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Alte Schulden: Als wir Griechen waren

"Schulden sind wie eines Nilpferds Fußstapfen" (Sprichwort aus Nigeria).

Denn man wird sie - trotz oder wegen vieler Entschuldigungen - selten einfach so wieder los. Schulden sind emotional besetzt und besetzbar, plutonisch, neptunisch. Und vielleicht hört deshalb auch das Chaos um Griechenland einfach nicht auf, weil darunter noch eine ganz andere Geschichte steckt. Es war einmal in Deutschland: Als wir noch die Griechen Europas waren, 1953, stand am Himmel gerade der Konkurs-Aspekt. Saturn-Neptun auf dem Waage-Südknoten des noch jungen Radix der BRD (für Berlin).

Nicht nur finanziell hatte dieses Land ja Schulden, sondern auch diese immense Schuld. Ab da, spätestens 1945, als es auch der Letzte begriffen hätte haben können (aber nicht alle es begriffen) nicht mehr auflösbar, weil geschehen, weil erlebt. Schuld klebt, haftet, umso mehr, je weniger man sie annimmt. Immer auch eine Machtfrage, auch Sache von Pluto und Neptun, zweien, die Taten und Opfer vielleicht am besten beschreiben, wie sie im Leben kaum vermeidbar sind. Nur er-tragbar.

Mit dem Londoner Schuldenabkommen (auch: Abkommen über deutsche Auslandsschulden), das nach langwierigen Verhandlungen am 27. Februar 1953 unterzeichnet und am 24. August 1953 ratifiziert wurde, erklärte die Bundesrepublik Deutschland, Teile der Vorkriegsschulden zu begleichen. Gekoppelt damit wurde die Teilrückzahlung von Nachkriegsschulden an die drei westlichen Besatzungsmächte vereinbart. (WIKIPEDIA)

Der Pluto, der Dunkle, Reiche, Herr des 8. Prinzips, sichert das "Geld der anderen". Das, was wir bekommen oder uns nehmen. Auch die Erbschaft Schuld, die Schulden bringen. Neptun verheimlicht da, wo man auch nur den Hauch unehrlich ist. Er kontaminiert dann alles. Auch Geld und Geltung. Wenn, wie in Kürze, Venus rückläufig wird, ist es angebracht, gerade daraufhin die eigenen Maßstäbe zu überprüfen. 8 Jahre nach Ende des Kriegs, den dieses danach hoch verschuldete Deutschland verschuldete, machten die Europäer zumindest finanziell einen glatten Strich durch die alte Schulden-Rechnung. Viele Länder - darunter auch Griechenland, das im Krieg über eine halbe Million Menschen verloren hatte - unterschrieben eine massive Teil-Entschuldung des Landes, das sich heute als wohlhabender, ungerecht zur Kasse gebetener "Zahlmeister Europas" empfindet.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. (Vaterunser)

Nicht allzu lang vor dieser (für alle Beteiligten schmerzhaften) Bereinigung, die ein Neptun im besten Falle statt Chaos immer mitbringen kann (und besonders mitfühlend und großzügig eben bei so schwierigen, halbseidenen Verhältnissen und Verschuldungen), hatten dieselben Deutschen noch die Länder ihrer Nachbarn in Schutt und Asche gelegt. Nun ermöglichten genau diese Betroffenen der neuen Bundesrepublik einen neuen Anfang für zukünftig beste Verhältnisse an der Spitze Europas. In Reichtum und Arroganz.

Wenn das Londoner Abkommen bekannter wäre, würden die Deutschen in Bezug auf Griechenland vielleicht etwas weniger überheblich sein – sie wüssten dann, dass es auch hier schon einmal ähnlich war.“ (Ekkehard Kraft, Historiker, Focus)

Die deutsche Entschuldung seinerzeit passierte wirklich auf dem Boden schwerer Überhebung: Man hatte zuvor das Volk der Juden regelrecht abgeschlachtet und weitere genetisch begründete, maßlose Visionen der Plutokratie gefüttert. Das reiche Reich per Geburtsrecht, in Ewigkeit, Amen. Danach kam der Zusammenbruch und noch später, wie das semi-offizielle Verzeihen, die Entschuldung. In Teilen. Heute stehen Pluto und Uranus wieder wie Flaggen über deren damaligem kardinalen Kreuz von Mars-Uranus-Chiron im Unterschrifts-Radix (rechts Terminierung des feierlichen Akts der Unterschriften im Londonderry House, Uhrzeit via "Das Londoner Schuldenabkommen" der Historikerin Ursula Rombeck Jaschinski, Deutsches Historisches Institut London, Seite 420 unten, GOOGLE books). 

