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Astro-Labor

Das Zeichen Schütze

Mag. Stefan Hofbauer aus Wien (Astrologe und Gestalttherapeut) mit einem ARTIKEL seines Blogs "Hofastro" über die Grundanlagen des Zeichens Schütze.

Spiritualität hat nicht in erster Linie mit veränderten Bewusstseinszuständen zu tun. Sie hat mit einem Heimischwerden im Körper und auf der Erde – mit der Inkarnation des Geistes zu tun. Die Aufgabe besteht nicht darin, aus dem Körper auszutreten, sondern darin, zu erkennen, dass er der Tempel des Heiligen ist. (George Feuerstein)

Am 21.11.2012, um 22:51 Uhr MEZ, tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen Schütze. Kalendarisch ist das Zeichen Schütze das letzte Herbstzeichen. Schütze ist ein flexibles (veränderliches) Feuerzeichen, seiner Energie nach männlich und extravertiert.

Im Tierkreis können die einzelnen Zeichen auch jeweils nach ihrer Elemente-Qualität (Feuer, Erde, Luft, Wasser) betrachtet werden. Dabei sehen wir jeweils Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede. So repräsentieren zwar alle drei Zeichen (Widder, Löwe, Schütze) das Element Feuer, inhaltlich sind sie aber doch etwas unterschiedlich. Um klarer zu machen, was hier gemeint ist, ist es hilfreich mit Metaphern zu arbeiten. So könnten wir sagen, dass die Feuerqualität des Widders die eines Strohfeuers ist. Der Widder ist sehr rasch entflammbar, handelt besonders rasch und unmittelbar, verliert aber auch rasch wieder sein Interesse, sobald er einen neuen „Kriegsschauplatz“ findet. Der Löwe ist am besten beschreibbar mit der Qualität eines Herdfeuers. Auch dieses Feuer ist ungemein heiß, aber es hat Begrenzungen, ist nachhaltiger und von längerer Dauer. Beim Schützen schließlich ist das Feuer zwar schon erloschen, aber die Glut ist noch sehr heiß. Der Schütze brennt also sehr lange für eine Sache, seine Begeisterung ist – wie das auch bei der Metapher der Glut der Fall ist – häufig ansteckend.

Der Herrscherplanet des Zeichens Schütze ist Jupiter. Das Zeichen Schütze wird häufig mit höherer Bildung, spirituellen Sehnsüchten, Optimismus, Begeisterungsfähigkeit und Weite in Verbindung gebracht, manchmal jedoch auch mit einer gewissen Oberflächlichkeit, Besserwisserei und selten auch Fanatismus.
Die mythologische Figur, die mit dem Tierkreiszeichen Schütze in Verbindung steht, ist der Kentaur, der halb Pferd und halb Mensch ist. Die Kentauren werden in der Mythologie als wild, archaisch und ungehobelt beschrieben, im Falle Chirons aber auch als ungemein gebildet und weise. Wahrscheinlich ist es das wesentliche Lebensthema des Schützen, seine tierische, wilde Natur mit dem menschlichen Streben nach Bildung, Weisheit und Geist in Einklang zu bringen.

Das bedeutet auch, dass der Schütze bisweilen zwischen extremen Hochgefühlen und tiefer Trübsal schwankt. Letzteres besonders dann, wenn der Schützegeborene wieder einmal die Erfahrung gemacht hat, dass die Realität seinen hohen Idealen nicht standhält und er sich hemmungslos seinen niederen Trieben (z.B. Sexualität, Völlerei, etc.) hingegeben hat. Das Schwanken zwischen Zivilisiertheit, hohen ethischen Werten und hemmungsloser Triebhaftigkeit ist für Schützen überaus typisch.
Der Schütze ist bestrebt, ständig seinen Horizont zu erweitern, sei es durch Reisen, durch Bildung, durch kommunikativen Austausch oder durch häufig wechselnde Jobs und Partner. Ganz anders als der Skorpion hält sich der Schütze nicht lange bei Dingen auf, mit denen er abgeschlossen hat. Er zieht dann innerlich einen Schlussstrich und geht weiter ohne auch nur ein einziges Mal zurückzublicken.

