräuschvoll um.

Vor der versammelten Welt-Presse. Von der Bühne. Kreislauf-Kollaps. Wenn Uranus jemanden fällt, weil er zu wenig rebellisch ist oder Änderungen anstehen, die man nicht wagt, kann das so aussehen. Solche Ereignisse sind der Waage extrem unangenehm. Als alerte Bugfigur einer international gefeierten Firma und Vorzeige-Karrierist (einst jüngster BMW-Vorstand) wünscht man sich diesen schnellen Fall noch weniger. Krüger sind - wie jedem mit Venus-Betonung - Stil und Außenbild besonders wichtig. Vermutlich (Geburtszeit fehlt) steht er unter Einfluss der genauen Opposition des Unruhestifters aus dem Zeichen Wassermann, der - besonders beim Bezug zur Sonne - starke Bedrohungs-Erwartungen mitgibt. Vor allem, wenn man uranischen Forderungen nicht nachkommt, die bei Transiten unabweisbar sind. Will man keine Zerreißproben im Leben, macht man besser während des Überlaufs Dinge anders als sonst. Uranus rät: Werde wie ein Kind, Narr oder Rebell. Wenn nicht, kippst du (bei entsprechender Häuser-Lagerung) vielleicht sogar symbolträchtig aus den Schuhen. Radikale Schnitte sind bei Uranus-Opposition aber nicht so leicht wie bei der Konjunktion umsetzbar.

Vor allem, wenn man neuer Fahnen- und Hoffnungsträger eines Riesen-Unternehmes ist und sozusagen noch in der Erprobungsstufe, wie der brave, elegante, windschnittige Harald Krüger. Unglücklicherweise hat er nun aber auch noch gerade fast exakt den Chiron-Return. Sprich, das Ticket zum Outing der Schwächen und Schmerzen, den Sturz mitten hinein in die eigene größte Wunde. In den Fischen hat die oft mit Scham und Schuld zu tun. Man will sich keine Blöße geben als harter, taffer Typ, der in Waage geschmeidige Bilder bedient. Und dann tut man's doch, weil ein Uranus oder Pluto dahin zurückführt, wo das Eigentliche ist. Entwicklung, da, wo alles zu glatt wurde. Schon machen sich Manager-Zeitungen nach dem Vorfall Gedanken darum, ob überhaupt alles mit rechten Dingen zugeht im Staate der Würde und Hierarchien (also Saturns, der die Gebilde an der bestimmenden Spitze der Wirtschaft symbolisiert und in Waage noch erhöht und Waagen damit bestens steht).

Ist es denn aber gut, wenn alle sich auf einmal saturnisch (nein, das Wort benutzen sie nicht, meinen es aber) unendlich disziplinieren, bis sie schon um oder vor vier Uhr morgens aufstehen, nicht mehr Mensch mit Burn-Out sein dürfen und auch sonst alles tun, um zu verheimlichen, dass sie auch nur fehlbare (meist) Männer sind? Nein, natürlich nicht, aber das scheint im Kosmos der Bestimmer immer noch nicht angekommen. Der Manager hat es doch sowieso zu schwer, meint man immerhin in manchen Medien, nach dem plakativen Bühnensturz, was zwar ausnahmsweise gar nicht hämisch klingt, aber bald wieder vergessen sein wird. 

Harald Krüger, der als BMW-Kopf seit einigen Monaten nun auch praktisch fest im Sattel sitzt, obwohl er unter einem wackligen Uranus-Sonne schon großer Häuptling der Motoren wurde, hat mit seinem Saturn-Chiron in den Fischen (auf BMWs Sonne-Chiron = Chiron-Chiron-Konjunktion, drum wurde er quasi als der Heiler des Konzerns gehandelt) einen tatsächlich eher geräuschlosen Aufstieg bei der Mutterfirma gemacht. Nicht auffällig, aber gewaltig und stetig. Manche sagen: langweilig. Mit seiner diplomatischen Waage-Anlage kann er mit fast allen und die "Feinde" bleiben, wie für's 7. Prinzip typisch, lange eher geheim. Venus-Mars hat er praktisch, wie das Unternehmen auch, im Feuer.

Und darum war das mit Krüger und BMW wohl auch Liebe auf den ersten Blick. 1992, als er Saturn-Sonne fließend hatte, wurde er dort Trainee. Von da an ging's bergauf im Büro und dessen Ausläufern im Ausland (Schütze-Teile). Wenn Feuer-Luft-Vorzeige-Bossen sonst manchmal der lange Atem fehlt, um chronisch ohne Karriere-Knick aufzusteigen, hat Krüger immerhin einen bissfesten, beinharten Merkur, das Denken, im Konzept-Zeichen Skorpion. Und damit beträchtlichen Schub, auf den berüchtigten 0°. Das macht ihn zum Macht-Denker. Hintergründig, unter der "Ich liebe meine Arbeit und sie mich" Attitüde der gefälligen, strategischen Sonne.

Solche Laufbahnen können lange glatt, windschnittig und gut gehen. Bis irgendein Langsamläufer-Störer kommt, um das Drehbuch des Lebens etwas aufzumischen, und auf einmal das Bild zum Defizit schafft, wenn man selbst den Sprung, den Tauchgang oder den Bruch, nicht machen mag. Weil alles doch so toll ist. An der Oberfläche, selbst wenn man lang schon im Haifischbecken des Plutonischen schwimmt. Und immer wieder auch unter Ohnmachts-Empfindungen leidet. Nur durchblicken lassen will es keiner. Uranus nun bebildert als Schneider bei Krüger, dem BMW-Strategen, Notwendiges: Veränderungen, denen tiefgehende plutonische Wandlungen folgen sollten. Denn unter dem gut geplanten Oberschicht-Leben bewegt sich auch eine Seele, ein Stiermond, der Sicherheit sucht und in den letzten Jahren von Saturn durchgenudelt und beschmerzt wurde.

Sieht, will oder glaubt man solche Tendenzen nicht, reagiert man also nicht auf innere Impulse für Trennungen, ereilen sie einen eben auch mal vor der Weltpresse und es passiert, was der Waage am peinlichsten ist: Vor Leuten das Gesicht verlieren. Wie man hört, erholt sich Harald Krüger zuhause nach seinem Sturz gut. Er ist ja nicht nur das arme, gefallene Symbol dafür, dass wer hoch steigt, immer tief fallen kann. Sondern auch ein Beispiel für die Kompensationen des Lebens unter Transiten. Die Nähe zu sich selbst, den tieferen Bedürfnissen, ist ihm zu wünschen, weil Uranus doch noch einmal umkehrt und wieder Unfrieden stiftet. Und Pluto danach Stahlbäder eröffnet, in deren Macht-Druck man sich durchaus länger als eine Pressekonferenz lang verlieren kann. Aber auch einfach untertauchen, um im eigenen Herzen anzukommen, diesem anderen Motor, der nie da am lebhaftesten läuft, wo es der Wirtschaft dient. Viel Erfolg beim Entschlüsseln der Ereignisse. Alles steht für vieles andere, man kann es lesen wie einen Traum und in einem klügeren Sein aufwachen. Zumindest eine Weile, solange die schwierigen Faktoren transitieren. 

Bilder (bearbeitet): BMW Presse + Pixabay

Donnerstag, 21. November 2024

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