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Mond: Von guten Geistern verlassen?

Tief tauchen ins Quadrat:

"Ich lese in Vollmondnächten Akten. Denn ich kann nicht schlafen, keine Tablette hilft." (Norbert Blüm, Krebs-Sonne mit Pluto).

Dann muss dies auch eine harte Nacht gewesen sein, nicht nur für den Ex-Minister. Die Vollmond-Premiere 2015 kommt direkt vor Dreikönig, mit dem Greenwich-AC am Saturn. Ein Schwer-Gewicht also, vor Morgengrauen schon. Denn Wasser-Mond setzt in dieser empfindlichen Phase öfter hart am Erdboden auf.

Drei größere Schiffs-Unglücke (erst die Fähre Norman Atlantic, jetzt die Cemfjord und der Frachter Höegh Osaka vor der Isle of Wight) seit dem letzten Neumond passen deshalb auch zur mundanen Elemente-Gemengelage. Zumal bei Merkur, der nun bei genau 0 Grad Wassermann das Ticket zum Nervenflattern mitbringt. Und dazu diesen gewaltigen Langsamläufer-Aspekten, in die beide Lichter noch eng mit Quadraten und Oppositionen zu Uranus-Pluto eingebunden sind. Damit werden eine Weile alle Kardinal-Zeichen noch einmal mit ihren Themen stark getriggert. Der Vollmond läutet auch Uranus' Rütteln an den Gitterstäben des Plutonischen bis zum letzten Treffen ein. Eine sehr ambivalente Zeit, mit Tendenz zu Überraschungen.

Worum geht es genau? Wir bewegen uns (kardinal!) tief in die Fragen des erschöpfenden Quadrats, das nun auf's Ende zuläuft (im März). Im Alltag am besten mit Abwägung. Steinbock-Krebs ist auch die Achse der nötigen Vereinfachung und Mäßigung, mit einem Trend, überall da abgelehnt zu werden (oder sich zu fühlen), wo zu wenig oder zu viel Struktur vorhanden ist.

Das Empfinden, "von allen guten Geistern verlassen zu sein" kommt bei einem indirekten Mond-Saturn (Analogie der Zeichen-Achse) nicht umsonst häufig vor. Auch in Radix-Bildern. Wie eine Ampel, die vor zu großer Selbst-Bezogenheit warnt. Denn bei diesem Gleichgewicht der Kräfte zwischen Krebs und Steinbock stockt öfter die ursprünglich reißende Mond-Energie im Kontakt mit dem Zeiten-Wächter Saturn. Hinter dem ja erst Wassermann und Fische mit den guten Geistern Uranus und Neptun warten. Nur die können letztlich die endgültige Auflösung jeder Erstarrung bringen. Vielleicht regt sich deshalb auch ab diesem ersten Vollmond nun der Uranus auf vielen Ebenen so stark. Bislang eher das von Pluto mühsam kontrollierte, zweite Bein des zehrenden Quadrats mundan, aber bald wieder autark. Damit kommt er auch in jedem Geburtsbild wieder geschmeidiger in die Aktion. Cuts und unvermittelte Schachzüge kündigen sich seelisch (Mond-Ebene) und gesellschaftlich (Sonne) für die nächsten Wochen bereits an. Etwas will weiter zum Neptun - in den Fluss, in neue Vernetzung, in die Reinigung.

Das Horoskop für Greenwich (das wir als übertragbare Variante benutzen) zeigt die immense Anspannung auch über die Felder: Die Häuser 8, 10, 2 und 4 sind zusätzlich kardinal belegt. Das klebt wie Pattex, im Ausleben der alten Trends, die einen neuen Anfang in vieler Hinsicht machen wollen. Aber nicht wirklich von den noch bindenden materiellen und seelischen Konzepten loskommen. Wobei Uranus unten, am Ursprung des momentanen Klimas, die noch ganz unaufgelöste Unruhe und intensive Impulse dahinter zeigt. Solche drückenden, weil letztlich im Wasserhaus noch nicht wirklich bewussten Reflexe, sind nicht ungefährlich.