Neptun läuft als zarte, beschämende Erinnerung an Schuld jetzt wieder über die Fische-Sonne jenes Tages, an dem Europa Deutschland auf Heller und Pfennig soweit verzieh, dass es den Kriegs-Treibern fast die Hälfte der Milliarden-Schulden erließ. Und damit Deutschlands Kreditwürdigkeit soweit wiederherstellte, dass es endgültig das Wirtschaftswunder beflügelte. Wie schnell man doch als Gutmensch vergisst, wenn Zeit vergeht, wenn Banken florieren und es neue, andere Arme gibt, die plakativere Schulden (oder frischere "Schuld") haben.

„Ein Tier heranzuzüchten, das versprechen darf“ – so heißt für Nietzsche die „paradoxe Aufgabe, welche sich die Natur in Hinsicht auf den Menschen gestellt hat“. (TEXTEZURKUNST)

Rein zufällig hatte dieser Friedrich Nietzsche mit der 53 Jahre nach seinem Tod stattfindenden Ent-Schuldung Deutschlands astrologisch einiges gemein. Er, der Jupiters Halb-Götter-Prinzip des Menschlichen im Klischee seines biologischen und wesensmäßigen "Übermenschen" (Pluto-Jupiter oder Skorpion-Schütze) beschrieb, das so böse schicksalsträchtig war, auch in der Schuld der nicht eingehaltenen Versprechen, die am Leben scheitern, bediente als Einpeitscher unter den Philosophen schon vor dem großen Krieg dessen Ideologien wie die Folgen. 

Sein Skorpion-AC (links RADIX Astro-Databank, Rodden Rating B) durchdringt das Schuld- und Straf-Prinzip ohnehin. Sein Sonne-Neptun-Trigon stand außerdem im engen Bezug zur Sonne am späteren Saturn-Neptun der deutschen Entschuldung und sein Neptun an deren Wassermann-MC. Wegen seines heftig zwingenden Blicks für ethische Muster (mit Sonne-Pluto-Opposition Spitze 11-5 destruktiv oder konstruktiv) verfügte er generell über ein feines Gespür für die Zusammenhänge zwischen schlechtem Gewissen, Schuld und Schulden. Vielleicht auch eine Frucht des Waage-Sonnenstandes, der mental das Eigentums-Prinzip des Venusischen im Stier spiegelt.

Unter anderem hatte das Deutsche Reich mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 sämtliche Zahlungen an englische und französische Gläubiger eingestellt. Seit der Kriegserklärung an die USA 1941 war auch auf amerikanische Konten kein Geld mehr geflossen. Nach dem Krieg wollte die Staatengemeinschaft die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Gläubigerstaaten wiederherstellen. (Focus)

Ein kaum glaublicher Zufall: Nietzsche ist auf den Tag genau 57 Jahre vor Hermann Josef Abs geboren, dem Bank-Manager, der in den 50ern die Delegation zur Verhandlung der Deutschen über die Auslands-Schulden leitete. Auch er hatte erkleckliche plutonische Anteile, mit Skorpion-Mond und -Merkur. Und schuf mit Jupiter-Saturn im Steinbock auf dem Berliner AC der BRD dann die Grundlage für das spätere Wachstum durch die Entschuldung mit. Nun gibt es daran jedoch ein kleines Problem, wenn man seinem Geburtstags-Bruder Nietzsche glaubt: Das, was aus erlassenen Schulden werden kann.

"Große Verbindlichkeiten machen nicht dankbar, sondern rachsüchtig; und wenn die kleine Wohltat nicht vergessen wird, so wird noch ein Nage-Wurm daraus." (Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Zweiter Teil).

