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Finsternis: Im Schleudergang

0000eclipseFür alle, deren Radix die Finsternis (heute 20.25 h für Berlin) betrifft, kann sich diese heftige innere Situation der Verschattung (als Beginn des noch unbekannten Neuen) leider noch eine Weile anfühlen wie eine Achterbahn. Es jagen sich bekannte Probleme, unter Umständen inhaltlich ganz ähnlich wie die emotionalen Konflikte, die seit der wichtigen SoFi von 1999 immer mal wieder bei denjenigen auftauchten, die damals schon Anbindungen hatten. Heute steht Chiron zum damaligen Chiron im genauen Trigon. Eine Chance für Lösungen und Heilungen ist angezeigt.

Dass die Eklipse nun aber auch ein enges Trigon zum Uranus hat, macht sie so radikal drängend. Es rappelt überall wieder. Die Zeitqualität trifft so angespannt nicht nur Horoskope der Fix-Zeichen-Betonten (je nach Winkel deutbar). Sondern auch die, die gerade mit einem bedeutenden Transit des Wassermann-Herrn zu tun haben. Und mit nötigen Veränderungen.

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Wer so doppelt im Geburtsbild Kontakte mit den Sonnenschatten aufweist, befindet sich (auch durch Mars als "Drücker") energetisch in einer Art Schleudergang. 

Aber auch inmitten ausgezeichneter Chancen, alte Geschichten, die zur Befreiung anstehen, endlich aufzulösen. Nur geht das bei Sonne und Uranus eben nicht ohne intelligente Eigen-Aktivität: Wo unumgängliche Veränderungen anstehen, gegen die man sich noch wehrt, fühlt man nun den Anschub, endlich anzufangen, auch durch beträchlichen Druck und Beengung, der kompensatorisch zu sehen ist.

Finsternisse machen eigene Konstellationen lebendig und "imprägnieren" die Punkte im Radix, die sie treffen, dann mit der Energie des jeweiligen Faktors - bis zur nächsten Finsternis, die diesen Punkt in einer anderen Weise aktiviert.

Eklipsen sind ja oft ein Neubeginn und ein Abschluss des Alten. Weltgeschichtlich haben wir mit vielen anderen bereits die besondere Bedeutung der aktuellen für u.a. die USA hervorgehoben. Aber wohin geht die Reise in den Wochen, deren Klima die SoFi prägt, persönlich? Bei Finsternissen handeln wir oft wie seelisch getrieben, wenn wir betroffen sind. Ganz lunar, ohne dass das Wesentliche unserer Sonnenperson mitmischt. Generell ist diesmal jedoch das Uranus Trigon weitaus leichter verarbeitbar als die Opposition 1999. Patentrezepte zum Erkennen und Unterstützen dieser Kraft im eigenen Leben gibt es nicht, aber man kann üben: Beobachten wir nun, wohin uns die Ereignisse im Alltag jetzt lenken und gehen ausnahmsweise protestlos und spielerisch mit (kreative Löwe-Kraft). Dann wird alles leichter fließen. Ein Tipp: Vergleiche mit der Finsternis 1999 und damaligen Ereignissen in deinem Leben und prüfe die Relevanz und Effekte. Die Deutung von Eklipsen im Radix hängt ja ausnahmslos von ihrem "Grip" ab, der speziellen 'Haftreibung'. Also von der Frage: Aktivieren Faktoren der Eklipse überhaupt Punkte in meinem Radix? Wie gesellschaftlich, ist auch privat eine Deutung schwierig ohne Vergleichs-Horoskop.

Auch wenn Sonne und Uranus im Mix traditionell klimatisch selbst im soften Aspekt und bei nicht Betroffenen eine gewisse "Bedrohungs-Erwartung" erzeugen (was sich generell bei Eklipsen noch mal vermehrt), kann man jetzt versuchen, die Angst bewusst wie Medizin zu "nehmen" und nicht wegzuschieben. Sie ist ein wirklich wertvoller Hinweis: Wogegen sträube ich mich (noch)? An welchem eigenen Widerstand stoße ich mir immer wieder den Kopf? Das sind nötige Stufen im persönlichen Prozess hin zu mehr Autonomie (Sonne-Uranus). Besonders in den ersten drei Monaten nach der Finsternis zeigen sich ihre persönlichen Effekte gern - zuweilen, bei engen Kontakten zum Geburtsbild, kann sie aber jahrelang noch nachwirken.

