Bye Bye Mars - Jupiter
Heute am frühen Vormittag wurde die aktuelle Konjunktion zwischen Mars und Jupiter noch einmal mit Leben erfüllt. Obwohl sie doch eigentlich schon vorbei war, gemessen an ihrer mathematischen Exaktheit. Aber wie man immer wieder beobachten kann - gesellt sich nach einer solchen Exaktheit innerhalb eines bestimmten Orbis der Mond zu so einem Planeten-Meeting hinzu, lebt das ganze Thema plötzlich noch auf. Zumindest kann eine persönliche, emotionale Anbindung entstehen, die zuvor vielleicht nicht so deutlich spürbar war.
Mars-Jupiter Konjunktionen haben nun einen äußerst eigenartigen Effekt. Denn hier verbindet sich der Herr der Impulse und Ursachen mit dem Herrscher des Überdimensionalen und Entgrenzten. Einfach ausgedrückt – was immer in solchen Zeiten als Ursachen in die Welt gesetzt wird, hat das Potential richtig groß zu werden. Riesig groß.
Das klingt erst einmal auch großartig, schließlich könnte man in solchen Zeiten ja neue Projekte planen, Dinge in Bewegung bringen, die dann womöglich wirklich erfolgreich werden.
Making irgendwas great. Again and again.
Allerdings funktioniert dieses Prinzip nicht nur bei positiven Impulsen.
Alles, wirklich alles kann zu einer Ursache werden, die in relativ kurzer Zeit enorme Wirkungen erzeugt. Auch die weniger netten Dinge im Leben bekommen unter diesem Energieschub genügend Kraft, um die üblichen Strukturen und Muster einfach zu übergehen. Es geht alles zu schnell, ist kaum noch überschaubar und am Ende auch nicht mehr kontrollierbar.
Man stelle sich vor, irgendwann im Frühling hätte man ein winziges Samenkorn in den eigenen kleinen Vorgarten gestreut, mit der Vorstellung es handle sich dabei um eine Blume, ein Küchenkraut oder ähnliches. Und es werde nun Wochen und Monate dauern, bis man aus dem Samen eine Pflanze und schließlich eine Blüte geworden ist.
Am nächsten Morgen schaut man aus dem Fenster und sieht die Sonne nicht mehr, weil in diesem kleinen Vorgarten plötzlich ein Mammutbaum steht, der alles überdeckt und überwuchert. Etwas, das im Normalfall Jahrzehnte und länger benötigt, um auch nur annähernd solche Dimensionen zu erreichen, überwindet die Begrenzungen der Zeit und konfrontiert einen mit den Wirkungen des eigenen Tuns.
Zugegeben – das ist jetzt stark überzeichnet, aber es entspricht dem Naturell einer Mars-Jupiter Konjunktion durchaus. Die entsteht ja nun auch nicht jeden Tag, zwei bis drei Jahre muss man schon einplanen, bis es wieder so weit ist. Zuletzt geschah dies im Herbst 2015 und zusammen mit dem großen Halbquadrat zwischen Jupiter, Saturn und Neptun entstand in sehr kurzer Zeit eine Dynamik, die oftmals mit einer großen Welle oder einem Tsunami verglichen wurde. Ja – die sogenannte Flüchtlingskrise ist gemeint und veranschaulicht das hier beschriebene Prinzip ziemlich deutlich.
Allerdings fand die jetzige Konjunktion im Zeichen des Skorpions statt und man kann davon ausgehen, dass es diesmal wohl mehr um innere Ursachen gegangen ist, um Ausrichtungen und Einstellungen, die vielleicht auf den ersten Blick noch gar nicht erkennbar sind. Bei mir entstand der Eindruck, dass es sehr wichtig ist, sich mit den eigenen Motivationen für bestimmte Handlungen auseinander zu setzen, bevor man Ideen und Visionen eine Form gibt.
Denn fast noch wichtiger als das Tun selbst, ist die Absicht, die dahinter steht.
Wenn man zum Beispiel etwas Gutes für andere tun möchte, aber dabei den Hintergedanken oder die Absicht hat, dass man dafür auch belohnt werden möchte, dann wird mit dieser Handlung immer auch eine sehr spezielle Erwartungshaltung verbunden sein. Selbst wenn nun die eigene Handlung dazu führt, dass es jemand anderem besser geht, der erwartete Dank oder die erwarteten „Likes“ aber ausbleiben, dann wird trotz der guten Tat eine große Enttäuschung mitsamt den damit verbundenen Emotionen in uns entstehen. Wir haben etwas Gutes getan, aber für uns fühlt sich das Ganze wie ein großer Verlust, wie eine Niederlage an.
War die eigene Absicht aber jetzt tatsächlich nur auf den Anderen ausgerichtet und man wollte wirklich nur, dass es ihm oder ihr besser geht, dann ändert sich alles. Wenn dieser Effekt dann eintritt, wird alleine die Freude und das Glück der Anderen, zu einem starken Gefühl von Freude und Glück bei einem selbst führen. Denn das was man wirklich wollte, ist ja passiert.
Natürlich könnte man als Leser jetzt auch enttäuscht sein und sich fragen – warum kommt dieser meta erst jetzt mit seiner Motivationsgeschichte? Wo doch diese Konjunktion, die alles überdimensioniert, jetzt vorbei ist und man kaum noch etwas an dem ändern kann, was man gewollt oder ungewollt in die Welt gesetzt hat. Und womöglich auch noch mit einer fragwürdigen Motivation.
Die gute Nachricht zum Schluss – diese Konjunktion ist noch nicht wirklich vorbei. Diesmal haben wir das große Glück, dass in unserer Scheinwelt hier auf Erden die Zeit vorgespult wurde. Scheinwelt deshalb, weil es diese Konjunktion bisher nur aus unserer erdhaften, geozentrischen Sicht gab. Bezogen auf das eigentliche Zentrum unseres Planetensystems steht Mars aber noch in der Waage (gerade im Quadrat zu Pluto) und wird erst am 3. März dieses Jahres dort sein, wo sich auch Jupiter befindet.
Es bleibt also noch jede Menge Zeit, zumindest einige Wochen, um all das nochmals zu überprüfen, was wir als Ursachen ins eigene und ins Leben anderer gesetzt haben in den letzten beiden Wochen. Und dort wo es Nachbesserungsbedarf gibt, kann man all das verbessern, was noch zu verbessern ist.
Oder anders gedrückt – man kann die Samen, die man ausgesät hat, nochmals daraufhin untersuchen, ob sie wirklich den Keim einer guten Absicht in sich tragen.
Damit wir irgendwann in naher Zukunft gelassen und mit Freude ernten können, was wir auf diese Weise bewusst gesät haben.
Titelbild: Pixabay
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