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Astro-Labor

Merkur: Gibt es ein Demenz-Signum?

Als Loop! letztes Jahr über Nobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez berichtete, der an Alzheimer erkrankte, und erste astrologische Hintergründe der Krankheiten aus dem Formenkreis der Demenz beleuchtete, war klar, dass dem Nobelpreisträger immer wieder andere Menschen mit demselben Leiden folgen werden. Einer davon ist nun offenbar: auch Schauspieler Karlheinz Böhm, Fische-Sonne, Aszendent Jungfrau, Sissis "Franzerl".

Sein Sohn Michael ging jetzt an die Öffentlichkeit, um den zunehmenden "schwersten" geistigen Verfall des Vaters nicht mehr zu verschleiern. Neptunisches, das mit neptunischem Mut zur Wahrheit zwar nicht geheilt, aber immerhin an den Tag gebracht werden kann. Eine Sache der Verantwortung, meint der Sohn, vor allem auch für die Hilfsprojekte, die Böhm ins Leben gerufen habe.

Abgesehen davon, was man von dieser Aktion nun hält, lenkt jeder Prominente mehr, der das Sterben des eigenen Denkens durchlebt, den öffentlichen Fokus auf die vielfältig aufscheinenden Erkrankungen, die für Kranke und Angehörige immer noch zu den problematischsten Störungen überhaupt gehören. Betroffene brauchen unendliche Kraft, sobald die alte, stringente Ratio, wie man sie kennt, einfach stirbt. Auch Karlheinz.Böhm weist wieder ein astrologisches "Muster" auf, das wir schon seinerzeit bei Marquez grob umrissen haben. Obwohl solche Marker mitnichten bei irgendeinem der Kranken vereinzelt auftauchen. Selbst wenn es so einfach wäre, sich bei Alzheimer auf die naheliegenden, klassischen Aspekte der geistigen Konfusion (wie Merkur-Neptun) zu beschränken: Natürlich kommen sie auch vor (siehe Differenzierung weiter unten) und legen sozusagen den Teppich für eine mögliche Anlage zu Demenz-Erkrankungen aus. Aber die Zeichen im Radix finden sich in der Metagnose ausnahmslos in Clustern.

Isolierte Aspekte, das sei zur Warnung ausdrücklich gesagt, genügen also keinesfalls, um eine Anfälligkeit auch nur im Ansatz zu "diagnostizieren". Wobei die Astrologie bei solchen Themen ohnehin sehr Ernst nehmen muss, wo eigentlich ihr Bereiche endet und die Zuständigkeit von Ärzten anfängt. Hier stoßen Astrologen an die Grenzen ihres Fachs - oder dessen, was sie verantworten können. Allein aus astrologischen Anlagen zu schließen, ob jemand an Alzheimer erkranken wird oder nicht, ist beim aktuellen Stand astrologischer schlicht Forschung unmöglich. Ob also ein Risiko besteht, lässt sich erst dann vermuten, wenn mehr gesicherte empirische Daten von mehr Astrologen gesammelt, überprüft und gegengecheckt worden sind.   . 

Aus gegebenem Anlass soll dieser Artikel noch einmal zusammenfassen, welche Gemeinsamkeiten wir bislang beim Versuch gefunden haben, astrologische Marker von Menschen zu entdecken, deren Alltag mit Demenzen zum Schrecken wird. Im Verlust von jedem rationalen Zusammenhang, den Herr und Frau Mustermann für das Dasein in der Welt sonst gebrauchen, um sich Dasein folgerichtig zu erklären. Auch das ist natürlich von höherer Warte aus stets hinterfragbar. Aber ohne solche Grundzüge üblicher "Logik" entwickelt sich das Leben der Erkrankten nun mal dennoch häufig zur Horror-Reise in die Vergänglichkeit von Kontakt und einen Kosmos schwindender Erinnerung an Verbindung, Geliebte oder sogar Liebe. Denn Demenz löscht fast alles aus, was man kennt, versteht und mit dessen Hilfe sich Mensch mit Welt und ihren Möglichkeiten verbindet.

Astrologisch würde man bei der großen Erinnerungslosigkeit, jener hilflos unter dem Stichwort "Demenz" zusammengefassten Krankheit, zu deren speziellen Symptomen-Kreis auch Alzheimer gehört, auf den ersten Blick wirklich Langsamläufer in Verbindung zu Merkur erwarten. Manchmal finden wir das Szenario tatsächlich so vor, oft aber bei anderen Charts eben gar nicht. Denken und Vergessen, die Achsen Jungfrau-Fische oder Zwillinge-Schütze, bergen in sich ja zunächst sogar große Ausgewogenheit, belegen an sich also noch gar keinen Mangel. Das gilt auch für Merkur-Neptun oder Merkur-Jupiter als Aspekte. Ohne Vergessen eben kein weiteres Denken - die Speicher wären sonst einfach sehr schnell voll. Deshalb ist es - genau betrachtet - auch nicht verwunderlich, dass bei Alzheimer-Patienten in der astrologischen Anlage Merkur-Neptun-Aspekte zwar tatsächlich eine Rolle spielen, aber nicht so ausschließlich, dass man sie als "Schuldige" dingfest machen könnte.

Es gibt eben kein "es", was den Auslöser oder die Sicherheit herstellt, dass, wie und wann sich Demenz-Erkrankungen zeigen. Sondern nur astrologische Hinweise. Das "gewisse Etwas", das sowohl Mediziner wie auch Psychologen immer wieder suchen, besteht auch astrologisch für diese Form von Demenz aus einer miteinander kombinierten und kombinierbaren Anlage-Gruppierung. Deren Quantität gegebenenfalls Risiken erhöhen kann. Und selbst hier muss man letztlich zwischen der "klassischen" Alzheimer-Erkrankung und anderen Bildern unterscheiden, die eindeutig zb auf Hirn-Verkalkungen oder Durchblutungs-Problemen zurückzuführen sind. Welcher Art die Marker dann auch sind, sie stellen auch in der Astrologie 1. lediglich eine Möglichkeit, keine Sicherheit dar und 2. kann man mit einem groben "Fund" von Gemeinsamkeiten für's Erste recht zufrieden sein.

Was heisst es also konkret, wenn sich wirklich ein Muster andeutet? Falls seine Symbolik nicht anders ausgelebt wird, kann auch eine Alzheimer-Problematik auftauchen. Aber die Suche muss schließlich irgendwo beginnen: Am besten mit einer Offenheit gegenüber ALLEN, nicht nur merkurischen oder neptunischen Risiken. Dazu ist es wichtig, möglichst viele Charts zur Verfügung zu haben, die eine relativ sichere Basis für einen ersten Überblick von Anlage und Ausleben nachgewiesen Erkrankter bieten. Beim Astrodienst beispielsweise finden sich in der DATENBANK viele Horoskope von Personen, die unter Demenz litten. Dort kann man für den Rahmen eigener Untersuchungen einen guten, stabilen Anfang finden.   

Weltweit müssen inzwischen jedenfalls etwa 35 Millionen Menschen mit dem schleichenden Verlust ihrer üblichen Denkfähigkeit umgehen. Darunter so berühmte Namen wie Ronald Reagan, Charlton Heston, Peter Falk, Walter Jens, Margaret Thatcher oder Rudi Assauer. Es kann jeden treffen. So flott das Denken auch sonst lebenslang funktionierte. Anhand seiner Patientin Auguste Deter, der er in der Städtischen Anstalt für Irre und Epileptische in Frankfurt begegnet war, beschrieb Alois Alzheimer 1906 erstmalig das Krankheitsbild des bröckelnden Verstandes als eigenen Symptom-Komplex.

Am Tag der Veröffentlichung (rechts) bewegte Merkur sich im Schützen auf Venus zu (beide in 11), Uranus stand am Mittags-AC und Mars als Herr 3 lief in die Quadratur hinein - genau wie auch zu den Mittags-Herrschern 12 und 2, die in Konjunktion im Haus 7 standen. Es ergaben sich auf diese Weise als Tages-Marker - besonders auf der "praktischen" Umsetzungsebene der Herrscher - Vielfach-Konstellationen, die man auch in Charts von Demenz-Erkrankten später - in der einen oder anderen Ausprägung - findet. Häufig sieht man bei Betroffenen also tatsächlich Kombinationen, die den Merkur, das "geregelte Denken" (oder genauer: die Fähigkeit zur Sinnzuschreibung und Bedeutungszuweisung, Abstraktion oder verbaler bzw. logischer Erinnerung) betreffen. Das wundert bei seiner Symbolik nicht. 

