Loop!

Buntes

Piratensender auf Quotensuche

Ein Entertainer auf Talfahrt

Thomas Gottschalk ist ohne Frage ein Urgestein der deutschen Medienlandschaft. Und im Gegensatz zu den vielen TV-Aufsteigern, die über Nacht zum Hype wurden, hat er sich im Laufe der Jahre in der Nahrungskette der Fernseh-Moderatoren hochgearbeitet. Um zuletzt im Olymp von „Wetten, dass..?“ anzukommen, einem Quoten-Paradies, wo sich  sonst nur Fußball-Endspiele finden.

Bis zu jenem verhängnisvollen 4. Dezember 2010, an dem der schöne Schein von brutaler Wirklichkeit eingeholt wurde. Seitdem ist Thommy auf der Suche nach einer neuen Aufgabe und erfindet gerade ein neues Sendeformat. Eine zuschauer-finanzierte Studio-Renovierung, getarnt als Talkshow fürs Senioren-Fernsehen. Aber der Reihe nach…

Im beschaulichen Bamberg erblickte Gottschalk 1950 das Licht der Welt. Ausgestattet mit einer charmanten Stier-Sonne, einem redseligen Zwillingsmond und einem angepassten Waage-Aszendenten. 

Eine ideale Mischung, um als Selbstdarsteller ins Rampenlicht einer unterhaltungs-süchtigen Fernsehnation zu rücken. Mit zudem acht Planeten im dritten und vierten Quadranten konnte und kann er auch ohne das Feedback seiner Umwelt nicht existieren.

Er braucht Spiegelung, die Rückstrahlung der Erscheinungswelt, um sich selbst überhaupt fassen zu können. Lediglich im Beziehungs-Bereich und in der Visions-Ausrichtung findet im zweiten Quadranten eine Art Eigenschöpfung statt, die auch ohne entsprechendes Publikum und Setting funktioniert.


Nach vielen kleinen und großen Stationen übernahm Thomas Gottschalk am 26.9.1987 das ZDF-Zugpferd „Wetten, dass..?“ von Frank Elstner. Mit nur einer kurzen Unterbrechung wurde Gottschalk nach dem Vater der Sendung zum Gesicht, Denker und Lenker dieser Show bis zum Dezember 2011.

Das Ereignischart seiner ersten Sendung zeigt wenige Spannungs-Aspekte, lediglich Merkur Opposition Jupiter (Gottschalk war berüchtigt für zeitliches Überziehen) und ein sehr exaktes Quadrat zwischen Mars und Uranus (Unfallgefahr) sorgen für ein wenig  Würze im Gesamtbild. 

Alles lief also gut, bis zu jenem 4. Dezember 2010, als der junge Samuel Koch bei einem Stunt in der Sendung schwer verletzt wurde. Derselbe Samuel Koch, der ausgerechnet am 28.9.1987 geboren wurde, zwei Tage nach Gottschalks erster Wetten-Dass-Show. „Gott würfelt nicht“, meinte Albert Einstein einstmals. 

Im Chart der 192. Folge findet sich dann auch eine Mars-Merkur-Pluto-Konjunktion. Und auch hier steht Mars wieder im exakten Quadrat zu Uranus.

Vergleicht man Ereignischart und Radix von Samuel Koch, fallen einem die Hinweise auf das Drama sofort ins Auge. T-Saturn Konjunktion Venus, T-Pluto-Merkur Quadrat Sonne, T-Jupiter-Uranus Quadrat Uranus und Opposition Mars. auch eine Mars-Merkur-Pluto Konjunktion. Und  – auch hier steht Mars wieder im exakten Quadrat zu Uranus.

Jeder astrologische Anfänger hätte der Sendeleitung an diesem Abend von waghalsigen Stunts abgeraten. Aber Gottschalk mag, ohne es zu wissen, den jungen Koch, dessen Radix dem Radix der ersten Sendung so sehr gleicht und der von daher ein ähnliches Energie-Muster aufweist, als Teil seiner eigenen Show-Geschichte wahrgenommen haben. Alles passte irgendwie perfekt  zusammen, ein bisschen mehr Kick für die Quote.

Nimmt man Gottschalks Zeitcombin mit der ersten Sendung (links innen) als Referenz dazu und vergleicht es mit dem Chart der Unfall-Sendung (außen), wird es vollends gruselig. Besagte Mars-Merkur-Pluto Konjunktion steht hier am Aszendenten im Quadrat zur Jupiter-Uranus-Konjunktion. Die wiederum genau auf der Sonne von Samuel Koch liegt.

Das mag auf den ersten Blick verwirrend und weit hergeholt erscheinen, auf den zweiten, astrologischen Blick kann man aber eigentlich nur staunen, wie sehr hier verschiedene Zeit-Rädchen ineinander griffen, bis schließlich alle Uhrzeiger auf zwölf standen.

