Sonne - die Ruhe vor dem Sturm?
Vor einigen Tagen geschah wieder einmal Seltsames auf unserem Zentralgestirn, nämlich absolut nichts. „All Quiet Event“ nennt sich eine Warnmeldung, die immer dann kommt, wenn sich auf der Sonne nichts mehr bewegt. Keine Eruptionen, keine Flares, keine Massen-Ausbrüche, wie an einem windstillen Sommertag mitten im Meer, wenn sich kaum eine Welle an der Oberfläche zeigt.
Eigentlich auch nichts, worüber man sich groß aufregen müsste, denn Gefahr droht hauptsächlich dann, wenn es zu heftigen Sonnenstürmen kommt. Die nach Aussagen der zuständigen Forscher aber bis heute genauso wenig „vorherzusagen“ sind, wie die absolute momentane Ruhe.
Wer Loop regelmäßig von Anfang liest, wird sich sicher noch an diverse Artikel zu diesem Thema erinnern (siehe auch Loop! Archiv: Die Artikel von A bis Z, Stichwort Sonne & Löwe). In denen wir uns immer wieder gefragt haben, wieso man anscheinend einfache Lösungen bei der Suche nach zukünftigen Ausbrüchen beharrlich ignoriert? Denn es ist ja nicht so, daß hier Weltuntergangs-Propheten vor sich hin orakeln, wenn die Sonnenforscher immer wieder vor dem Big Bang warnen. Der mit einem Schlag den größten Teil unseres Stromnetzes „deaktivieren“ könnte, um es mal vorsichtig zu formulieren. Mit der Konsequenz, dass es Monate bis Jahre dauern könnte, die entstandenen Schäden samt ihrer Folgewirkungen wieder zu beseitigen. Sondern dahinter steckt ja die ernsthafte Sorge, dass dieser Moment kommen kann und es dann für Vorsichtsmaßnahmen aller Art zu spät sein wird.
Man stelle sich das ruhig einmal konkret vor – hier bei uns in Deutschland würde in weiten Landesteilen die Stromversorgung zusammen brechen. Mal abgesehen davon, daß die alltägliche Unterhaltung über Fernsehen, Radio, Internet und Smart Phones plötzlich nicht mehr möglich wäre, würde ja ein Großteil der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern wegfallen. Keine Wasserversorgung mehr, leere Supermärkte, Tankstellen ohne Sprit etc. etc.
Zu verhindern wäre das nur, wenn es eine entsprechende Vorwarnzeit gäbe, um gefährdete Trafo- und Transformer - Stationen zumindest vorübergehend und vorbeugend abzuschalten. Bis der Sturm vorbei ist.
Am 23. Juli 2012 wäre es fast so weit gewesen. Gegen 03:00 h UT schleuderte Sonnenfleck AR 1520 eine gewaltige CME durch unser Planetensystem, mit der unglaublichen Geschwindigkeit von 6.5 Millionen Meilen pro Stunde (LINK zu SPON). Zum Glück für uns Erdlinge geschah das aber auf der, von uns aus gesehen, anderen Seite der Sonne, die Ausläufer, die uns trotzdem noch erreichten, waren relativ harmlos. Wäre die Erde im Zentrum dieses Sturms gestanden, wären die Schäden kaum vorstellbar gewesen, vergleichbar mit denen des sogenannten Carrington Events. Einer Folge von Ausbrüchen Anfang September 1859, die weltweit Schäden in Milliardenhöhe verursachten.
Dass Forscher heute immer noch erklären, dass man solche Sonnen-Events nicht mal annähernd zeitlich eingrenzen kann, verwundert den einfachen Astrologen dann ein ums andere Mal. Scheinbar wird immer nur nach Ursachen gesucht, die dem aktuellen Weltbild entsprechen. Demnach kann nur etwas „wirken“, wenn genügend Masse vorhanden ist. Deswegen, da unsere Sonne knapp 99,86% der Masse aller Himmelskörper im Sonnensystem umfasst, können diese auf das Geschehen keinen Einfluss haben, so die offizielle Lesart. Folglich übersieht man anscheinend auch alles, was in diese Richtung deuten würde.
Nehmen wir als Beispiel das Carrington-Event. Die erste Schockwelle traf die Erde am Abend des 28. Augusts. Betrachtet man das heliozentrische Ereignis-Chart für diesen Tag, fallen einem sofort zwei massive Konstellationen auf.
Die Erde selbst steht in Konjunktion mit Merkur und im Quadrat zu Uranus. Nicht ungefähr und Pi*Daumen, sondern in einer seltenen Exaktheit. Die Daten: Erde-Mond 4°51 Fische, Merkur 4°31 Fische, Uranus 4°38 Zwilling. Das ist aber noch nicht alles.
Fast gegenüber findet sich eine weitere Dreier-Verbindung, Mars, Venus und Saturn in engstem Abstand zu einander. Auch hier die Daten: Venus 15°16 Löwe, Mars 15°16 Löwe, Saturn 16°36 Löwe. Nun könnte man einmal ein entsprechendes Programm berechnen lassen, wie häufig solch eine Gleichzeitigkeit von Konjunktionen aller inneren Planeten mit einigen äußeren auftritt. Ich würde vermuten, dass solche Konstellationen in dieser Massivität äußerst selten sind.