Speziell Merkur-Mars, Merkur-Venus, Merkur-Uranus, Merkur-Neptun, Merkur-Saturn und/oder Mars-Venus kommen nach unserem Überblick hier immer wieder miteinander kombiniert vor. Ihr Signum betrifft gleich mehrfach auch das Radix von Karlheinz Böhm, wie wir noch sehen werden. Eine genauere Differenzierung könnte dabei über einen zugrunde liegenden "großen" Leit-Aspekt (bei Böhm Merkur-Neptun) möglich sein, wobei diese Anlage aber auch wieder von Mensch zu Mensch variiert. Denn Alzheimer oder andere Demenzen zeigen sich in ganz verschiedenen Gesichter. Da gibt es die "Unruhe-Form mit Bewegungsdrang" oder die schiere Verwirrung. Um solche Dominanzen scheinen sich weitere Anzeiger (Hierarchisierung weiter unten) zu gruppieren. Dass Mars und Merkur überraschend in der Gruppe von Charts, die wir untersucht haben, eine Hauptrolle spielen, mag Zufall sein. Allerdings bedingt schon der "Ort" der Krankheit den Widder-Herrn als Mitspieler: Mars spiegelt die Hardware des Hirns (den Kopf), Merkur die Software - das Denken als abstrakte Hirnfunktion auch von Sprache (Zwilling, der Idee über Welt, die zum Wort wird) oder von "Erklärungen" und der Nutzung von Abstarktionen für die Umwelt (Jungfrau).

Eine entzündliche Komponente von Alzheimer, die jetzt immer wieder diskutiert wurde (samt eines noch recht neuen Verdachts, die Erkrankung könne ansteckend sein - FAZ-ARTIKEL) sind in den astrologischen Basics von den Markern Mars und Merkur ebenfalls schon enthalten.

Alzheimer - eine Suche auf Probe

In einem Pool von rund fünfzig Horoskopen von Alzheimer-Patienten waren mehrere Auffälligkeiten dieser Art zu finden, die möglicherweise in ihrer Gesamtheit eine Verbindung zur Demenz haben können. Eine weitere Gruppe von noch einmal zwanzig Radix-Horoskopen aus Privat-Beständen wiesen ähnliche Muster auf, wiewohl teilweise Zeiten fehlen und die Differenzierungs-Diagnose nicht bei allen sicher war. Demenz in jeder Form gilt als später Schrecken des Lebens, auch, weil sie oft erst so spät erkannt wird - dann, wenn das "Erkennen" der Welt als folgerichtiger Ort schon fast gar nicht mehr funktioniert. Für Betroffene und Familien ein Drama, entwickelt sie sich oft zur tragischsten Form der Entfremdung zwischen Ich und Du oder: Ich und Welt. Sprache und daraus gefolgerter Sinn gehen langsam, aber sehr sicher ganz verloren. Bedeutungen werden plötzlich falsch zugeschrieben oder finden als Lebensfaktoren gar nicht mehr statt. Selbst 70 stabile Charts sind gegenüber der Bedeutung, die eine solche Erkrankung des Bedeutungsverlusts hat, immer noch viel zu wenig, um statistische Relevanzen festzustellen. Zumal sich erfahrungsgemäß bei astrologischen Forschungen immer wieder gezeigt hat, dass sich erste, plakative Effekte bei einer mehr Material gern wieder relativieren. Eine Verifizierung ist deshalb erst dann möglich, wenn mehr Astrologen ernsthaft forschen. Auch durch einen anders fokussierenden Blick als bei der Arbeit Einzeln. Breite und Tiefe machen hier das Ergebnis. 