Und das Abkommen über die deutsche Auslandsverschuldung war sogar eine sehr, sehr große Verbindlichkeit. Tabula rasa, reiner Tisch, um die stabilere Zukunft für alle zu gewährleisten. Das betraf damals um die 60 bis 70 Gläubiger-Staaten. Der Deal wurde jedoch nur mit USA, England und Frankreich abgeschlossen, während die anderen ihn lediglich bezeugten. Auch das Radix der Ratifizierung danach (rechts innen, Mittags-Stände, keine Uhrzeit) belegt, wie sich die damalige Phase auf die heutige bezieht: Die Geburts-Bilder sind beide eng verknüpft mit der heutigen Situation am Himmel, der Schulden-Lage und Fragen nach dem Wieso und Weshalb der Konflikte um Griechenland.

Im August, als der Deal seinerzeit rechtskräftig wird, sehen wir eine übergriffliche Merkur-Mars-Konjunktion, wie heute. Um Vollmond, während jetzt, bei der griechischen Eskalation, Neumond ist, auf Venus-Uranus von damals, dem Fall der Systeme. Saturn, der Eintreiber der deutschen Schulden, steht heute noch im Quadrat zur Sonne der Ratifizierung damals, auf die jedoch bald auch Jupiter laufen wird. Geschichte setzt sich überall fort, in einer Kette von Schuld, Vergebung, Schulden und Entschuldigungen. Wenn man nicht aufpasst, besonders unter den rückbezüglichen Triggern als erneute Verschuldung, auf dem Boden der Uneinsichtigkeit. Dann wird aus den entschuldeten Schuldigen plötzlich eine Gesellschaft der Schuld-Sucher, die nicht auf die Idee kommen, erfahrene Güte weiterzugeben. Denn ist man selbst Gläubiger, sieht die Sache oft ganz anders aus. Die Bankrott-Tendenz aus der Neptun-Saturn-Konjunktion, die in so vielerlei Hinsicht zum Außenseiter machen kann, zeigte damals, 1953 schon mitten in die Zukunft. Über die Häuser-Beherrschungen verknüpft sich die damalige Zeit auch mit der Vorstellungs-Bezogenheit, den drohenden Konflikten und Dogmen des Pluto-Uranus-Quadrats der aktuellen Phase. Denn Neptun war bei der Entschuldung Herr 11 und Saturn Herr 8, die Parallele des aktuellen Aspekts über die damaligen Häuser.

Der Winter und die bekannten Wunden

Nun ist es aber sogar so, dass auch heute wieder ein Saturn-Neptun droht, nämlich das Quadrat, im Winter. Ausgerechnet am Chiron der BRD. Sprich: Schuld und Schulden von damals setzen sich unter Umständen dann (doppelt angesichts der starken Betroffenheit des Radix' heute kardinal, auch über den Mars-Trigger bei neuen "Lösungen") in der näheren Zukunft fort. Systemisch wäre es weitaus hilfreicher gewesen, mehr schmerzhafte Einschnitte des Eigenen zu akzeptieren, statt den Sündenbock bei Griechenland zu lassen. Eine Art Rückzahlung an das "Schicksal", das einen vor über 60 Jahren selbst letztlich so reich beschenkte.

"Schuld führt Nietzsche auf die Ökonomie zurück, bis zurück zu Schuldnern und Gläubigern. Der Schuldner verpfändet etwas an den Gläubiger, dieser bekommt dadurch ein Herren-Recht: Er kann seinen Schuldner strafen, verachten und misshandeln." (Blog kaltric)

Demnach haben Deutschlands Gläubiger seinerzeit ihre Herren-Rechte in großen Teilen aufgegeben, zugunsten des großen Ganzen. Eine Entschuldung, ob in Teilen oder nicht, wäre dementsprechend immer auch eine Wandlung von massiv plutonischen Konzepten, deren Inhalte Neptun zuvor bereinigt und auf der Plus-Seite seines Ausdrucks der Wahrhaftigkeit zugeführt hat. Von immerhin 13,5 Milliarden DM wurden damals schließlich 6,2 Milliarden an deutschen Schulden gestrichen. Wenn nun heute ein Pluto im Quadrat zum Widder-Mars in 11 (die Befreiung) dieses alten Akts steht und Mars auf Uranus von damals, spürt man den von den Deutschen gottähnlich erhobenen Zeigefinger der Konstellationen in Richtung dieser Anderen, der abgespaltenen Griechen, mit denen man sich keineswegs gemein machen kann. Oder besser: Nicht will.