Die Beschäftigung mit philosophischen, religiösen und spirituellen Inhalten ist für niemanden wichtiger als für den Schützen. Die Gefahr lauert dort, wo die Gegenseite, das Zeichen Zwillinge völlig vergessen wird, d.h. wo der Schütze sich nicht mehr um Details kümmert, um kommunikativen Austausch und vielfältige Sichtweisen auf das Leben. Dann besteht die Gefahr, dass der Glaube zu Fanatismus wird, andere missioniert werden sollen und der Schütze sich nur noch in Selbstgerechtigkeit ergeht.

Schütze in der jüdischen Mystik

In der jüdischen Mystik heißt der Schütze „keschet“, Bogen. Damit ist nicht der Jäger gemeint, sondern das, was wir Fruchtbarkeit nennen. Die Welt, so wie wir sie vorfinden, kann doch – nach Auffassung des Schützen – nicht so gemeint sein. Da muss mehr dahinter stecken, nämlich mehr als ein Verharren in These und Antithese. Dieses Fragen nach dem Geheimnis entspricht zutiefst dem Schießen des Schützen. Er hofft, dass sein Schuss Frucht bringt.

Im Schützen steckt die 9, er ist das 9-te Zeichen des Tierkreises, der ja mit dem Widder beginnt. 9 Monde dauert auch die Schwangerschaft beim Menschen. Und so bedeutet der Schütze auch eine starke Sehnsucht nach Frucht, nach Resultaten seines Tuns. Mehr als jedes andere Zeichen, will der Schütze etwas Sichtbares in der Welt hinterlassen, eine Frucht, ein Kind – und wenn auch nur im übertragenen Sinne. Erfolge sind ihm wichtig und bisweilen neigt er deshalb auch zum Perfektionismus, um quasi den Erfolg zu garantieren.

In der Frucht (dem Kind) kann nicht mehr gesagt werden, was der männliche und was der weibliche Einfluss war. Es hat eine Vermischung stattgefunden. Es gibt nicht mehr die These und die Antithese, sondern nur noch die transzendierende Synthese. „Wenn man zum Beispiel alles nur naturwissenschaftlich untersucht, kommt immer nur eine neue naturwissenschaftliche Untersuchung heraus, aber keine Frucht. Das Neue kommt eben erst, wenn man die naturwissenschaftliche, die weibliche, die horizontale Seite zusammenbringt und zusammenstoßen lässt mit der vertikalen Seite, der Seite, die sich verbirgt, die nicht durch Vernunft erfahren werden kann. Der Mystiker, der von der Welt nichts wissen will, erhält ebensowenig Frucht wie der Weltmensch, der das Geheimnis nicht anerkennt.“ (Weinreb, 2000).

Dort wo das Irdische mit dem Himmel zusammenkommt, kommt die Befruchtung. Daher kommt das Erlösende und der Erlöser. Das Gesetz, die naturwissenschaftliche Erkenntnis ist nur die eine Seite. Es braucht auch das Jenseitige, das Überirdische, Göttliche. Der Mensch im Schütze-Zeichen ist geprägt von dieser tiefen Sehnsucht nach dem Sohn, der Frucht. Und sie entsteht gerade aus dem Gegensatz zwischen Irdischem und Unirdischem als gänzlich neue Dimension. So wie auch im Kentauren – meines Erachtens DEM Menschheitssymbol schlechthin – das Irdisch-animalische mit dem Göttlichen im Wettstreit liegt. Und erst, wenn wir beides integrieren, wenn wir zulassen, dass das Animalische in uns das Göttliche befruchtet und das Göttliche mit dem Animalischen zusammenkommt, kann eine neue Ebene entstehen, können wir beide Ebenen transzendieren, so wie Chiron, der sich für Prometheus opferte, weil er sein Leiden nicht mit ansehen konnte und schließlich von Zeus erlöst und zum Sternbild des Schützen erhoben wurde.

Den Original-Artikel und vieles mehr von Mag. Stefan Hofbauer finden Sie auf seinem Blog HOFASTRO.

Freitag, 29. März 2024

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