Über den zweiten Ausbruch gibt es ebenfalls relativ gesicherte Daten. Am 01. September 1859 um 11:20 UT beobachtete besagter Herr Carrington einen weiteren Solaren Massen-Auswurf, der noch heftiger war als der erste. Diesmal findet sich Mars in genauer Konjunktion mit Saturn wieder, während die Erde an diesem Tag ins Trigon zu Jupiter läuft und Merkur ins Quincunx zu Venus.
Nun könnte man sich ja vielleicht gerade noch vorstellen, dass genaue Konjunktionen tatsächlich einen gewissen Einfluss haben könnten, da sich ja hier die „Massen“ räumlich addieren. Aber Quincunxe, Quadrate und Trigone? Warum sollten 30° Abstände der Planeten in der Summe eine Wirkung haben?
Keine Ahnung, als Astrologe muss man ja nicht zwangsweise auch Physiker sein, aber Beobachtungen sind nun mal Beobachtungen. Denn der Sturm, der uns vor 2 Jahren nur knapp verpasste, weist ebenfalls außergewöhnliche Aspektfiguren auf, die in dieses Muster passen. Das nachfolgende Bild zeigt die heliozentrischen Stellungen der Planeten, im Innenkreis findet sich die Simulation des Sonnensturm (roter Pfeil) und seine Ausrichtung (zweiter roter Pfeil).
Die Daten: Erde-Mond 0°40 Wassermann, Venus 0°15 Fische, Neptun 1°32 Fische, Jupiter 29°31 Zwilling, Saturn 29°20 Waage. Wieder steht also die Erde im Trigon zu Jupiter, Venus und Neptun in Konjunktion zueinander und die beiden größten Planeten, Saturn und Jupiter, im klassischen Quincunx-Aspekt. Und wer jetzt Merkur vermisst: als dieser am 27./28. Juli erst ins Quadrat zu Saturn und Trigon zu Jupiter läuft, anschließend in die Konjunktion mit der Erde gibt es jeweils fast zeitgleich die nächsten Ausbrüche, wenn auch wesentlich schwächer.
Betrachtet man die Laufrichtung des Sonnensturms fällt weiterhin auf, dass der Ausbruch sich relativ genau auf Jupiter zu bewegt. Womöglich beinhaltet dieses „Modell“ nicht nur Hinweise darauf, wann es zu solchen Ausbrüchen kommen könnte, sondern auch auf die Richtung der Ausbrüche?
Natürlich, das alles sind keine tragfähigen „Beweise“ für einen Zusammenhang zwischen Planetenstellungen und den Aktivitäten auf der Sonne. Aber wenn man schon händeringend nach Möglichkeiten sucht, um zukünftige Ausbrüche zumindest zeitlich einzugrenzen, wäre es doch vielleicht angebracht „jeden prognostischen Strohhalm“ zu ergreifen und zumindest zu untersuchen. Denn auch die anderen Extreme, die absoluten Ruhephasen unserer Sonne, zeigen Auffälligkeiten, wenn man die letzten drei „All Quiet Events“ betrachtet. Als am 17. Juli 2014 die Sonne ruht, steht Jupiter gerade auf 1° Löwe, am 14.08.2011 auf knapp 29° Widder und am 14. Dezember 2008 auf 0° Wassermann. Einfach ausgedrückt – die Sonne scheint ihre Urlaubstage an einen Jupiter-Zyklus anzupassen, die 90° Abstände des Gasriesen zu den jeweils vorherigen Ruhetagen sind jedenfalls auffällig.
Auch hier noch mal der Hinweis: das sind sehr einfache und rudimentäre Beobachtungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder gar eine Erklärung für etwaige Wirkmechanismen. Aber andere Beobachtungen zeigen immer wieder, das grundlegende Prozesse in einer Art Wellenmuster stattfinden. Und nach extremen Ruhephasen (zb den 14.08.2011) auch extreme Aktivitäten kommen können (zB der Ausbruch im Juli 2012). Dazwischen kann dann durchaus, entsprechend der „Wellenlängen“, ein zeitlicher Abstand von mehreren Monaten liegen.
Passend dazu findet sich Ende August, Anfang September 2015 wieder eine dieser außergewöhnlichen Ansammlungen. Dann werden Jupiter, Saturn und Neptun, zusammen mit Venus und Merkur in einen Spannungsaspekt eingebunden sein, der in dieser Form nicht allzu häufig auftreten dürfte. Und auch unsere Erde wird dann wieder mit von der Partie sein. Vielleicht wäre es ja klug, bis dahin schon mal einen ausführlicheren Blick auf diese Möglichkeiten der Sonnen-Wetter-Prognosen zu werfen, seitens derer, die genügend Forschungsmittel zur Verfügung haben, um aus einem ersten Ansatz ein System zu entwickeln. Das überzeugend genug ist, damit die Verantwortlichen hier auf der Erde rechtzeitig ein paar Transformatoren vom Netz nehmen, wenn sich die „astro-nomisch logischen“ Hinweise auf drohende Ausbrüche verdichten. Bevor eines schönen, sonnigen Tages doch noch die Lichter bei uns ausgehen.
Weitere Artikel zum Thema:
Die Sonne spricht, wir hören ihr zu (von Michael Erlewine); Sonnenstürme: Und sie stören doch! (von sri); Sonnen-Zyklen: Seltsame Resonanzen (von meta)
Titelbild: By NASA Goddard Space Flight Center [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons;