Zeiten-Wende: Ein kosmisches Nadelöhr
Die astrologischen Ereignisse bis zum Jahresende auf einen Blick: Dieser Dezember ist ein kosmisches Nadelöhr. Denn es geschehen ja dann doch noch massive Verfestigungen - als Ausgleich zu den flüchtigen, feurigen Sprints auf Kurzstrecken, die mit Saturn im Schützen noch möglich waren. Nun kommen andere Zeichen und Wunder. Vor Weihnachten steht die beeindruckende Saturn-Wanderung in sein Zeichen Steinbock an. Mit einer Mond-Konjunktion am Vortag und nur zwei Tage nach einem flirrend spielenden Schütze-Neumond am Galaktischen Zentrum mit immenser letzter Aufmerksamkeit für die Themen der vergehenden Phase der übertriebenen Jupiter-Initiativen. Das dürfte man auch persönlich noch einmal deutlich merken. Es entwickelt sich in diesem Übergang dann vermutlich eine ganz besonders dominante, irdisch mächtige und wieder greifbarere Zeit-Energie (wir werden über die Themen der neuen Phase beizeiten ausführlicher schreiben).
Zunächst ein kleiner Überblick: Wiederum nur einen Tag später befindet sich dann auch Sonne in Konjunktion mit dem alten, strengen Herrn der drei Zeiten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, über dessen Strukturen immer und überall der Wieder-Eintritt in die Erd-Atmosphäre und Erdendinge stattfindet. Darum wird jetzt auch an allen Ecken und vor allen an den offenen Enden von viel Chaos und völlig entgrenzten Zuständen entlang genau das auf Umsetzbarkeit überprüft, was in Schütze als noch nicht verwirklichbare Vision, Projekt, Mission vergrößert wie ein riesiges Wanted-Plakat an die Wand gemalt wurde. Aber Saturn, nicht Jupiter, ist für die Ergebnisse verantwortlich.
Er schneidet jetzt nach dem Prokrustes-Bett Prinzip all das aus Jupiters Visionen ab, was nicht in seine klare Form passt und drum an den Rändern falsch übersteht. Mutige Menschen mit Erd-Besetzungen werden da künftig dann auch mal eine Weile zu Lehrern - denn sie sind als Umsetzer der Pläne von Feuer nun stark gefragt. Sie haben die nötige Differenzierungs-Fähigkeit und werden und sollen mit ihrem langen Atem und messerscharfem Blick für jedes Tun festigen, was sonst vom Wasser-Neptun "gelöscht" oder ausgewaschen würde. Es sieht nicht gut aus für die überdimensionierten Ansätze der funkelnden Schütze-Zeit von Saturn. Damit ändert sich das Klima auch massiv in Richtung: Nägel mit Köpfen statt klingender Ideen, von denen dann nicht mal ein Bruchteil in die Wirklichkeit durchkam (da auch Pluto im Steinbock schon alles auf zu große Unfertigkeit gnadenlos überprüft). Mit Saturn in seinem Zuhause werden nun langsam jene Themen endlich zugebunden, die schon während der Saturn-Pluto Rezeption (von Herbst 2012 bis Herbst 2015) aufgetaucht sind und während seines Übergangs in den Schützen dann unterschwellig ungelöst köchelten. Auch, aber nicht nur für uns persönlich.
Damals ging es vielfach um überstandene individuelle Traumata und die Folgen, um eine gesuchte Nachhaltigkeit bei der Bearbeitung der Verletzungen und Ehrlichkeit hinsichtlich des eigenen Anteils. Arbeit, die aber da nicht mehr geleistet werden konnte, wo man Anbindungen an Saturn-Neptun mundan hatte. Auch gesellschaftlich entstanden so zahllose Feuerherde und Problemkonstellationen, Strukturen und Organisation brachen zusammen mit der Macht des Faktischen ein. Was einerseits nötig war, da vorher zuviel hoch gebaut wurde, was keinen Wert mehr hattte an gesellschaftlicher Verregelung, aber andererseits auch immens irritierte und zur Einflugschneise von viel Zeug wurde. Dazu gehörte auch ein immenser Aufwind der Selbstverbesserungs-Esologie mit ihren Schöner-Sein-Dogmen.
Es kam zu regelrechten Komplexen mit Schütze-Thematik, die immer wieder durchheizten, aber nicht wirklich ausbrannten. Neptun vernebelte im Quadrat wieder und wieder auch die Stabilität von Saturns sonst immer vorhandenen Strukturen, Formen und vor allem den konstruktiven Regeln. Sein Bereich wurde so zu verbrannter Erde. Weshalb nun, mit dem Herrscher des Steinbock im Steinbock, das einsame Aufräumen in vielen Settings beginnen muss und wird. Nicht nötig, das schönzureden: Denn gebaut wird neue Sicherheit meist auf Trümmern. Dafür stehen die Wände der Häuser danach irgendwann auch wieder fest und schützen.
