Es wird besser: Simplify Your Self
Nun wird's hoffentlich bald besser mit der allgemeinen Anspannung. Hauptsache, man hat durch die Blockaden des Mars begriffen, was noch gar nicht reif für die Wirklichkeit ist. Durch die Atempause im Tun kommen Fragen auf: Was genau fehlt mir noch? Was will ich eigentlich praktisch? Was brauche ich darunter seelisch? Die Direktheit, mit der ein konfuser Fische-Mars ja gern mal seine Probleme bekommt, bringt der Saturn ein. Mars-Aspekte sind durch die dazukommenden Faktoren ohnehin ein Klärungs-Prozess für sich. Wer jetzt kurz, klar und entschieden seine Beschlüsse überdenkt und ab Freitag spätestens nach den eigenen Werten handelt, ist auf der konstruktiven Seite.
Wer mit Saturn geht, der vereinfacht. Damit wäre eine mögliche "Lektion" für den letzten der drei "zornigen Tage" quasi schon am Donnerstag um 9:15 GMT erfolgreich erledigt (wenn auch vielleicht angestrengt - mehr zur 'Wut-Woche' HIER). Das Blockade-Quadrat Mars-Saturn auf 23°22 Fische/Schütze löst sich in Kürze wieder auf. Das bedeutet einerseits bei alten Themen (Saturn), die jetzt auf andere, erweiterte Ebenen übertragen werden (Schütze) noch einmal ein mögliches Anbranden von Trotz und Ärger. Mitsamt aller Energie-Verluste, falls man seinen Mars etwa frustriert doch völlig unterdrückt hat. Nicht wirklich gut, denn der bringt ja auch die notwenige Bewegung in die eigenen Projekte, die Grenzen überschreiten wollen und doch manchmal nur andere kolonialisieren, deren Gegenwehr wir in unserer Begeisterung übergehen.
Was alles mit Saturn im Schützen sowieso stark angesprochen ist, der drum möglicherweise da blockiert, wo nicht genug an den Grundlagen gefeilt wurde. Das holt man jetzt besser nach. Saturn ist ein Maurer, der das Durcharbeiten von allem bringt, wo Schritte übersprungen wurden, in Bezug zum Mars kann einen das fast wahnsinnig machen. Aber jede Tiefe hat auch unvermeidbar Schwere. Darum rundet Saturn mit Mars letztlich sehr unterstützend Zyklen ab, was sich zwar unangenehm anfühlen kann, aber angenehm wirksam wird, wenn man die Hindernisläufe dann durchsteht. Das jetzige Quadrat ist da (wie alle 90 Grad Winkel) nicht zimperlich, nett und duldsam, aber hilfreich. Es unterstützt dabei, die blinden Flecken am eigenen Leibe zu erleben, die man immer übersieht. Arbeit am Durchhalten in Zeitlupe. Was sich jetzt kurzfristig zerschlägt, war noch nicht reif für's Leben. Das heißt einfach: Noch eine Runde üben.
Saturn hat dafür immer auch Garantien. So kann man sicher sein, irgendwelche Notwendigkeiten übersehen zu haben, wenn er einen nun erneut auf den Berg schickt. Mühselig, aber ziemlich nachvollziehbar, da er immer den Anspruch, die Mission, die Absicht überprüft. Gerade bei Sonne auf dem letzten Steinbock-Grad, und hier auch noch besonders genau. Denn dann nähert sich das Zentralgestirn ja als Symbol für das Wesentliche bis zum Abend unaufhaltsam dem Wassermann. Erst da kann man springen - lieber übrigens in einen reifen Entschluss, der organisatorisch und strukturell Saturns Grundlagen einbezieht, als in die wiederholte Erfahrung, alles viel zu überstürzt umgeworfen zu haben.
Systeme können, aber müssen dann nicht fallen. Falsches Timing kann einem dahingehend gerade auf der Zeichengrenze unterlaufen. Es kann sein, dass man die saturnische Phase seit kurz vor Weihnachten eben nicht genug zum Lernen über die eigenen Fehler genutzt hat, sondern man sich den Kopf nur immer wieder an Mauern angestoßen hat, die ja durchaus ihre Berechtigung haben. Weil sie nicht nur sperren, sondern auch sichern.