Dennoch können solche Klein-Forschungen bereits eine Art Landkarte für weitere astrologische Fahndungen nach den Markern von Alzheimer und anderen Demenzen werden. Denn ein besseres Verständnis der Krankheit und ihrer Ursachen garantiert selbst vorsichtige Analyse allemal. Setzt man die Demenz-Gruppen mit willkürlich zusammengestellten Vergleichs-Gruppen in Bezug, fällt schnell eine Kumulation von bestimmten Anlage-Kombinationen ins Auge. Wir haben dabei zeichen- und Häuserstände sowie vorwiegend "harte", große Aspekte (Konjunktion, Quadrat, Opposition) gesucht.  Besonderes Augenmerk lag auf den im Alltag so umsetzungs-starken, in der Praxis sehr "wirksamen", wenn auch häufig inhaltlich unterrepräsentierten persönlichen Häuserherrschern in Relation zueinander.

So wie die Frage Vegetarismus oder Fleischessen nicht isoliert auf  ein verschärftes Risiko, einen Schlaganfall hinweisen wird, ist es auch schlussendlich astrologisch gar nicht erwartbar, dass ein Einzelaspekt für Demenzen stehen soll. Wichtiger scheint abzuwarten und neugierig darauf zu sein, welche Auffälligkeiten im Sinne eines breiteren Präge-Musters in den Horoskopen von Erkrankten der Analyse begegnen. Die sich dann wiederum als Ansatz für weitere, genauere Forschung benutzen lassen.

Die auffälligen Konstellationen aus der Demenz-Gruppe scheinen denn auf den ersten Blick auch eher überraschend. Häufig sieht es so aus, als sei ein regelrechtes Geflecht von Verbindungen der Mundan-Herrscher des ersten "Überlebens"-Quadranten (Widder, Stier, Zwilling) in der Marker-Landschaft von Bedeutung. Logisch insofern, als das, was generell den ersten Quadranten (und seine Herrscher) betrifft, am Menschen selbst sichtbar wird, sich also individuell in seiner Körperlichkeit zeigen kann. Ob positiv oder - bei Spannung - als Störungen. Die Rede ist also auch von den drei Grundherrschern des Zodiak: Mars, Venus und Merkur. Ihre Domizile bauen aufeinander auf, sie lassen Leben erst entstehen und sind quasi gegenseitig Voraussetzung für das jeweils folgende Zeichen, Haus oder den jeweiligen Herrscher. Dieses persönliche Herrscher-Skelett der Astrologie scheint in Demenz (v.a. Alzheimer-Charts) einen starken Bezug  zu möglichen Pathologien zu haben - entweder direkt oder über indirekte Herrscher-Zeichen-Haus-Verkettungen.

Während nun ein Mars-Merkur selbsterklärend ist, weil dieser Aspekt (auch Verbindung über Zeichen und Häuser) schon eine klassisch vernichtende Attacke auf den Denk-Prozess (Basis-Funktion im Zwilling bzw. Funktionabilität von Anpassung an die Umwelt = Jungfrau) darstellt (wie auch Mars-Venus einen Angriff auf Selbstgrenzen symbolisiert), fehlte zunächst für Merkur-Venus eine schlüssige, inhaltliche Erklärung. 

Allerdings hilft Wolfgang Döbereiner mit seiner Sicht auf die Venus-Bereiche der inneren astrologischen Logik hier auf die Sprünge. Wenn einerseits Venus auf der Achse Stier-Skorpion (alte Beherrschung Venus-Mars) Absicherung und Mars Skorpion Konzept, aber auch beide kombiniert die Frage der genetischen Ausstattung (der Wurzeln!) berühren, und andererseits Waage oder das 7. Prinzip (Luft!) von ihm eine Beißhemmung attestiert bekommen, die durch die "Denkpeitsche" (mentale statt körperlicher Aggression des Widders) im Sinne des Ausgleichs Aggression beinhaltet, bekommt man ein gewisses Gefühl für Venus' Beteiligung an Demenzen. 

Hier findet sich ein geistiger wie körperlicher  Bezug zum Venusischen, das - direkt verbunden mit dem Denken = Merkur - möglicherweise cerebral-physisch (Stier) zu offen ist, bzw. geistig-begegnend (Waage) kontaminierbar sein könnte. Das wiederum würde zum einen mit der Theorie einer tatsächlichen "Ansteckung" bei Alzheimer korrespondieren und zum anderen eine lebenslange Überflutung mit fremden Ideen, Werten oder Maßstäben nahlegen. Was nicht unlogisch ein regelrechtes geistiges "Ausbrennen" nahlegt.