sofi1999Auch 1999 deuteten sich mit Sonne/Mond-Uranus generell starke Veränderungen an, denen man aber mit viel mehr Widerstand begegnete, die man am liebsten umgehen wollte. Zum Vergleich mit dem eigenen Chart links noch mal die genauen Konstellationen - man kann so schön im Nachhinein prüfen, was sich da denn überhaupt aktivierte, durch welchen Faktor der Eklipse seinerzeit. Mit Neumond, Jupiter und Uranus an den Achsen war diese Finsternis allerdings auch hierzulande weitaus stärker als die jetzige - öffentlich und privat jedenfalls schneller spürbar. Die Reibung kommt einem aus der Grafik geradezu entgegen. Prima lief es da persönlich, wenn man Faktoren in den Konfortzonen (Sextil, Trigon) hatte, dann fiel Wandel meist leichter.

Was also passierte in mir damals und was ist damit jetzt ein anderer, nächster großer Schritt oder Schnitt, der mich mehr in mein Selbst (Löwe) bringt? Oft hat die Aktivierung unterschedlicher Faktoren im Horoskop chronologisch auch eine innere Logik. So kann sich die heutige Eklipse ein wenig auswirken wie eine Seelen-Rückholung (da sie das zweite der Seelenzeichen betrifft). Auch wenn die  "amerikanische" Finsternis hier nicht total ist, sondern nur partiell, spürt man allein im Bild des Ereignisses (Mond-Kernschatten schiebt sich zwischen Erde und Sonne) die Ambivalenz, in der Menschen nun handeln und die wirklich starke lunare Bewegung, in uns.

Auf dem letzten Grad des Löwen deutet sich mit dem Neumond, der Sonne die Macht aussaugt, ein wirklich dringend nötiger Abschied vom Narzissmus an - wie bei allen letzten Graden, die Fische-Charakteristik haben, geht es hier aber erstmal auch um ein großes Maß an Konfusion, bevor ein Neubeginn erfolgen kann. Egozentrik findet sich in jedem Leben und sie wirkt in jedem Leben auch wie ein Bumerang. Das kann auch nicht der Kosmos für uns lösen, das müssen wir selbst tun. Saturn am MC der Eklipse hier sagt ja ganz klar: Finde endlich ein Augenmaß, sei gerecht, wende die Regeln an, auch wenn es dir den Spaß verderben mag. Ereignisse (oder Radix-Faktoren) auf den letzten 2,5 Graden eines Zeichens stehen andererseits auch dafür, immer schon die Möhre der nächsten Zeicheninhalte vor der Nase zu haben, sie aber nicht erreichen zu können. Die Versuchung, sich hier auf 29° Löwe jungfräulicher als die Jungfrau zu benehmen, ohne über ihre Qualitäten zu verfügen, ist stark. Nun treten überhaupt viele Scheinkritiker an allem und jedem auf, die aber nur das Eigene feiern wollen - das hat aber wenig Sinn und Zweck, und wird oft blockiert von Umständen.

Eklipsen stoßen immer auch emotionale Prozesse an, die hier speziell am Ende lichter werden lassen, was zur Realisierung ansteht. Wenn Saturn der Finsternis aus dem Schützen dann wieder - trigonal konstruktiv zur Eklipse - kurz vor Weihnachten nach-läuft, sollte persönlich die Richtung der Veränderung in ersten Schritten überprüfbar gemacht sein.

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Dann geht alles gut. Im eigenen Horoskop beachtet man am besten die Felder speziell, in die diese Finsternis jetzt (mit Uranus im Paket, rechts Grafik) fällt. Das sind die Bereiche, die der Änderung besonders bedürfen und auch die meisten Chancen bieten, wirklich Neues auch anzufangen. Denn wir haben ja - nicht zu vergessen - Neumond jetzt, ein Zyklus beginnt also wirklich. Wie wir ihn starten, wird die Energie der Monate später deutlich prägen. Also fängt man klugerweise nun auch "sauber" an. Mit klaren Verhältnissen, deutlichen Ansagen und energetisch so, dass ein Ergebnis bald absehbar wird. Nichts wird laufen, was einfach heiße Luft erzeugt, die "Schütze-Krankheit" des Unbeendeten oder Zerfasernden kann nun irdisch eher behoben werden.

Wie gesagt und im Radix der SoFi gut sichtbar, steht in hiesigen Breiten ja Saturn am MC (mit Lilith) und braucht unbedingt eine kräftige Portion Machbarkeit und einen Sinn für Realisierbares. Bringen wir das selbst ein! Sonst wird das Ergebnis "giftig" und trägt keinerlei Erwartungen Rechnung. Alles, was Lilith mitprägt, steht ja in Gefahr, in die Wüste geschickt zu werden und erst nach Läuterungen wieder erfolgreich neu aufzuscheinen. Wenn wir uns nicht an die Spielregeln halten, werden wir vielleicht so lange "gedeckelt", bis wir in die Knie gehen und begreifen: Es gilt für mich, was für alle anderen auch gilt. Auch wenn meine Vision besonders wertvoll sein mag. Das ist die des anderen ja meist auch.