Bis zum letzten Übergang des Quadrats Uranus-Pluto bleibt es immer noch eine Zerr-Partie. Über die Frage, von was man sich am besten verabschiedet. Dem Alten oder Neuen...

Es kommt ein Punkt in jedem Leben, ein Moment, an dem ihr Verstand länger besteht als ihre Sehnsüchte, als ihre Obsession, wenn ihre Gewohnheiten, ihre Träume überdauern. (aus: Das Leben des David Gale, einem Film mit engem Merkur-Neptun im Wassermann)

Der Krebs-Mond ist als Mond des Mondes im Domizil wankelmütig, hektisch, wandelbar, hypersensibel und sehr, sehr lebendig. Darum fordert er auch vom Leben unendliches Empfinden - und es ist ihm "emotional logisch" im Zodiak auch der Saturn/Steinbock entgegen (oder zur Seite) gestellt. Gefühl braucht Raum und Grenzen. Wo immer nun Mond maßlos wird (in seinem Schatten bzw. der Spiegelung auf Jupiter/Schütze sehr schön sichtbar als seine versteckte Eigenheit), betritt Saturn das kosmische Spielbrett, um zu (maß-) regeln. Er macht all das, was in Empfindungs-Dingen meist hoch kompliziert wird (hier verwickelt man sich gern völlig unübersichtlich) wieder einfach, beschneidet Überflüssiges und schraubt alles Aufgeplusterte auf das Wesentliche und Bedeutsame zurück. Hier entdeckt man in der Tierkreis-Folge auch ganz famos, was gegen Übertreibung am besten hilft:

Klarheit, Direktheit, Kürze und damit die beigeordnete Sachlichkeit eines saturnalen Umgangs. Der muss gar nicht schroff sein (dann fehlt wieder der Mond) - sondern es geht bei der Achse Krebs-Steinbock auch um eine Balance. Die Ausgewogenheit all dessen, was wichtig ist (Übergang vom 9. zum 10. Prinzip) und Bestand haben soll. All das braucht Herz und Formen. Emotionalität ist immer ein dominanter Teil davon (daran erinnert die Lagerung des Vollmondes), da Saturn ohne Mond eine reine Wüste bleibt. Wobei auch Mond ohne Saturn niemals nachhaltig sein kann.

Uranus am Südknoten lässt allerdings jetzt durchblicken, dass radikales Abschneiden des Konventionellen (das sich hier im Konflikt mit Steinbock-Pluto spiegelt) und plötzliche Aktionen noch nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Wir kommen alle aus einem Jahr unvermittelten Durchbrechens von Traumata und unüberlegter Impulse nach vorn. Angezeigt im zu- und abnehmenden Konflikt der beiden Herrscher von 8. und 11. Phase, die wiederum in den Zeichen von 1. und 10. Phase stehen. Was in dieser Quadratur geschieht, wird demnach bestimmend und kann - wenn es destruktiv endet - viel behindern, was Solidität schaffen soll. Lösen oder Binden - das war die ganze Zeit die darunter liegende Frage. Oder: 

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Das Gelassenheits-Gebet, das die Thematik des schwierigen Quadrats so wundersam zusammenfasst, ist der Klassiker der 12-Schritte-Gruppen, die an Süchten arbeiten - es führt also auch in die Weiten des Neptunischen und von da aus rückwärts durch den Tierkreis über Uranus zum Saturn. Das heißt, hier findet sich ein guter Rat gegen jede Form von Verwirrung und Chaos, wie sie mit der Unterlage von Neptun in den Fischen so schnell entsteht. Das braucht sozusagen zunehmend Ent-Wirrung. Mit der Form, Regeln und der Stütze des Strukturierenden tritt dann jeder Inhalt erst in die Zeit ein und bekommt eine eigene Gestalt, die wirksam werden kann und später einen Sinn aus dem Schützen ins Leben (oder in Skorpions Konzepte) mitnimmt.

