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Lindt hat Saturn: Shitstorm für 1001 Nacht

Lindt & Sprüngli möchte man lieber nicht heißen zur Zeit. Und das nicht, weil man da etwa Weihnachten so viel zu tun hätte. Das natürlich auch, aber pünktlich zum Firmen-Saturn-Return im Schützen (Eintrag Handelsregister 1898) erhebt sich nun beim allgemein so Propaganda tauglichen Waage-Mars erneut ein Shitstorm sondergleichen der sogenannten Wutbürger. Diesmal gegen einen hübsch gestalteten, traditionellen Adventskalender (links) mit orientalischen Motiven, der unter anderem die Weisen aus dem Morgenland zeigt. Was heutzutage wohl die Dummen aus dem Abendland auf den Plan rufen muss.

Ja, der besorgte Bürger war wieder unterwegs und hat als Setting der Schokotürchen ausgerechnet eine "Moschee" ausgemacht. Zu Weihnachten? Das geht natürlich gar nicht, in der momentanen Lage und völkischer Vorstellung. Da muss die Schwarm-Intelligenz mal wieder eine größere Attacke ausbrüten. Schließlich haben wir Saturn-Neptun und der Konkurs des guten Geschmacks steht an. '1001 Weihnachts-Traum' heisst der Kalender. Und richtig, man reibt sich verträumt die Augen, was da eigentlich Unglaubliches passiert. Wieder bei einem Jupiter-Neptun (diesmal -Transit bei Lindts), Analogie der gerade so modernen Auflösung des Fremden. Die arme Social-Media-Abteilung der Schweizer kommt nun auch kaum noch aus tausend und einem mantrahaften Copy & Paste der immer gleichen Antwort gegen die Hetzer heraus: 

"Selbstverständlich respektieren wir daher auch den kulturellen Hintergrund des Weihnachtsfestes. Der Adventskalender 1001 Nacht ist seit über 10 Jahren ein Lindt Klassiker an Weihnachten. Die Verpackung stellt eine Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände dar. Dazu gehört auch Architektur und Kultur wie diese in der orientalischen Welt zu Christi Geburt gewesen sein könnte." (Lindt Stellungnahme) 

Schlimm, dass man sich für wunderschöne Grafiken inzwischen schon entschuldigen muss, weil ihre Betrachter Panikmache bedienen wollen. Und noch schlimmer, auf welchem Boden. Und eskalierendem Ton inzwischen, in den Einlassungen mancher Konsum-Kritiker. Die nun zuweilen schon an Nazi-Parolen wie "Kauft nicht bei Juden" erinnern. Astrologen wundert das nicht wirklich, sehen sie den konsumfreudigen Stier-Mars von Lindt, der ungewollt einiges hochholt an Archetypen aus der Vergangenheit. Weil er unter anderem offenbar synastrisch den bekannten Altlasten-Mars der BRD (Berlin) am Stier-IC in Konjunktion auslöst und Lindt deshalb gleich von den Pöblern radikal als böser Fremden-Freund begriffen wird.

Dieser Mars der Nation im Stier hockte ja immer schon auf den alten Blut-und-Boden-Vorstellungen und verteidigte oder attackierte sie. Je nachdem, wer gerade handelte. All das ist thematisch also nicht neu. Aber es ist wirklich weit gediehen, hier und jetzt. Unter Saturn-Neptuns Fittichen bedeutet das Klima unter Umständen auch den Bankrott von Schütze-Qualitäten. Wie jeder Vision des Mitempfindens, der Toleranz oder grenzüberschreitenden Verständnisses. Siehe der neue Meinungs-Kosmos all jener Freunde gepflegter Hetze, die nun gegen Schokolade schießen:

"Werbung für eine archaische Gesellschaftsordnung "ISLAM", in der Frauen gesteinigt werden, wenn sie angeblich fremd gegangen sind - Finde ich GESCHMACKLOS. Ich kaufe keine LINDT Schokolade mehr! Das sollten sich andere Kunden auch überlegen." (User bei Facebook)