Auch Karlheinz Böhm hat wieder eine Venus-Merkur-Konjunktion, eng dazu. Selbst ohne Münchner Rhythmenlehre lässt sich ja mit diesem thematischen Kontakt ein anderes eigenes, gültiges Stichwort assoziieren: Verbindung, Venus' ureigener Bereich. Als "Kleber" ist Stier- und Waage-Herrin einmal zuständig für die Rolle im sozialen Gefüge, dem Halt in der Herde bzw. des Eigenen im Gefüge anderer  - und zum anderen wird sie geistig zum "Weichmacher" unter den Planeten. Ohne Waage kein Du, kein Kontakt zur Welt, keine Liebe, keine Begegnung. Mit Ideen, Menschen und der Vorstufe zu den Systemen, die im Skorpion dann zum Emotional-Konzept oder auch Korsett werden. Venus kann in ihrer "giftigen" Form beträchtliche Härte und Verhärtung entwickelt (Saturn in Waage erhöht oder: Schwefelwolken der physischen Venus).

Im Venus-Prinzip wird verbunden oder getrennt. Im Stier die Grenzen der Physis von dem, mit dem man sich emotional unbedingt verbinden will. In der Waage die begegnendenden Urteile oder geistigen Gegenrollen vom energetischen Funken jeder eindeutig zielenden Bewegung. Dies hier ist deins. Das da ist meins. In beiden Fällen. Bringt man Merkur in sehr engem Kontakt mit Venus, kann es sein, dass im Denken (Waage ist Voraussetzung für Skorpion) und/oder der körperlichen Denkfunktion (Stier ist Voraussetzung für Zwillinge) eine zunächst positive Andock-Bereitschaft für "Fremdes" entsteht, die auch zum Boden für das Eindringen "falscher", zerstörerischer, destruktiver Stoffe oder Informationen dienen kann. In irgendeiner Form muss sich die überraschende Häufung von Merkur-Venus-Überkreuzungen inhaltlich erklären. 

Kontakt ist überhaupt das Stichwort: Merkur, der sich energetisch jedem Faktor, mit dem er astrologisch zusammensteht, anpasst, wird auch in der Venus-Konstellation eher ein "Verlierer". Hier geht es auch um Konfrontationen (neben Berührung Stiers und Waages Thematik). Merkur stellt sich bei Konjunktionen oder einem Stand im Venus-Zeichen auch gern in den Dienst des Venusischen, des Austauschs, des Nicht-Selbstes, Dus oder genereller: Das ANDERE wird zum Fokus des Denkens. Bei Mars-Venus-Überkreuzungen, die in den Demenz-Charts häufiger vorkommen, kann also die Denk-Aggression der Venus den Mars mit in die Konstellation hineinziehen. Nur eine von vielen, astrologisch denkbaren Querverbindungen.       

Wie es dann aussieht im Chart - Detail-Ergebnisse

Die "Demenz-Suche" ist astrologisch so kompliziert wie die Erkrankungen an sich. Hier noch einmal detailliert erste Vermutungen und Ergebnisse - anhand der Charts von Karlhein Böhm, Gabriel Garcia Marquez', Ronald Reagan und dem von Peter Falk, der ebenfalls an Alzheimer erkrankt war. Allerdings ist seine Geburtszeit nicht bekannt. Aber sein Geburtsbild zeigt gerade darum eindrücklich schon in der Grundstruktur die Erst-Quadrant-Signaturen und ihre Verknüpfungen. Als viertes und letztes (relativ gesichertes) Chart dazu ein Gegen-Beispiel. Gunter Sachs (selbst astrologischer Forscher), der ja aus Angst davor, Alzheimer zu haben, Selbstmord beging. Möglicherweise war aber genau diese Furcht eher unbegründet. In Sachs' Radix tauchen zwar, wie bei fast jedem Menschen, auch Marker auf, wie sie sich in den Charts von Demenz-Patienten finden. Allerdings nicht in der Häufung, gegenseitigen Rückbezüglichkeit und Abhängigkeit, wie bei den Demenz-Horoskopen mit Diagnose. Die erwähnten direkten Aspekte meinen Spannungen, also nur die "großen" Konstellationen wie Konjunktion, Quadrat, Opposition und - eventuell - Quinkunx). Alle hier erwähnten Konstellationen erheben dabei mitnichten Anspruch auf Vollständigkeit, da das Augenmerk auf ersten, plakativeren Auffälligkeiten lag. Sie sind, das sei noch einmal betont, ein ungesicherter Ansatz zu detaillierterer Forschung später. 

