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Buntes

Das Embryo-Mädchen aus dem Eis

Gefrorene Kinder aus künstlicher Zeugung und ihre astrologischen Signaturen 

Laina Beasley ist ein kleines Mädchen wie viele. Vielleicht ein bisschen unruhiger als andere Kinder. Noch mehr auf dem Sprung, verträumter. Das ist auch ganz richtig so, bei vier Planeten (samt einer Sonne-Neptun-Konjunktion) im Wassermann. Dass die Leute das Wohnzimmer ihrer Eltern manchmal an einen Spielwaren-Laden erinnert? Auch nicht ungewöhnlich, wenn ein Kind drei Planeten im Schützen hat. Von Anfang an von allem eben etwas mehr. Was soll's. Laina ist gesund. Das ist vielleicht das größte Wunder.

Denn Laina Beasley, sieben Jahre alt, aus Santa Rosa, Kalifornien, hätte genauso gut vor zwei Tagen schon ihren 20. Geburtstag feiern können. Faktisch wurde sie zeitgleich mit ihren beiden anderen Geschwistern aus dem Trio gezeugt: Jeff und Carleigh, die 13 Jahre vor ihr eingepflanzt wurden und mit Krebs-Sonne-Venus-Konjunktionen zur Welt kamen. Als Überbleibsel, als "Eis-Kind", stammt Laina aus einer Petrischale und wurde für all die Jahre eingefroren, während Kind 1 und 2 der heutigen formalen, wenn auch altersmäßig absolut unterschiedlichen "Drillinge", bereits im Mutterleib wuchsen, geboren wurden und ihren langen Lebens-Vorsprung lebten. .

Wenn man genau hinschaut, hätte es Laina, die Kleinste fast gar nicht gegeben. Wäre nicht doch alles anders gekommen, als man denkt. Mit Louise Joy Brown, dem ersten "künstlichen" Kind, das dieselben Initialen wie das Eis-Mädchen trägt, hat der späte Drilling bereits astrologisch einiges gemeinsam: Zum Beispiel einen prominenten Mond-Jupiter-Pluto (Mond mit Mars-Pluto im Schützen), wohingegen Louise Browns Radix Widder-Mond Opposition Pluto Quadrat Jupiter aufweist.

Aber während dieses erste und berühmteste Retortenbaby der Welt, das dieses Jahr schon 32 wird, noch als medizinische Sensation galt und sein "Erfinder", Sir Robert Edwards, für seine physiologisch, künstlich-künstlerischen Techniken zum Wohle der Fortpflanzungs-Medizin den Nobelpreis bekam, sind "Eisbabys" wie Laina heute keine wirklichen Ausnahmen mehr.

Im Mai 2010 wurde ein kleiner Junge geboren, der als Embryo sogar noch sieben Jahre länger als Laina Beasley, also zwei Jahrzehnte, gefroren darauf wartete, ob er nun leben soll oder nicht. Das große Ja zum "Tau-Geschäft" kam dann unter der sehr speziellen Konstellation von Saturn Opposition Jupiter-Uranus Quadrat Pluto und markierte eine bis dahin unbekannte Ebene menschlicher Eingriffe (andere sagen: Übergrifflichkeit) in natürliche Vorgänge. Dabei ist traditionsgemäß massiv Pluto als genetischer Manipulator beteiligt. 

Der Junge, dessen Name bis heute nicht bekannt ist, weil er vermutlich mit seiner Entstehungs-Geschichte schon zu viele archetypische Bürden mit sich trägt und bewusste Eltern möglicherweise verhindern, dass er sich auch noch mit einer ständigen Medienpräsenz herumschlagen muss, hat vermutlich ebenso den Mond in Verbindung zu dieser Sonder-Konstellation. Sprich, wie Louise, Laina und auch Elisabeth Jordan Carr, Amerikas erstes Retorten-Kind, lunare Kontakte zu Jupiter und Pluto im Radix. Eine eigenartige Konstellation, die sich in irgendeiner Form bei einigen der nicht natürlich gezeugten Kinder wiederholt. Auch im Radix von Fortpflanzungs-Gott Edwards, Louise Browns technischem Vater, findet sich die Überhöhung (Jupiter) des Transformationskonzepts (Pluto) in Opposition von Steinbock ins Mutterzeichen Krebs.

Aber das ist eine andere Geschichte. Erstmal Laina, Laina Beasley, das Eis-Kind. 

