Loop!

Buntes

Der Claude, der Til + der Honig im Kopf

"Prahlen sollst du erst auf dem Heimweg!"

(Astrid Lindgren, Skorpionin).

Aber erzähl das einem Jupiter! In dieser Geschichte, die wieder mal das Leben schreibt, treffen sich zwei Schütze-Sonnen: Nennen wir sie "den Til" und "den Claude-Oliver", weil das im Easy Business ja so üblich ist. Beide deutlich Feuer, beide insofern das, was man auch Rampen-Säue nennt (oder freundlicher: Alpha-Männchen) - leuchtende Jupiter-Archetypen. Der eine, Herr Til, eine Spur gefälliger, windschnittiger, viel erfolgreicher und auch stärker "gegrounded". Trotz des intensivst köchelnden Zentralgestirns am Galaktischen Zentrum (wie sein Freund Brad Pitt) bleibt er als bossy Kreativ-Kopf mehrheitsfähig durch ein Steinbock-Team - was ihn früh auch mit (nicht immer gerechtfertigtem) Bedeutsamkeits-Verdacht versah. 

Der andere, Monsieur Claude-Oliver, spielt kosmisch das brutal ehrliche Enfant Terrible mit einer dreifachen Skorpion-Besetzung.

Einer, der gern zum traumatischen Stein des Anstoßes mutiert und beim Provozieren erst richtig aufdreht. Was Anerkennung angeht, aber mit Skorpion-Mond im chronischen Hunger. So hat der eine, was auch der andere gern hätte. Sonnen im selben Zeichen spiegeln die Beschaffenheit des äußeren Lichts. Es gibt ja in Deutschland nicht allzu viele spezielle Charaktere, die gleichzeitig Schauspieler sind. Wenn's gut geht, zieht man an einem Strang, steht's schlecht, buhlt man um die Superlative des Schützen. Zweimal gleiches Prinzip heißt manchmal auch, eins davon soll weg. Etwa, wenn eine der Sonnen und das Composit (rechts oben, bitte größer klicken), Transite durchlaufen. 

Was ist also geschehen? Der Till hat angeblich plagiiert. Den Claude-Oliver. Und die Christine Neubauer - man höre und staune - auch. Mit der hatte Rudolph vor etwa 750 Jahren den RTL-Film "Liebe mich bis in den Tod" geschrieben und gedreht. Da fuhr - wie in Schweigers neustem Werk - auch ein Mensch mit krankheitsbedingten Denk-Problemen nach Venedig. Aha. Und sonst? Sonst ist nichts weiter dargelegt, Vorwürfe im Nebel. Aber Rudolphs 0° Jungfrau-Pluto spricht trotzdem: Mama, der Junge da hat mich nachgeäfft! Sein Sonne-Neptun-Überlauf spitzt alle Antennen an für die Opfer-Rollen dieser Welt, zumal er und der Schweiger sich so ähneln und amtlich festgestellte Luxus-Revoluzzer sind. Beide kommen sie aus guten Verhältnissen. Mit einem total unangepassten 1,6er Abitur der gleiche Best-Schnitt. Beide sehr anti, auch wenn die Revolution sie nur noch tiefer in den Schoss der Gesellschaft führte. Der eine einen Zacken schärfer, mit handgreiflichen Widerständen gegen bornierte Beaus wie den Til, dessen Mainstream-Proteste andererseits eigentlich gegen alles gehen, was alle irgendwie schlimm finden. Nur lauter. Momentan schwächelt Rudolph durch Neptun. Und Schweiger wegen eines zentral-nervösen Uranus-Pluto auf Merkur. Grund genug, einen Film "Honig im Kopf" zu nennen.