1. Merkur-Mars 

Immerhin elf (von knapp über 50 Charts - Böhm hier noch nicht enthalten) haben eine Mars-Merkur-Konjunktion - also etwa ein Viertel, Orbis bis 12 Grad, zwei zusätzliche bis 14 Grad. Das ist ein sehr spezieller Aspekt. Dazu kommen viermal das Quadrat und einmal die Opposition (= achtzehn Ma-Mer über einen großen Aspekt). Viermal stehen Merkur und Mars dazu im selben Zeichen. Außerdem findet sich Merkur im ersten Haus siebenmal, im achten sechsmal. Mars im dritten Feld taucht ebenfalls siebenmal auf. Dreizehnmal stand Merkur zusätzlich in den Mars-Zeichen Widder oder Skorpion (7/6). Bei Merkur-Mars kommen als Analogien in Frage: Das entzündliche Denken, Vernichtung der Denkfunktion, Denk- und Sprach-Aggressivität, gedachte Aggression, Denk-Infekt, fiebriges Denken. 

Böhm: Mars-Merkur als plaktische (also sehr weite) Konjunktion in Wassermann (16 Grad), Herr 1 Merkur (Me-Ma), Herr 1 Merkur ("Hilfs-Mars") in Opposition zum Herrn 6 Neptun - hier also Vernetzung von "Häuser-Me-Ma" mit Me-Nep als Leitaspekt, Ma alter Herr 3. 

Falk: Mars enge Konjunktion Merkur (Leit-Aspekt, da Konjunktion, genügt aber - falls nur eine von wenigen Anlagen - natürlich allein auch längst nicht!))

Reagan: Merkur in 1 (dazu plaktische Konjunktion mit Mars), Herr 1 im Skorpion (altes Marszeichen), Letzteres allerdings nur eine Zusatzinformation, die das Bild abrundet und die Merkur-Mars-Abhängigkeiten komplettiert.

Marquez: Mars im Zwilling, Herr 3 weite Konjunktion AC (fast zehn Grad, zudem über Zeichengrenze),  Herr 3 und Herr 6 im Widder (mehrfach gesplittete Leit-Anlage)

Sachs: Mars Jungfrau (DAS genügt nicht!)


 

2. Merkur-Venus 

Aspekt: Zehn Konjunktionen liegen vor, meist allerdings nicht sonderlich eng (die Zahl könnte sich durch den nahen Verlauf von Merkur und Venus erklären, ist aber in einer Vergleichsgruppe ungleich seltener), viermal Merkur-Venus im selben Zeichen. Aber außerdem spiegelt sich diese nicht unbedingt erwartbare Verbindung auch deutlich über die Zeichen und Häuser wieder:

Zeichen-Haus:

 - über Merkur: Achtmal Merkur im Stier, sechsmal Haus 2, dagegen nur viermal in Waage, kein Mal in 7. Dennoch finden sich unterm Strich zwölfmal Merkur im Venus-Zeichen. Stier hier die stärkste Zeichen-Betonung Merkurs. 

- über Venus: Venus steht insgesamt siebenmal in Zwilling oder 3 und sechsmal in Jungfrau/6. Dazu kommen immer wieder direkte Verbindungen über Häuserherrn (oder direkt Planet + Häuserherr).

Böhm: Enge Konjunktion Venus-Merkur, Herr 7 Neptun Opposition zu Merkur. 

Falk: Merkur in der Waage, Venus in der Jungfrau (starke Doppel-Anlage, kommt jedoch auch völlig ohne Alzheimer-Ausdruck häufiger vor)

Reagan: Herr 2 Uranus Konjunktion Merkur (als Herr 6), außerdem Merkur Herr 7

Marquez: Haus 2 Zwillinge, Haus 6 Waage eingeschlossen, Herr 7 Pluto in Haus 3 (Mehrfach-Anlage)

Sachs: Herr 6 Neptun weite Konjunktion zu Herrn 7 Mars (das allein wäre zu indirekt und genügt für Merkur-Venus nicht!)