Die Frage wäre jetzt: Was eigentlich ist noch zu wackelig? Wo habe ich selbst während der Steinbock-Phase nicht genug für Verantwortlichkeit, Regelhaftigkeit und Strukturen gesorgt, die etwas für mich, in mir oder draußen in meinem Umfeld tragen? Mit solchen Gedanken offen in die Wassermann-Sequenz zu gehen, kann spannend sein. Weil uns genau da blitzartige Einsichten überkommen können, was eigentlich an Absicherung wofür noch völlig fehlt. Oft hat das einfach mit Organisation zu tun, nicht mit den vielen komplizierten Thesen über Beziehungen oder Verwicklungen des Selbst, in die Fische-Mars uns hineintreibt.
Wo aber am Ende des Steinbocks ein Saturn-Problem sich auftut, das man nicht richtig festmachen kann, fehlt meist bloß etwas "Simplify Your Self". Was also wird noch benötigt an Klarheit? Von wem? Wie kann man sie herstellen? Und wo, bei welchem Thema, begebe ich mich aus der zentralen Position des löwehaften Ego nun lieber eine Weile an die Ränder des Geschehens, in den Wassermann - um mehr Raum und Distanz zum Problem zu bekommen?
Wassermann (oder Uranus) erzielt in gewisser Weise immer ein Gegengewicht (oder eine Gegen-Leichtigkeit) für das, was im Saturnischen zu hart, zu schwer, zu fest und zu eingefroren gewesen ist. Man kann getröstet sein, jetzt wird durch schnellen, heftigen Druck der Nervosität und Unruhe bald eine Balance der Ereignisse geschaffen. Für die nächste Runde der "alten", chronisch problembeladenen Themen rät kurz zuvor ja die abschließende Quadrat-Konstellation, einfach Geduld zu haben, wenn es heißt: "Auf ein Neues!". Und nicht etwa zum Aufgeben. Was Saturn berührt, braucht mehr Zeit, Ruhe und Überblick. Erst bremst er aktuell den Mars zum allseitigen Gewinn aus, aber die Wanderung durch den riesigen, schnellen Schützen (auch Feuer), mit allem überbordenden Engagement, symbolisiert genereller eine mangelnde stabile Vorbereitung. Und schickt einen noch mal über Los. Zwischen Steinbock und Widder zeigt sich dann, ob der Prozess konstruktiv läuft, bis zum neuen Beginn in der kosmischen Spalte.
Dann wird das Ergebnis auch besser. Wer in den nächsten Tagen dann trotz des ganzen Frusts beim Wollen und nicht Bekommen bei den Plänen für eine überlegtere, langsamere und besser abgesicherte Variante der Umsetzung seiner Vision bleibt, wird feststellen, dass gerade unter diesem Donnerstags-Aspekt neue Kraft aus dem Widerstand gegen die immer wieder auftauchenden Behinderungen wächst. Saturn liefert uns sowieso nur alte Bekannte auf unseren inneren und äußeren Bühnen, nichts grundlegen Überraschendes.
Und wer jetzt nicht davor scheut, sondern schlicht anders plant, der räumt die Hürde dann im Wassermann bis Widder auch letztlich ab. Mehr der alten Fehler bringt dagegen nur mehr der alten Ergebnisse. So einfach ist das - und es hat nichts damit zu tun, dass das Leben einen ärgern will. Am Ende wird alles so, wie wir es an Bereicherung zugelassen haben. Und die kommt eben manchmal auch im Jogging-Anzug für Hürdenläufer daher.
Abends um 21:23 GMT springt Donnerstag dann endlich tatsächlich noch die Sonne in den Wassermann. Damit ändert sich die Energie manchmal auch sprunghaft mehr in Richtung kurzfristiger Veränderungen. Uranus im Widder, der sie ab da beherrscht, braucht einfach neue Anfänge und schafft sich den Startblock zur Not durch große Schwankungen. Ohne Uranus wäre man nach der Festlegung im Saturnischen einfach eine Art Monument, das vielleicht seine Ruhe hat, aber nicht richtig lebt.