Eine geheime Angst vor Demenz vielleicht, mit Chiron in den Fischen verstehbar, das geht vielen so. Die Umsetzung, die kreativ mit einem Problem umgeht, ist ein Schweiger-Klassiker. Und dann so ein Kopie-Gerede, das mitnichten eine Einbahnstraße aus nur einem der beiden Schauspieler-Leben ist. Er ist not amused, wie so oft. Der andere auch nicht. Lief da nicht gerade erst Neptun in Opposition zum gemeinsamen Pluto mit Claude-Oliver, der immer schon ein Näschen gehabt haben will für kommende Talente? Zum Beispiel für den Til? Was den Lindenstraßen-Jo vermutlich geärgert hat, angeblich in seiner Begabung ausgerechnet vom ungeschlachten Dieselheizer Ario (Das Boot) gefunden worden zu sein. Schütze (mit Skorpion) gegen Schütze (mit Steinbock). Und Saturn ist doch hier der Chef. Hat der Til nicht sowieso den feurigeren, perspektivisch breiteren Sonnen-Herrn der beiden? Widder-Jupiter (Nr. One) contra Jungfrau-Jupiter (Mr. Super-Penibel)...

Das alles riecht nach überreifen Konflikten und akut nach Wahrnehmungs-Problemen. Ja, es ist Claude-Oliver, just neptunisch entgrenzt, der sich wahrscheinlich plötzlich noch gehasster, geschasster und ausgebrannter fühlt, als sonst. Wo er doch eher mit der Außenseiter-Rolle kokettiert. Als großer Schweiger, der viel besser im Geschäft ist, könnte der Til nun zu dem Geraune getrost schweigen. Aber da der Kino-König mit einem Uranus-Chiron-Konflikt im Radix die große Lebens-Wunde da hat, wo er sich nicht wirklich skurril genug, einzigartig und besonderer als andere fühlt, trifft der anbrandende Neptun im Zulauf auf diese Konstellation schon. Und der Vorwurf offenbar auch. Sprich, es knallt der Til wie ein Sektkorken hoch. 

Da gibt dann Rede die Gegenrede und ein Artikel den anderen. Angesichts der vergleichenden Mittags-Stände der beiden jupiteralen Horoskope wird einem schnell klar, wie minutiös sich hier wieder Energie mit Energie prügelt. Denn: Der Til setzt in der Synastrie dem Claude-Oliver eben jene Chiron-Uranus-Opposition (die seinen Pluto mit in die Anspannung zieht) ins Quadrat zur Sonne. Was sich im Composit sogar mit einer exakten Opposition derselben Faktoren auf dem gemeinsamen Mittags-AC-DC wiederholt und was man übersetzen könnte mit: Wer ist hier der größere Exzentriker? 

Das bleibt die Ur-Frage. Der Schweiger wäre es gern - und sollte er tatsächlich seinen Mond im Wassermann haben, noch lieber. Aber sein Leben plus der hyper-bürgerlichen Vergangenheit haben ihm im Radix einschränkend auch eine blockierende Exzentrik-Verhinderung in Form eines Wassermann-Saturn mitgegeben. Wie es andererseits dem Claude-Oliver die Schütze-Blockade durch dessen Saturn gleich mit ins Paket steckt, weshalb der un vorm Return steht und es noch schwerer hat. Eigentlich müsste man sich da für Klarheit und Selbst-Verantwortung für das entscheiden, was man nicht erreichte. Aber wo immer Saturn sitzt, da sitzt auch die höchste Hürde. Also findet man lieber einen, der sich bequemer als Buhmann anbietet. Den Til.

Im Gegenzug wird der im Alter noch eigener, zugleich ängstlicher bedacht auf seine Berufs-Rebellion und gleichzeitig spürbar windschnittiger und un-uranischer = saturnischer. Ein Regelgott. Der Staat ist er, in Kinohausen. Was einerseits schön ist für einen einst mittelprächtigen Schauspieler, aus dem nun ein prächtiger Filmemacher wird. Der Rudolph dagegen war immer schon so exzentrisch, dass es krachte. Aber das tat ihm (Chiron im Wassermann) leider zugleich auch weh. Weil das plutonische, fixierte Anders-Sein, das er da zelebrierte, ihn schon einsam machte, bevor er die Not zur Tugend erklärte und den Sonderrollen-Spieler gab. Ob mit Haftbefehl gesucht, Armutsgrenzen austestend oder feiernd mit schwierigen Kiez-Größen. Ihn adelte es. Wozu der Schütze sich in Sonnen-Form generell eignet, indem er selbst dem schlappsten Szenario noch den größten Glanz verleiht. Gern auch durch talentiertes Gerede. Und so prahlten sie gern beide. 