Sieht man sich nun diesbezüglich Lindts Eintragung ins Zürcher Handelsregister von vor über 100 Jahren mit den Planeten-Ständen mittags an (rechts), zeigen sich die Transite sofort. Der 0° Schütze-Uranus wurde ja bereits mehrfach von Saturn überlaufen (da wird der Same der Ambivalenz gesät). Nun stand der Return von Saturn an. Darunter gibt es ja auch im Individual-Horoskop immer eine Menge zu stehen, Rückgrat zu beweisen, bzw. Standing und langen Atem an den Tag zu legen und vor den typischen aufkommenden Blockaden nicht zu scheuen. Gar nicht so einfach: Als Krebs-Sonne vermittelt das Traditions-Unternehmen von jeher Atmosphären und arbeitet durchaus auch mit Gefühlen. Und Sehnsüchten. Was aber dann auch bedeutet, dass man die im Negativen zurück bekommt, falls sich Kunden desillusioniert (oder schlimmer erbost) fühlen. 

Der aktuelle Jupiter im Quadrat zu Radix-Neptun erweitert dabei jede Unsicherheit in der Kommunikation mit dem Verbraucher (Zwillinge-Jungfrau). Die Schwächung der Toleranz (Neptun-Jupiter) ist klassisch Thema. Wie überhaupt mundan, durch die Zeichen-Opposition der beiden. Da trifft Schloss Schlüssel in der Lindt-Tragödie. Deren Radix-Jupiter in Waage müsste nun eigentlich gepfeffert Gegen-Propaganda machen, verstummt aber momentan noch - eher schwer frustriert. Denn der laufende Jupiter sitzt dem eigenen ja noch im Rücken, der sonst recht eloquent und durchsetzungsfreudig ist. Wie immer, spiegelt auch hier eins der relevanten Unternehmens-Radix-Bilder die Vorgänge.

Das macht sie allerdings auch nicht viel angenehmer, als Zustandsbeschreibung der hiesigen Intelligenz und Gegenwarts-Bilder. Aber jeder Pegidianer findet, dem Himmel sei Dank, dann momentan irgendwo noch sein Komplementär-Modell. Zum guten Schluss lassen wir darum den Facebook-User mit dem schönen und beziehungsreichen Namen "Wer Deutschland nicht liebt, hat Deutschland verstanden" zu Wort kommen. Der auf den Punkt bringt, was zu diesem unsäglichen Drama von einer Kalender-Tragödie noch zu erklären wäre:

"Zu Christi Geburt gab es noch keinen Islam. Aber es gab all das, was man auf diesem Kalender sieht. Oder glaubt Ihr, Freunde der braunen Brühe, dass es damals in Israel schneite, dass Maria und Josef mit Glühwein zur Geburt ihres Sohnes anstießen und die Hirten Schlitten fuhren, während die Engel unterm Tannebaum Stollen und Plätzchen buken? Und was ist mit den drei Weisen aus dem Morgenland? Sollen die etwa alle weiße Bärte gehabt haben und dicke rote Mäntel mit Pelzbesatz (weiß) getragen haben, als sie die Geschenke (Playstation, iPhone und Barbiehaus) brachten?"

Wie wahr. Aber das versteht der Wutbürger mit seiner sich immer noch steigernden Propaganda in Gestalt des Waage-Mars (der gern als logischere Folge des Stier-Marses venushaft schweflig agiert) eventuell immer noch nicht. Denn Verstehen bedeutet auch, verstehen zu wollen. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf. Oder: Wahrnehmung ist, was man wahr nimmt. Eine Moschee, wo man Moscheen fürchtet. Weil man Radikale mit Moscheen gleichsetzt. So einfach. So dimensionslos.

Darum ist denen, die guten Willens sind und die Absurdität solcher Vorgänge erkennen, auch wirklich nichts mehr hinzuzufügen. In Christkinds, Allahs, Buddhas Sinne (und wie die anderen Wesen aus der astrologischen Zuständigkeit Jupiters sonst noch heißen). Außer vielleicht: Auch für Klugheit kommen wieder bessere Zeiten. Jeder Transit geht vorbei, wenn man ihn lässt und sich nicht selbst genauso darin festbeißt wie die Mars-, Saturn-oder Pluto-Rollenspieler.

PS - Der Stein des Anstoßes ist inzwischen nicht mehr zu haben. Vergriffen, lautet die Sprachregelung.

Bilder (bearbeitet): Lindt

Daten-Quelle: Handelsregister Zürich

Donnerstag, 28. März 2024

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