Derart Wassermann-Betonte sind ja beileibe nicht alle retorten-gezeugt. Sondern a priori einfach Fremdlinge, anders als die anderen, in ihrem eigenen Verband, der Familie, exzentrisch in der Herkunft. Uranus' Zeichen - als achtes Feld ab Krebs im Zodiak - spricht schon davon, dass hier generell transformative, verbindlich-plutonische Prozesse der Ablösung vom Mutter-Prinzip stattfinden sollen, müssen und werden.

Deshalb haben es Menschen mit Mond-Uranus-Figuren auch oft so schwer mit ihren Müttern, die sich manchmal so stark an sie binden und für Vereinnahmung stehen, dass man sich als Träger der Konstellation ständig lösen muss. Für Wassermann-Dominierte an sich ist die Ablösung von den Müttern als inneres Konzept also häufig schon ab der Kindheit auf der inneren Festplatte enthalten. Kein Wunder, dass jemand wie Laina Beasley so viel Uranisches im Geburtsbild hat.              

Der Wassermann am eigenen Standort (Sonne) - hier noch gemeinsam mit einem schleichend entfernenden Neptun - bringt stets ein Drehbuch vom Anderssein mit. Daneben schildert es auch die für Uranisches typische Unruhe und Angst des Festgelegtseins, die zum Movens werden, um sich später immer wieder zu befreien. Saturn ist der alte Herr des Wassermanns, mit all der Erstarrung seines Zeichens, hinter dem Uranus dann die Ketten zerreißt. Daher kennen auch alle Uranier Gefangenheits-Erfahrungen. In Laina Beasleys Radix könnte es für das Kind, das einer der am längsten "aufbewahrten" Embryos war, kaum passendere Anlage geben, als diesen Wassermann-Cluster. Mit Saturn im Krebs, Quadrat Jupiter, erzählt er sowohl von Jahrzehnten der Erstarrung, als auch vom buchstäbliche Auftauen und der technischen Bezogenheit eines Herstellungsvorganges.

Ihre Drillings-Geschwister Jeff und Carleigh (rechts) haben diese direkte, persönliche Wassermann-Betonung nicht - wohl aber die Saturn-Uranus-Rezeption mit einem ähnlichen Thema, das bei ihnen ebenfalls in Opposition zum mutter- (-herkunfts-) bezüglichen Merkur-Bereich im Krebs steht. Sprich: Ihre direkten Standort-Erfahrungen sind von der "Künstlichkeit" weniger betroffen, da sie direkt eingesetzt und nicht "gelagert" wurden. Der Uranus von Louise Brown dagegen steht in weitem Quadrat zur Sonne, aber vor allem in 7, was dessen Rolle für die plötzliche und lebensbegleitende Öffentlichkeit ihrer Person, schon als Baby, quasi als "Sondermodell" abbildet. Der technische Vorgang ihrer Entstehung war - abgesehen von allen ethischen Problemen - für die Außenwelt bahnbrechend und drängt sie bis heute dazu, eine "Ich-bin-doch-nur-ich"-Haltung der Löwe-Sonne einzunehmen und sich mit der Venus als Ac-Herrin im Quadrat zu Neptun in 8 (wieder der Hinweis auf einen "genetischen" Zugriff) im Selbst verunsichert zu fühlen. 

Auch das erste amerikanische Retorten-Kind, Elizabeth Carr, hat Uranus wiederum im starken Stand in 11 und Venus als IC-Herrscherin (Woher komme ich?) im Wassermann, während Jupiter am MC im Skorpion sitzt - in Konjunktion zu Pluto in der Waage. Sonne, Aszendent und Merkur stehen im Steinbock, quadriert vom Saturn selbst, der das Ehrgeiz- und Form-Prinzip (Amerika braucht auch ein solches Kind!) symbolisiert.