Saturn-Neptun und die Sinnkrisen

Der Claude-Oliver aus den Tiefen und Schmuddel-Ecken des Daseins heraus, mit denen er sich gern sichtbar verband, um als Hyper-Böser zu glänzen, der Til aus den Ebenen der nie untergegangenen, auch total stressigen, schönen, heilen Welten. Beide selbst ernannte Mittelschichts-Rebellen zwischen all den anderen zornigen jungen Lehrers-Söhnen. Kommt da irgendwo irgendwann dann ein Neptun-Transit über Sonne hinzu (beim Claude-Oliver früher, beim Til später) und deutet sich zu Jahres-Ende als Entwicklungs-Weg doppelt der Saturn als Sonnen-Störung des frühen 9. Prinzips an, von der anderen Seite, kann sich eine Sinnkrise erster Güte anbahnen, für die Schütze-Betonte sowieso anfällig sind. Saturn verhindert hier, wenn's dumm kommt, den Sinn unter Umständen, man findet keinen Zugang mehr zu eigenen Inhalten.

Neptun löscht ihn scheinbar ganz aus der Welt, wenn man nicht deutlich umdenkt und sich "spiritualisiert". Das dürfte ihnen beiden schwer fallen. Wie gesagt, dem Til später, dem Claude-Oliver jetzt. Dann sieht man leicht überall die Nebel dessen wallen, was man selbst noch nicht begriffen hat. Den Honig im Kopf der anderen. Oder findet Diebstahl da, wo man um zu wenig Eigenes fürchtet. Insofern ist die Geschichte von Schweiger und Rudolph auch komplexer als man meint und ein Lern-Klassiker für alle, die gerade mit Stellungen zu tun haben, die von Saturns Beengungen und Neptuns Erweiterung betroffen sind. Denn selbst bei viel echtem Bewusstsein und bemühter Konfrontation mit den eigenen Transit-Themen kann es sein, dass man momentan als kommender Empfänger der Neptun-Saturn Spannungen schon einen vermeintlichen inneren Bankrott nahen spürt. Das Quadrat mundan vom Jahres-Ende, das sich langsam ausformt. Einen Aspekt, dem man sich als Berührter nur durch genaue Differenzierung zwischen eigenem Schein und Sein konstruktiv nähern wird und kann. Dann ist die Angst davor auch unnötig.

Vergleicht man nun die nicht wirklich "kopie-verdächtigen" beiden Streifen der Widersacher von 1998 und 2014 zur Sicherheit noch (links innen Release von 'Honig im Kopf', außen Rudolphs Streifen), wird klar, dass hier doch Birnen mit Äpfeln durcheinander geworfen sind. Gegen Schweigers Werk ist Rudolph/Neubauers letztlich auch astrologisch ein Quantensprung zurück in die bemühten Ebenen des Werkelns am Irgendwas. Nett, aber schlapp. "Honig im Kopf" bleibt laut Release ein kalkuliertes Erfolgs-Programm, mit acht (!) Faktoren in den Zeichen des maßstäblichen 4. Quadranten des Zodiak.

Plus dem Herrn Saturn von Sonne, Merkur, Venus und Pluto auch noch auf 0° Schütze, wo er Perspektiven und vor allem Erwartungen immens ausschöpft und ausbeutet. Dahinter steht dann geradezu peinlichst bemühte Arbeit eines Ackerers vor dem Herrn, die aber keiner als "beschwert" bemerken sollte. Immer schön locker bleiben, so will der Til sein Image in der Öffentlichkeit behandelt sehen. Die Tatsache, dass der 0°-Schütze-Film-Saturn eben ein genaues Quadrat auf Claude-Olivers 0°-Pluto setzt, spricht auch Bände. Dagegen zeigt sich dessen altes "Liebe mich...usw." eher als typische Waage-Schmonzette, mit zwei bis drei 29° Stellungen (Möchte springen, aber kann nicht...). 