 

3. Merkur-Neptun

Zwei Konjunktionen, acht Quadrate und vier Oppositionen (= vierzehnmal Aspekt), fünfmal Merkur in 12, dreimal in den Fischen. 

Böhm: Merkur-Neptun in enger Opposition (Leit-Aspekt, in Verbindung zu Venus und indirekt Mars). Achse 6-12 umgekehrt Neptun-Merkur, durch die Verbindung miteinander noch dominanter.

Falk: liegt nicht vor

Reagan: Merkur-Neptun-Opposition von 1 nach 7, Neptun Herr 3, Merkur Herr 6 (Kombination Leit-Aspekte)

Marquez: Merkur in den Fischen auf Spitze 12

Sachs: Merkur-Neptun-Quadrat, Merkur allerdings in 3 "zuhause", Herr 3 Jupiter auf Spitze 12, Herr 6 = Neptun in Jungfrau. Das ist insgesamt als eindeutig dominante Merkur-Neptun-Betonung zu werten. Diese Konstellation ist aber bei ihm die einzig direkte,größere -  die nach meinem Dafürhalten allein NICHT ausschlaggebend für Alzheimer wäre, auch nicht in dieser Massivität. Das Gesamtbild mehrfacher Leit-Konstellationen macht die Möglichkeit, wenn überhaupt! Die Alzheimer-Ängste könnten hier ihre Basis haben.


 

4. Merkur-Saturn:

Fünf Oppositionen, zwei Quadrate, zwei Konjunktionen (= neunmal Aspekt). Achtmal Merkur im Steinbock (zweitgrößte Zeichen-Verteilung nach Stier), fünfmal in 10.

Böhm: Herr 10 Merkur Opposition Herr 6 Neptun, indirekt Merkur-Saturn auf Jungfrau-Boden, betrifft Funktionabilität, Herr 3 Pluto in 10.

Falk: liegt nicht vor

Reagan: Merkur im Steinbock

Marquez: liegt nicht vor 

Sachs: liegt nicht vor 


5. Merkur-Uranus:

Sechs Konjunktionen, drei Quadrate (= neunmal über großen Aspekt). Fünf Merkur im Wassermann, vier Haus 11. 

Böhm: Merkur Wassermann (Verbindung zu Leitaspekt mit Neptun in 11), und indirekt über Herrin 11 Sonne Quinkunx Herrn 6 Merkur.

Falk: Merkur-Uranus-Opposition = Leitaspekt 

Reagan: Merkur Konjunktion Uranus = Leitaspekt

Marquez: Merkur enge Konjunktion Uranus als Herr 11 = Leitaspekt

Sachs: liegt nur als weites Trigon vor (nicht als signifikanter Aspekt)


6. Merkur-Pluto:

Sieben Quadrate, siebenmal Merkur im Skorpion, sechsmal in Haus 8 (nächst höchste Zeichenverteilung nach Stier und Steinbock).

Böhm: Skorpion-Anschnitt Haus 3 = das ist zu schwach. 

Falk: liegt nicht vor

Reagan: nur indirekt über ein Quinkunx zwischen Uranus und Pluto, das Merkur in Konjunktion zu Uranus mit hineinzieht, aber nicht mehr im Orbis liegt.

Marquez: Pluto in 3 

Sachs: Sekundäre, sehr leichte Verbindungen über die klassisch "angenehmen" Aspekte der Häuserherren. Zu wenig.


7. (Venus-Mars-Bezüge)

Ohne Hinweise darauf weiter verfolgt zu haben, ist auch eine gegenseitige, "kreuzende" Rückbezüglichkeit von Venus und Mars bei Alzheimer-Patienten zu vermuten. Immer wieder kommen sie in gegenseitigen Zeichen oder Häusern oder Aspekt zueinander vor. Das kann eventuell auf eine generelle "Unterlage" der Veranlagung gedeutet werden, bei der Venus verletzt wird oder Mars "als Venus fungiert", womit auch die Venus-Merkur-Bezüge destruktiver, imprägnierbarer würden. 