Ob die Entschlüsse dann klug sind oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Wassermann gleicht mit seinen Extremen immer Mängel anderswo aus. Wenn einem auf diesen ersten, wilden Graden des Sonnen-Durchlaufs hier (die letzten gehen dann tendenziell eher Richtung Fische) also Rebellionen oder noch schlimmer, fiese kleine Rebellen im eigenen Umfeld begegnen, kann man darauf wetten, dass sie das an genau den Punkten tun, wo man selbst zu sehr erstarrt ist. Erfährt man sich dagegen in der Rolle des Revolutionärs (z.B. durch sehr viele kleine Impulse, Sachen umzuwerfen), sollte man wissen, dass hier vermutlich tatsächlich Veränderungen anstehen.
Das bedeutet nicht immer, dann unter allen Umständen etwa von Jetzt auf Gleich jedes System stürzen zu müssen, das einem innen oder außen begegnet, sondern manchmal nur, mit Liebe Voraussetzungen zu schaffen, damit künftig stabilerer Selbstwert, bessere Gemeinschafts-Werte oder Wertigkeiten umsetzbar werden (Wassermann spiegelt sich auf Stier und beide haben mit Gesellschaften zu tun). Dabei sollte man ruhig ungewohnte Wege gehen und wer möglichst viel anders macht, als er Dinge sonst tut, hat in dieser Zeit die besten Karten für wirkliche Cuts, die nützen.
Dass am Folgetag des Wassermann-Ingress' dann die Krönung des Mr. Trump vom einfachen Bürgerlichen zum Präsidenten stattfindet, lässt hoffen, dass doch wider Erwarten in diesem fast fiktionalen Akt etwas Gutes steckt. Auch wenn es rundherum genug Brüchigkeiten gibt (= ebenfalls uranisch). Trump hat Sonne-Uranus in 10, in Übereinstimmung mit dem Zeitklima. Man nennt ihn ja nicht umsonst den Narren, was die einen bloß mit "unerträglich dumm" gleichsetzen und die anderen dagegen für äußerst positiv halten. Soviel nur zum Spektrum der Außenseiter-Positionen, die im Zeichen des Uranus immer bis aufs Äußerste dehnbar sind.
So eine Ambivalenz in sich, die dann nach draußen übertragen wird, ist zwar nicht immer eine Sollbruchstelle, kann aber durchaus für Betroffene schwierig und nicht ungefährlich werden, da sie häufig im Licht der Öffentlichkeit mit schnellen Äußerungen viele Gräben und Unruhen schaffen. Trumps Saturn-Transit über den Radix-Vollmond ist noch nicht vorbei, Uranus und Pluto verletzen seine Krebs-Planeten und Waage-Jupiter künftig massiv. Sicherheitsvorkehrungen in Washington sind da überaus angebracht.
Was das Persönliche mit seinem Veränderungs-Hunger in uns allen angeht, ist es gut, dass endlich nach den seelischen Winterstimmungen der Wassermann kommt. Denn so versteinert, wie es kurz zuvor noch Mars-Saturn (als Ruhe vor dem Sturm) anzeigt, sollten und werden die Zeiten mit ihren Haltungen nicht bleiben. Vor dem Lösen denke man aber immer bei Schwierigkeiten an notwendige Bindungen. Der Mars-Saturn ist kein völlig risikoarmer Aspekt. Er beschreibt immer auch eine Aufprall-Tendenz, wo man individuell - besonders beim Bezug des eigenen Horoskops zu den beweglichen 20er-Graden jetzt - besser achtsam ist. Vor allem um die Zeit der Genauigkeit am Morgen und wenn Achsen den Aspekt im Lauf des Tags neu auslösen. Speziell körperlichen Risiken sollte man sich da nicht aussetzen. Auch wenn alles nun intensiv nach Wassermann zieht, darf man im Steinbock noch bewusst verlangsamen. Dann wird auch alles gut. Oder besser: So gut, wie es gedacht ist, um den persönlichen Fluss der Zeit nicht durch zu viel Gegendruck zu stören. Sobald wir im Uranischen sind, strömt alles sowieso wieder im doppelten Tempo - und Zeit, Ideen und Wollen fliegen hoch.
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