Auf dem Weg der Einsicht in die verborgenen Ecken seines Konkurrenz-Verhaltens, so viel ist klar, befindet sich Claude-Oliver Rudolph jetzt noch gar nicht. Und sein "Gegner"? Darling Tils schickes Strategie-Produkt der Marke "Lieblings-Filme der Deutschen" belegt ja wie die anderen bereits den Transit-Weg der letzten Jahre mit plutonischem Macht-Zuwachs durch die Saturn-Pluto-Rezeption. "Honig im Kopf" war heftig erkurbelt, fanden auch die Haupt-Darsteller. Denn ein manischer Macher ist er ja, der Til, mit der vielen Erde. Deshalb, zu Claude-Olivers Trost, es war nicht alles einfach in den Schoss gefallenes Gold, was am Konkurrenten glänzt. Und jeder schnelle Ruhm wird eh irgendwann durch Gewöhnung ein Ende finden.

Der eine klettert, der andere schwimmt

Denn oscar-verdächtig waren sie - genau besehen - ja nun wirklich auch nicht, die ambitionierten Filme. Wenn auch immer trendy. Alles in allem ist der Konflikt eine Medien-Performance, die belegt, dass es hier letztlich bloß um Streits, Streiks und die Unsicherheiten image-ängstlicher, momentan geblendeter Künstler geht. Deren einer das Gefühl hat, es schwimmen ihm schon immer die Felle weg und jetzt, unter Neptun, erst recht. Während andere Schützen knallhart ihren Weg durchziehen. Was ja durchaus auch stimmt. Rudolph hat Fische-Mars, Schweiger Steinbock. Da der Claude immerhin bei Zadek und Fassbinder spielte und den Schweiger immerhin eine natürliche Antipathie mit Schauspiel-Prüfungen und Bewertungen verband, könnte man finden: So ungerecht ist das Leben. Wobei der Til eben anders talentiert war, besser aussah und nachweislich eine immense Begabung für die Verstofflichung seiner Erfolge hat (ja, der wichtige, maßstäbliche, goldschürfende Steinbock in ihm). Den es auch aggressiv macht, wenn ein anderer sich durch Konstrukte an seine prima Ergebnisse anhängt. Das ist "nicht recht". Bei Tils zuhause. In Saturnien.

Eine Sonne-Nord-Knoten-Konjunktion synastrisch zwischen beiden Filmen wird jetzt jedenfalls angetickt von Pluto und Uranus und beweist, dass eben doch eine bislang verborgene Abhängigkeit existiert. Nur anders als der Claude denkt. Der immer noch gern durchscheinen lässt, er hätte den Til entdeckt:

Meine Mutter sagt immer "Das versteh ich nicht, der Til ist in Los Angeles und bei uns kommt der Gerichtsvollzieher." Sag ich: "Mutti, einer musste den Til ja auch entdecken, sonst wäre er immer noch bei der Lindenstraße." (PRESSEPORTAL)

Was die beiden Filme letztlich sonst inhaltlich verbindet, bleibt völlig unklar. Bis auf die Tatsache vielleicht, dass der Claude-Oliver sie beide gesehen hat. Was beleibe keine Selbstverständlichkeit ist. Bei der Geschlechts-Konkurrenz, die ihn mit dem Til auch noch verkettet. Mond-Neptun.

"Du bist und bleibst ein Schwachmat!" war Schweigers Äußerung (ja, Pluto-Merkur tönt laut) zu all dem Elend. Und zu Claude Oliver. Der sagt gerade nichts mehr. Eine Einbahnstraße wäre all das nun gewesen, wenn der Til einfach nicht mitgespielt hätte. Manchmal nutzt man die Bühne besser nicht, wo man sich nicht ebenso zum Schwachmaten machen will, wie man es anderen vorwirft. Wie gesagt, auf Jupiter folgt fast immer Saturn. Nach den fetten die mageren Jahre. Auch, was den Beifall und die Ehre und das Liebhaben der reichen Kinder Jupiters angeht.

Schweigen ist dann manchmal mehr als Silber, Herr Schweiger, wenn man sich wirklich entwickeln will. Das gilt nicht nur für die Bösewichte und Slalom-Läufer unter uns. Sondern gerade für den, der den Erfolg hat und von daher auch die Dankbarkeit großzügig durchleben könnte.  

Bilder (bearbeitet): Rudolph: Original uploader Arthur Müller, German Wikipedia [CC BY-SA 2.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)] + Schweiger: gdcgraphics [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)] via Wikimedia Commons

Daten Filme: IMDb

Freitag, 29. März 2024

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