Wohltut das nicht sofort. Aber später. Das betraf/betrifft nicht nur die klassischen Schütze-Themen wie Religionen, Ausland, Perspektive und Perspektivlosigkeit, Gigantomanien, heilige Kriege und den Ruf, immer spontan das Optimum für den eigenen Clan der "Halbgötter" zu wollen. Sie werden geeerdet. Was sich bei Widerstand der Fließgewohnheiten unangenehm anfühlen kann. Aber es geht auch im die vielen aufgekommenen Meinungsfragen und vor allem das Bild einer verlorenen Wahrhei
t (Neptun-Quadrat!), was das beliebte Stichwort Postfaktizität für diese Ära eher noch bescjönigt.
Wenn Saturn in die Vollen geht, braucht das Irdische mit seiner Begreifbarkeit, Organisationen und Strukturen wieder große Konzentration und Aufmerksamkeit. Wer sich da bewusst einstimmen möchte (und so kommen wir mit etwas mehr Mühe als vorher, aber ohne die saturntypischen Schmerzen davon), sollte ab dem Neumond schon sehr genau darauf achten, von sich aus alle alten Barrieren und ungelöste Knoten in seiner Wirklichkeit Schritt für Schritt anzugehen. Auch ganz konkrete Pläne zur Bereinigung von allem, was ideell versteckten Schmutz irgendwelcher unklarer Ideen unterm Teppich beeinhaltet, sind zum Jahreswechsel kein Fehler.
Saturn bestimmt ab dem 20. Dezember die Ordnungen neu. Das wird vielen nicht schmecken, denn auch politisch und sozial herrscht ja nach seinem Besuch beim Jupiter heilloses Durcheinander: Verstehe ab jetzt eine Weile alles buchstäblich, fasse dich kurz, um langfristige Änderungen endlich umsetzen zu können, verschiebe nichts mehr auf morgen oder irgendwann und beachte, dass Karma bedeutet: Was ich jetzt tue, hat gleich Folgen. Die Wirkung wird der Ursache entsprechen - und das gilt für Gedanken, Worte und Werke. Wenn wir uns im Rest des Monats auf unsere alten ethischen Regeln besinnen, die wir womöglich mit dem Irrsinn der Welt eine Weile zu locker gelassen haben, wird alles faktisch besser gehen, als in den beiden Jahren zuvor.
Nur wer jetzt noch auf Illusionen setzt, kann es ganz schön schwer haben. Nicht umsonst heißt Saturn auch: Diszipliniere dich selbst. Dann muss das, was man manchmal Schicksal nennt, auch nichts schmerzhaft ausgleichen. Oder: Der schmale Pfad des Bemühens führt zu den Sternen. Nicht der Weg, der leuchtend, breit und immer bequem lockt. Die schlechte Nachricht - das alles macht dann unter Umständen bis zu Saturns Übergang in den Wassermann (endgültig im Dezember 2020) einiges an Mehrarbeit, weil wir uns nicht mehr durchmogeln können wie die letzten beiden Jahre. In vielfacher Hinsicht. Wir sagen also am 20. Dezember erst mal auch "Tschüß!" zu der großen, einfach Welt der schnell gesagten Sprüche und lockeren Pläne, die wir bis gegen Unendlich aufpumpen konnten.
Wir verabschieden uns also vom ambitionierten, abenteuerlustigeren und nicht mehr ganz so ernsthaften Saturn im Schützen, hoffentlich, indem wir noch mal seine Lektion anschauen (siehe links im Bild). Die Träume, die wir nicht verwirklichen konnten, waren nicht regenfest oder wirklichkeitskompatibel. Das ist gleichzeitig aber auch die gute Nachricht für Saturns Steinbock-Zeiten: Vor allem für Wasser- und Erdbetonte, die in der letzten Zeit deutlich destabilisierter als sonst wirkten, wo ihre Welt von Substanz und Empfinden eben nicht mehr dominant war und immer zerbrechlicher wurde.
Contrafaktische Ausgleichsbewegungen schufen einen Kosmos, der manchmal verrückt wirkte. Deshalb hat Saturn, der Ordner, nun auch gut zu tun. Er gibt ja immer mundan dem Element die größte Bedeutung irdisch, in dem er gerade steht. Wir werden mehr Ziele erreichen (wenn wir klar sind). Wir werden wirklicher leben (wo wir uns nicht verweigern und dann regelrecht stolpern müssen, um zu spüren, dass wir einen Körper haben und nicht nur Kopffüßler sind, denen alles erlaubt ist). Wir werden letztlich wieder öfter durch Schwierigkeiten zu Ergebnissen kommen (wo wir nicht eine absehbar frustrierte Mimimi-Haltung pflegen und damit doch bloß weiter das Ego polieren, das uns Jupiter so lange als Gott vorgegaukelt hat). Nein, nicht alles ist erreichbar. Aber vieles, wenn man etwas dafür tut.
Diese illusionäre Info-Welt wird ein wenig von ihrer körperlosen Macht verlieren, da wir die Chance haben, wieder Bodenhaftung zu gewinnen. Schon die Dezember-Konstellationen (außer den Saturnischen) sind vielfach stützend - auch durch Jupiter, der nun im Skorpion nicht nur tiefgehende Entwicklungs-Fortschritte, wo man ihn und sich selbst faced, sondern auch Glück aus Tränen machen kann. Wenn wir alle etwas üben, was viele lange weggeschoben haben, werden sichtbare und lebbare Fort-Schritte als guter Unterboden der Zukunft möglich: Ehrlichkeit. Konfrontation mit dem Wirklichen. Direktheit. Wo man bewusst ist und deutliche Entscheidungen trifft, beginnt ohne Mauscheln Saturns Weg.