All die beteiligten Langsamläufer lassen sich dabei auf der gesellschaftlichen und individuellen Ebene lesen und haben mindestens zwei Seiten. Während der Pluto (gern mit Venus-Beteiligung = Überlebensachse Stier-Skorpion) die Übergriffe in natürliche Prozesse bebildert, wirft er auch Ethik-Fragen, die immer schon Skorpion-Topos waren, auf. Saturn erzählt vom Willen zur  Struktur und von der Behinderung des Lebens, die damit oft verbunden ist. Uranus bringt die Abkehr vom Alten, den vermeintlichen Fortschritt aller technisierten Prozesse ein und damit außerdem eine fast gewalttätige, sprunghafte Verneinung fließender Entwicklungen. Neptun-Bezüglichkeiten kommen bei den Eis- und Retorten-Kindern vor, scheinen aber eine mehr persönliche Bedeutung zu haben. Es ist vorstellbar, dass mit Bezügen zur Sonne oder Merkur ebenso der verträumte Charakter, das Illusionäre des eigenen Daseins, für die betroffenen Kinder, wenn sie irgendwann ihre Herkunft begreifen, unglaublich wichtig wird. Aber es geht bei diesem Einfluß Neptuns immer wieder auch um Irritierbarkeit, verschwimmende Wahrnehmung und eine Art "Tabu, zu sein". Wenn ich nicht produziert worden wäre, gäbe es mich gar nicht - das entspricht - vielleicht! - dem Empfinden dahinter.

Laina Beasley jedenfalls hat ihr Schicksal, sein zu dürfen, wer und was sie ist, letztlich einem Kampf zu verdanken. Eigentlich waren sie und einige weitere vorübergehend "ausrangierte" Geschwister-Embryonen überhaupt nicht dazu gedacht, irgendwann als lebendige Menschen geboren zu werden. Denn als die "Ersten unter Gleichen" waren ja bereits Jeff und Carleigh eingepflanzt. Dann ging aber, Jahre später, wegen eines allergischen Schocks bei einem ganz neuen Befruchtungsversuch der Mutter, alles schief. Man erinnerte sich an die alten Embryonen. Es stellte sich heraus, dass der Fortpflanzungs-Mediziner versucht hatte, in vielen Fällen Geschäfte mit dem "Rest-Material" zu machen. Lainas Mutter holte die Embryos, die noch übrig waren, "nach Hause". Und so kamen sie irgendwann dennoch zum Einsatz.

So unterkühlt und strange wie das klingt, waren letztlich vermutlich auch die Jahre in der Kälte. Ob nun ein Embryo erlebensfähig ist oder nicht - solche Vorgeschichten haben systemische Wirkungen, die sich dann auch im späteren Horoskop zeigen. Den virtuellen Charakter des Schacherns mit Sein oder Nichtsein, aber auch die nicht loslassbare Fokussierung der Mutter auf ihre Vision vom Kind, spiegelt nicht nur Lainas Wassermann-Cluster, sondern auch die Mars-Pluto-Mond-Anlage im Schützen. Dass - wie immer im Leben - das Gift gleichzeitig die Heilung sein kann, zeigt sich sehr fein darin, wie die mütterliche Besessenheit später in ein regelrecht greifendes Verhalten nach den Embryonen umschlägt. Das letztendlich dem Noch-nicht-Kind, das im Eis oder bei Experimenten des fadenscheinigen Arztes verlorengegangen wäre, buchstäblich das Leben rettete.

Pluto zeigt in Zusammenhängen mit Eingriffen in Genmaterial oder nicht-natürliche Erschaffungs-Prozesse immer auch die archetypisch anmutende Kraft zu töten, aber auch wieder neu zu gebären. Seine Eingebundenheit in die Charts solcher Kinder, die wegen ihres zerstörerisch-erneuernden Lebens-Signums auch lebenslang zwischen Macht- und Ohnmachts-Zuständen schwanken können, ist berüchtigt als Anzeiger eines Spektrums zwischen höchster Ethik und tiefster, manipulativer Missbräuchlichkeit.

Laina Beasley, Elizabeth Carr oder Louise Brown leben. Das ist das einzige, was zählt. Dass sie vermutlich keinen leichten "Auftrag" haben, als lebendige Symbole kultureller Veränderungs-Prozesse, in denen auch die uralten "göttlichen" Tabu-Bereiche des Kreierens menschlicher Form berührt und verletzt sind, ist die eine Sache, die individuell vermutlich schwer genug wirkt. Eine andere ist - wie das Bild oben aus den ersten Lebensstunden von Retorten-Baby Louise zeigt - dass es womöglich besondere, kleine Wesen sind. Vielleicht sogar mit einer besonderen Weisheit. Egal, woher sie kommen. Und wer sie nun gemacht hat.

Bilder (bearbeitet): Peter Weis, Rev. Thomas Davidson 1856-1923, Evening News, via Wikimedia Commons

Freitag, 29. März 2024

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