Der obige Text stammt übrigens vermutlich von Reinhold Niebuhr, einem Mann, der mit Sonne/Merkur um 0° Krebs geboren ist und den Neptun-Pluto einer ganzen Generation in den Zwillingen erlebte. Die Konzepte des Heiligen, das in seinen vielen Ideen verloren geht. Unterscheidung im besten Sinn zu lernen - das, was wir wirklich ändern können (Uranus) wie auch das, was noch und was nicht mehr in den Grenzen unserer Macht (und damit der persönlichen Kontroll-Bannmeile liegt = Pluto), macht in diesen letzten Wochen der aufreibenden Spannung noch einmal ein ausgeweitetes Feld des Lernens auf. Nicht nur in größeren sozialen Zusammenhängen, zu denen alle Fix-Planeten Bezüge haben.

Kardinale Stellungen dieser beiden bedeuten eben auch, den Sozial-Kontext zu verändern, initiativ Impulse zu setzen. 

Veränderung geschieht durch Veränderung

Beharren auf Bewährtes braucht ein Gegengewicht, im Geistigen, Seelischen, Körperlichen. Und Veränderung geht leider nur durch Veränderung. Wo Pluto und Uranus beteiligt sind, vermutet man Extreme und denkt leicht in Extremen. Auf eine Abkühlung weist als Möglichkeit diese Mond-Phase hin. Schritte seitwärts des Gewohnten bei Sicherung des (ethisch) Verwurzelten, das geht auch. So wie jeder es in seinem Umfeld kann, damit daraus eine Welle der Gemeinsamkeit entsteht. Was sagt das Herz dazu? Ist es eine Treppe, die in die innere Bewegung führt? Oder handelt unser Weg von Versteinerung? Es geht auch um Gleichgewicht: Viele kleine Stufen, viele Hände vieler Umdenker, die zusammen andere Ideen des Gemeinschaftlichen umsetzen (der Merkur-Venus-Aspekt im Vollmond im Wassermann) wären diesmal eine echte Option. Mit Herz, dem Empfinden nämlich des Krebs', das zum Löwen hinführt und den warmen, menschlichen Menschen prägt, und einem klärenden (Augen-) Maß, das Saturn im Schützen und die betonte Steinbock-Krebs-Achse jetzt empfehlen, verläuft vermutlich einiges besser. Als immer nur gerüttelt und geschüttelt zwischen Bestrafung und Übergriff hin und her zu tanzen. Zwei anderen Analogien dieser Pluto-Uranus-Konstellation. Eine Vorbereitung auf Brüche, die im März, bei Trennung des langen Quadrats, spätestens kommen müssen, ist also durchaus sinnvoll und konstruktiv.

Je mehr wir alle unser Leben einbeziehen und in den Kontext dessen setzen, was "da draußen" passiert, nur scheinbar von uns getrennt. Wir sind es, die es erleben und damit logischerweise den einzigen Bezug dazu herstellen, den wir kennen. Dieser Vollmond (in seinem natürlichen Zeichen) steht ja auch im Quadrat zur Knotenachse. Wobei der Drachenkopf in Waage immer noch eindeutig das Thema der blühenden "Projektionen" als Fallen jeder Begegnung als lösenswert beschreibt. Die Krebs-Mondphase sagt damit auch, dass es sich lohnt, das Geschehen in der Welt ruhig immer mal wieder höchst persönlich zu nehmen. Im Sinne davon, besser genau anzuschauen, was uns daran am meisten abstößt, stört, oder auch umgekehrt, begeistert. In allem, was starke Gefühle erzeugt, steckt ja immer eine Spiegelung. Der Keim zur Delegation eigener Komplexe. Genau das können wir in uns selbst ändern oder verstärken, bevor wir die Welt all zu laut kritisieren und jammern, dass sie sich ändern soll. Auch das eine kleine, feine Botschaft dieses ersten, famosen Mondes von 2015.

Es wird nicht leicht, weil ja alles bei Saturn Mühe braucht. Aber leichter, wenn wir es selbst anpacken. Die Unterscheidung, die konstruktive Sicht, das große Gefühl und die kleinen Strukturen, die uns helfen. Von allen guten Geistern verlassen? Nein, erst richtig auf dem Weg zu ihnen.

Bilder (bearbeitet): Pixabay

Samstag, 20. April 2024

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