Für Gottschalk selbst hatte diese Zeitqualität tatsächlich etwas Einschneidendes, seine Betroffenheit war kein medialer Schachzug. Denn genau an diesem Tag steht T-Saturn auf seinem Radix-Neptun, T-Sonne im Quadrat zu Saturn (exakt) und T-Neptun läuft einige Tage später ins Quadrat zu seiner Stier-Sonne. Sein anschließender Rückzug aus der Sendung war also tatsächlich auch sternzeit-gemäß und folgerichtig. Aber Rückzug heißt bei Gottschalk nun nicht etwa aufhören, nein. Alles nur etwas kleiner und beschaulicher. Statt sieben Wettpaten auf einem Sofa, nun zwei nette Gäste in gemütlicher Baumarkt-Atmosphäre. So jedenfalls war der Plan.

Am 23. Januar 2012 startete Gottschalks neues Format „Gottschalk live!“ Und floppt und floppt bis heute.
Nach knapp zwei Monaten munkelt die Branche hinter vorgehaltener Hand, dass die Sendung bald abgesetzt werden muss. Gottschalk geht es wie so vielen vor ihm, die aus irgendeinem Samstagabend Show-Olymp in die Niederungen menschlicher Vorabend-Unterhaltung herabsteigen. Alles ändert sich, die Maßstäbe genauso wie die Ansprüche.

Aber vor allem, wenn man zur falschen Zeit das scheinbar Richtige tun will, entstehen unvorhergesehen Hindernisse, die niemand richtig greifen kann.
Dabei ist es ziemlich einfach, aus astrologischer Perspektive: „Supernase Tommy“ hat seit seinem Rückzug und gleichzeitigem Neueinstieg Transit-Saturn fast stationär auf seinem Waage-Aszendenten stehen. Im Klartext: ihm ist überhaupt nicht nach lustig zumute, eigentlich hat er gerade die Nase von all dem Tütelüüt und Gedöns gestrichen voll.

Mit Saturn am AC enttarnt sich jede gutgemeinte Pointe von selbst als höchstens peinlich, das eigene Anspruchsdenken wird riesig, vor allem wenn im Radix Mond und Saturn im Quadrat zueinander stehen. Dann gibt es fast immer Maßstäbe, die die seelische Eigenheit in Frage stellen. Der Hang zum perfekten Funktionieren beispielsweise, der Anspruch genau zu wissen, was geht und was nicht.

In solchen Zeiten kann man nicht gewinnen, außer durch absolute Offenheit und Ehrlichkeit. Sich selbst und anderen gegenüber. Schlimmer noch – seine Talkgäste stehlen Gottschalk die Show, sind agiler und schneller als er. Und Gottschalk liest derweil seine Gags und bahnbrechenden Infos („Wir haben im Internet recherchiert…“) vom Blatt ab, als würde er die Preisliste eines Bestattungsunternehmens zum Besten geben.

Man muss leider Gottes konsternieren, so kann das auch nichts werden. Im Moment wäre ein Format wie „Frag-Mutti.de“ noch das Entsprechendste für ihn, Anleitungen fürs Heimwerken am Wochenende, vielleicht noch ein paar Spar- und Kochtipps hier und da. 

Bei der Auswahl der Erstausstrahlung hätte man aber auch nicht viel mehr falsch machen können. Der Wassermann-Neumond zeigt deutlich  wer hier das Sagen haben soll – Uranus.
Aber genau in diesen Zeitabschnitt fällt auch das Transit-Quadrat von Uranus zum Radix-Uranus Gottschalks. Also nichts, aber auch gar nichts mit Spontanität und Überraschung möglich. Jedenfalls für den Herrn im Talkmaster-Sessel.

Besonders die beständigen und peinlichen Hinweise auf Google-Recherchen und die Facebook-Fanseite machen deutlich, wie wenig uranische Medienkonzepte seit dem Wechsel Neptuns in die Fische noch funktionieren. Auch Mars erweist sich hier als Rohrkrepierer.

Zwar gibt’s zur Erstausstrahlung eine exakte Konjunktion zwischen Transit- und Radix-Mars. Der wird aber schon sechs Stunden nach der Sendung rückläufig. Und bleibt es bis heute. Also auch hier wieder keine Dynamik, kein Pep, nichts von alledem, was Thomas Gottschalk sich vermutlich ausgemalt hatte.

Aber Hoffnung naht – zumindest wenn er noch ein wenig durchhält. Saturn entfernt sich langsam von seinem Aszendent, Mars wird in knapp 3 Wochen wieder flott nach vorne laufen und, den Göttern sei Dank, Jupiter nähert sich Gottschalks Stier-Merkur und -Sonne. Bis Mitte April heißt es also noch: Augen zu und durch, danach könnte er wieder zur altgewohnten Unbeschwertheit zurückfinden. Und sich über das plötzliche Umschwenken der Kritiker und den steigenden Zuschauerzahlen freuen.

Allerdings gibt’s im Kosmos auch immer einen Plan B: Die Sendung wird in diesem Paralleluniversum in den nächsten Wochen abgesetzt und Thomas Gottschalk genießt dann mit dem Jupiter-Überlauf sein Leben mal ganz entspannt. Ohne unter Dauerbeobachtung zu stehen. In jedem Fall ist die nähere Zukunft eine bessere. Wetten, dass..?

(meta - 22.03.2012, 21:30 h)

Freitag, 29. März 2024

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