Als Gegenpol, der immer mit Mond aufkommt (dieselbe Achse) hat er auch einen sehr starken Einfluss auf unsere Beziehungen. Wer darauf achtet, wird sofort die Vorsicht merken, die sich bald - nicht ganz zu Unrecht - in die Ich-Du Breiche einschleicht. Denn: Wir lernen bald wieder, dass wir selbst- und fremdwirksam sind, statt dass nur Klischees im Web an uns vorbeirauschen. Oder:
"Wer Liebe will, muss Verletzlichkeit wagen!"
Das sagte der Paartherapeut Oskar Holzberg in einem Buch dieses Jahr noch in der Saturn-Schütze-Zeit. Stimmt schon. Aber: Man sollte auch nicht vergessen, am Puls solcher wunderschöner, aber riskanter Versprechen des 9. Prinzips: Wer Liebe will und Verletzlichkeit wagt, wird immer wieder auch verletzt werden. Das muss man ertragen. Und dann weitergehen. Die geniale Byron Katie sagte mal: '"The Work" ist nichts für Waschlappen'. Genauso verhält es sich auch mit Saturn. Seine Bereiche sind genausowenig für Waschlappen geeignet. Gegen Wirklichkeit hilft kein Protest. Leben ist wahr. Anfassbar. Hart und unendlich nachwirkend. Nicht jammern also, nicht gegenhalten. Mitgehen. Akzeptieren, was ist. Den Trolls der Gedankengebäude durch Proteste nicht noch Futter geben. Das wäre auch eine der bedeutenderen Saturn-Botschaft: Die Ursachen, die du setzt durch dein Verhalten, werden Folgen für dich und die Deinen haben. Drum wähle klug. Wenn man das beachtet, kann Saturns Aufenthalt im Steinbock eine tolle Erfahrung großer Dimension und von unendlicher Kraft werden. Im Wissen, wie viel Verantwortung man hat und welche Chancen es mit sich bringt, mitten in die Wirklichkeit zu springen, ist man dort immer und ausnahmslos auf der sicheren Seite.
Für alle, die sich die Daten dieser bedeutsamen Wende mit den umgebenden Konstellationen kopieren wollen, hier noch mal die Liste (Zeiten für Berlin):
- Mi 13.12.2017 02:48:40 MEZ Sonne Konjunktion Merkur 21°14´04 Schütze
- Fr 15.12.2017 15:08:40 MEZ Merkur Konjunktion Venus 17°52´08 Schütze
- Fr 15.12.2017 22:29:50 MEZ Mars Sextil Lilith 4°05´37 Skorpion/Steinbock
- Sa 16.12.2017 04:46:30 MEZ Sonne Quadrat Chiron 24°22´12 Schütze/Fische
- Sa 16.12.2017 12:27:50 MEZ Sonne Trigon Uranus 24°41´46 Schütze/Widder
- Sa 16.12.2017 17:11:10 MEZ Mars Trigon Nessus 4°34´55 Skorpion/Fische
- Mo 18.12.2017 07:30:25 MEZ Neumond 26°31'19 Schütze
- Mi 20.12.2017 5:48:47 MEZ Saturn Eintritt Steinbock
- Mi 20.12.2017 20:09:50 MEZ Venus Quadrat Chiron 24°25´35 Schütze/Fische
- Do 21.12.2017 00:13:20 MEZ Venus Trigon Uranus 24°38´21 Schütze/Widder
- Do 21.12.2017 2:05:40 MEZ Lilith Sextil Nessus 4°40´02 Steinbock/Fische
- Do 21.12.2017 17:27:57 MEZ Sonne Eintritt Steinbock
- Do 21.12.2017 22:08:30 MEZ Sonne Konjunktion Saturn 00°11´54 Steinbock
- Sa 23.12.2017 02:50:44 MEZ Merkur DIREKT 13°00´10 Schütze
- Mo 25.12.2017 6:26:00 MEZ Venus Eintritt Steinbock
- Mo 25.12.2017 18:55:20 MEZ Venus Konjunktion Saturn 00°39´18 Steinbock
- Di 26.12.2017 10:12:00 MEZ Sonne Sextil Nessus 4°47´08 Steinbock/Fische
- Di 26.12.2017 22:47:20 MEZ Sonne Konjunktion Lilith 05°19´12 Steinbock
- Do 28.12.2017 6:58:50 MEZ Mars Trigon Neptun 11°49´35 Skorpion/Fische
- Fr 29.12.2017 2:56:20 MEZ Venus Sextil Nessus 4°51´03 Steinbock/Fische
- Fr 29.12.2017 17:48:50 MEZ Venus Konjunktion Lilith 5°37´51 Steinbock
Bilder (bearbeitet): Hubble und Saturn-Memo © sri/Loop!