Darin steckt allerlei eigene Schuld und der Wahn, sich bereits ethisch-moralisch darüber erhoben zu haben, was nicht vergessbar ist. Der Neptun steht jetzt in der Konjunktion eines gnädigen Gedächtnisverlusts gegenüber der Sonne des Tags der Unterzeichnung damals. Heute, da er auf dem Weg zu Deutschlands Venus (im Quadrat) genauso gut mit äußerster Milde und Mildtätigkeit handeln könnte. Aber den Konflikt, der im Quadrat als Blockade steckt, nicht würdevoll und aufrecht durchsteht. Zur Zeit hat das Land der geheiligten Zahlungsmoral eben nicht nur schlechte Laune wegen Griechenland, sondern auch noch einen Uranus-Transit über Widder-Mond und mit diesen beiden Herrschern aus dem ersten Quadranten zusammen eine starke Tendenz zur Selbstrechtfertigung.

Die dann in Form von Schäubles Skorpion-AC (Astro-Databank) und Sonne-Mars-Neptun ihre Abkehr von den eigenen Altlasten findet. Also lieber Amnesie statt Amnestie.

Wer Schulden hat, muss auch notwendig lügen. (Herodot).

Mond und Pluto gehen eben leicht mit Neptun. Alles fliesst, alles Wasser, so oder so. Wenn es aber beim Pluto stockt und im Fixen brackig wird, drückt und drängt das jenseits der Zeiten, überweltlich, weiter, im Neptunischen. Deshalb wird es auch überall da so schnell destruktiv, wo man die Schulden, derer man sich schuldig gemacht hat, nicht in sich selbst soweit annimmt, dass man sie wenigstens noch präsent hat. Wo man die Narkosen zulässt. Was für ganze Länder noch ungleich schwerer sein mag, als für einzelne Menschen, die meist mit dem Wahrheits-Prinzip des Verschuldens von was auch immer auch sehr hadern. Insofern können Menschen eigentlich überall nur von Griechenland und den Satelliten-Gäubigern lernen, bei denen auch völlig unklar ist, wer eigentlich die meiste "Schuld" hat - und wofür. Wo immer noch nur große, wichtige Geschichten aus der Schuld konstruiert werden (mit auswechselbaren Protagonisten), bleibt die ein Spiel mit Relationen, wird damit wurzellos und ist das Papier nicht wert, auf dem man festhält, wie es wo und warum eigentlich dazu kommen konnte.

Denn dann schachert man höchstens mit seiner Schuld, den Schulden oder Rechtfertigungen, statt sie anzunehmen, zu tragen und zu leben. Oder, wie der philosophischste Altmeister der Astrologie, Wolfgang Döbereiner, es einst ausdrückte, der meinte, dass Schuld besser erlitten statt erklärt wird, um erlösbar zu sein. Pluto und Neptun heilen sich nur dann, wenn sie wahrhaftig sind, weben, wandeln, wirken. 

"Wenn Sie Erscheinung einer Schuld sind, dann nehmen Sie diese Schuld hin, Sie haben sie vollzogen, und sagen "Ich habe diese Schuld vollzogen, ich fühle mich kläglich, ich bin untröstlich über die Zerrissenheit meines Lebens. Ich habe den Schmerz über die Erfahrung der Unvollständigkeit meines Lebens." Danach können Sie von vorn anfangen. (Wolfgang Döbereiner, "Fluss der Generationen"

Bilder (bearbeitet): Deutsche Bank AG, Kultur und Gesellschaft Historisches Institut, Frankfurt am Main [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons + Pixabay

Freitag, 29. März 2024

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