Besonders Feuertypen (und/oder Jupitermenschen) werden in der nächsten Zeit auf stabile Fundamente ihrer Projekte hin abgeklopft. Uranier haben es tendenziell leichter, da sie sich nun noch flexibler in die Welt ihrer Optionen (und Forderungen der Wirklichkeit) einschwingen - zumindest eine Weile.

Kommen also auf astrologisch Betroffene des Saturn (und Eklipsen-MC) Blockaden zu, wäre es sehr hilfreich, die diesmal als Angebot zu sehen, etwas, was noch zu visionär ist (und damit keine Wurzeln oder Füße hat), erst mal auf einen festeren Boden zu stellen.

Der rückläufige Merkur am DC steht auch dafür, dass viele Prozesse jetzt Runderneuerungen und mehrfache Reparaturen benötigen. Insbesondere sollte man sich da nicht zu sehr auf "das Positive" fokussieren (was ja eh geklappt hat), sondern ausnahmsweise auf alle Fehler im System.

sofisynastrischDer Vergleich der exakten Konstellationen zwischen 1999 und jetzt (links erster Faktor immer 1999) zeigt auch, ob wir uns möglicherweise selbst doppelt betroffen im Prozess befinden. Wenn wir beispielsweise Kontakte des laufenden Chiron zum Radix haben, stehen wir auch unter Doppel-Imprint beider Eklipsen-Energien. Denn die befinden sich jetzt im Trigon der Chiron-Stellungen. Auch Saturn-Pluto synastrisch ist eine sichere Bank, die viel Power für die Selbst-Entwicklung nahlegt, wenn man Bezüge hat.

Überhaupt sind Fehler jetzt, bei dieser Konstellation der SoFi mit Betonung von Jungfrau retro, nicht negativ, sondern eine Chance, etwas Besseres daraus zu machen.Wirklich feines Hinsehen und Genauigkeit, die der Anpassung an die Wirklichkeit und ihre Risiken dienen, geht nun vor große Perpektive, auch wegen des besetzten 6. Hauses hierzulande. Neptun in 1 vernebelt sonst die Sicht mit völlig ungeerdeten Illusionen, die leicht zu Beschönigung werden. Daher wäre es sowieso empfohlen, mögliche Wahrnehmungsverschiebungen bei allen Korrekturen des eigenen Weges besonders in Betracht zu ziehen. 

Und dann ist da ja noch der "Begegnungssektor", der jetzt wirklich gründliche Verabeitungsprozesse benötigt (vor allem, wenn Composit oder Combin mit dem Partner in Bezug zur Finsternis oder der Achse Jungfrau-Fische stehen - das sollte man immer prüfen). Die Neumonde von August 1999 und heute vitalisieren synatrisch einmal Mars (von heute) und die Venus (damals).

Paar-Prozesse ziehen nun mehr Energie. Man vergisst leicht, dass Jungfrau-Merkur nun im Kern des Dunkels als Herr 7 in 7 Bereinigungsprozesse fordert. Sonne Mond stehen außerdem noch im Orbis der Konjunktion zum DC und schaffen generell (und besonders bei Bezug zu persönlichen Faktoren) einige Unruhe da, wo Beziehung instabil (in dem Fall: ungeordnet) läuft.

Die Finsternis ist damit auch stark beziehungs-bezüglich und verlangt ein paar Monate für die Angebundenen viel Mut zu anderen Strukturen. Wie gesagt - im Ergebnis, am MC, steht der Saturn mit Lilith. Das sind bevorzugt geerdete, wenn auch ungewöhnliche und manchmal taktisch ungeliebte Lösungen, die alle in Richtung Realismus statt zu entgrenzender Erweiterung gehen. Man kann es nicht oft genug sagen - weil es soklar wirkt, wenn man es von sich aus beachtet. Der Traum von Neptun am Fische-AC (der ja vielversprechend ist) wird diesmal nur wahr werden, wenn wir gleich die Schwimmflügel mitnehmen, statt immer nur wie in einem Ritual gegen das mögliche Untergehen von schrägen Luftschlössern anzukämpfen.

Bild (bearbeitet): Pixabay

Donnerstag, 21. November 2024

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