Böhm: Venus und Mars im selben Zeichen und Haus, Herr 1 und 7 nahe Opposition, Herr 1 und 2 enge Konjunktion. 

Falk: Mars im Venuszeichen Waage, hier der Kontaktpunkt zu Ma-Mer-Konjunktion.

Reagan: Herr 7 Merkur in Haus 1 (Kontaktpunkt zu Merkur-Uranus-Konjunktion), Herr 1 (Jupiter) scharfe Opposition zum Mond als Mitherr 7 (Krebs eingeschlossen).

Marquez: Herrin 1 ist Venus im Widder, Mars als ihr Herr in Haus 2 (und eben Zwilling, hier der Bezug Ma-Mer).

Sachs: Herrin 1 Venus - in 1 in Waage.

Was es also offenbar gibt, wenn schon nicht DIE Demenz-Konstellation, sind möglicherweise solche vernetzten Anlage-Besonderheiten wie die obigen, die im Zusammenspiel auf eine Möglichkeit hinweisen. Demenz ist weder allein die Verwirrungs- (Neptun), noch Chaos- (Uranus), noch Alters-Krankheit (Saturn), als die sie lange dargestellt wurde. Die Veränderungen im Hirn (also ein Mars-Merkur-Part als Basis) fangen offenbar weit früher an, als sich Auswirkungen im Leben zeigen. Darum wohl spielt Saturn auch nur sekundär die Rolle, die man ihm - der Einfachheit halber - wi dem Neptun zubilligen möchte. Bei Gabriel Garcia Marquez sah die Familie wie bei Böhm der Sohn eine Notwendigkeit, die Öffentlichkeit vom Abbau des Denkens zu informieren. Marquez hatte einen Transit von Uranus, der die Radix-Merkur-Uranus-Konjunktion im Gepäck mitbrachte, über Venus als Mitherrin 6 in 12 und Mundan-Pluto im Quadrat. Letzterer, im Geburtsbild Herr 7, schärfte damit auch Marquez' Merkur-Venus-Anlage im Horoskop (Pluto Herr 7 Quadrat Venus Mit-Herrin 6 - Waage in 6 eingeschlossen). An diesen Verbindungen kann man sehen, wie fein und abhängig Anzeiger greifen.     

Auch Karlheinz Böhm hat einen langen Transit von Neptun über Merkur-Venus-Neptun spät im Wassermann-Löwen hinter sich, bei dem die logistischen Probleme aller Wahrscheinlichkeit nach begonnen haben. Auch hier war einer der Leit-Aspekte betroffen. Momentan läuft Neptun auf Spitze 6 im Radix zu und aktiviert die Achse 6-12 mit dem doppelt anhängenden Merkur-Neptun-Aspekt. 

Abgesehen davon, dass es immer auch andere Ausdrucksformen für jede schwierigere Konstellation gibt, die dann meist auch konstruktivere Folgen hat: Astrologisch - wie auch als medizinisches Phänomen - ist und bleibt Alzheimer eine Systemerkrankung. Das neptunische Prinzip (Alles ist mit allem verbunden) spielt mit Sicherheit eine maßgebliche Rolle. Überall, wo Merkur angegriffen ist, werden Neptun oder Jupiter stark, da austarierte Funktionen der jeweils anderen Achsen-Seite in Wanken geraten. Vermutlich wird es dann langfristig (Saturn), plötzlich (Uranus), schleichend (Neptun) oder zwingend (Pluto) am "vernünftigen" oder "verstehenden" Gegengewicht des Merkurischen mangeln. In dem, was bleibt, bleibt aber immer noch der Mensch, der war, der ist. Das ist vielleicht ein Zugang zur Demenz, den auch die häufig vergessen, die keine Alzheimer Erkrankung haben. Oder wie Gabriel Garcia Marquez, dessen Denken unter der Krankheit zerfällt, einmal schrieb: "Kein Verrückter ist verrückt, wenn man seine Gründe gelten lässt!"


Bilder (bearbeitet): Festival Internacional de Cine en Guadalajara + Leopanza (own work) via Wikimedia Commons     

Informationen über Alzheimer: Webseite der Demenzforschung

 

Donnerstag, 28. März 2024

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